Indien: Großhandelspreise kühlen sich im Juni unerwartet ab
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Neu Delhi (BoerseGo.de) – In Indien haben sich die Großhandelspreise im Juni unerwartet abgekühlt. Die Inflation (basierend auf dem Großhandelspreisindex) sank auf 7,25 Prozent, wie das Ministry of Commerce and Industry am heutigen Montag mitteilte. Es ist die niedrigste Notierung seit fünf Monaten. Im Vormonat Mai lag die Inflation der Großhandelspreise noch bei 7,55 Prozent. Ökonomen hatten im Vorfeld mit einer Inflationsrate von 7,61 Prozent gerechnet. Begründet wurde der Rückgang unter anderem mit sinkenden Treibstoffkosten.
Die Veränderungen bei den einzelnen Gruppen fielen unterschiedlich aus. Im Detail stieg die Inflation der Nahrungsmittel von 10,74 Prozent im Mai auf 10,81 Prozent im Juni. Die Inflation bei Preisen für Treibstoffe und Energie sank von 11,53 Prozent im Mai auf 10,27 Prozent im Juni. Ebenso verlangsamte sich die Inflation bei primären Artikeln auf 10,46 Prozent von 10,88 Prozent im Vormonat. Die Inflation von hergestellten Waren zeigte sich im Juni unverändert bei 5 Prozent. Der Preisanstieg für Non-Food-Artikel sank von 8,47 Prozent im Mai auf 6,85 Prozent im Juni.
Obwohl die indische Wirtschaft derzeit schwächelt, dürfte die Reserve Bank of India (RBI) den Schlüsselzinssatz bei ihrer nächsten Sitzung am 31. Juli Experten zufolge angesichts einer hohen Inflationsrate und einer schwachen Währung weiterhin unverändert belassen.
Bei ihrer letzten Sitzung im Juni hatte die RBI den Repo-Satz bei 8,00 Prozent belassen. Der Repo-Zinssatz ist der Zinssatz zu dem die Zentralbank den Geschäftsbanken Geld leiht. Der Reverse-Repo-Zins, (zudem die Zentralbank sich Geld bei Geschäftsbanken leiht) wurde weiterhin mit 7,00 Prozent angegeben. Der Reservesatz der Banken (Cash Reserve Ratio, CRR) blieb mit 4,75 Prozent ebenfalls unverändert.
Die Notenbank begründete ihre Zurückhaltung damit, dass eine weitere Zinssenkung der Inflation zu sehr Auftrieb geben könnte. Zuletzt hatte die Notenbank die Zinsen im April um jeweils 50 Basispunkte gesenkt.
Mitte Juni hatte die US-Ratingagentur S&P Indien gewarnt, dass es das erste BRIC-Land sein könnte, dass bei seiner Bonität den Investmentstatus verliert. Begründet wurde dies von S&P mit einem erhöhten Risiko für einen Rückgang beim mittel- bis langfristigen Wirtschaftswachstum, der hohen Inflation sowie einer Stagnation bei wichtigen Strukturreformen.
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