Kommentar
08:00 Uhr, 14.08.2008

Immer mehr Leute „versilbern“ ihren Goldschmuck

Erwähnte Instrumente

  • Partially Capital Protected
    Aktueller Kursstand:  
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  • Win Win Anleihe auf Gold
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Der Goldrausch macht jetzt sogar vor der eigenen Privatschatulle nicht mehr halt. Hielt man früher Omas Goldschmuck voller Stolz in Ehren und erschien nichts abwegiger zu sein, als diesen auch für die nächste Generation zu bewahren, so zählt heute angesichts des stark angestiegenen Materialpreises vielfach nur noch der bloße Wert des Edelmetalls. Schließlich lässt sich aus dem kurzerhand in bare Münze verwandelten Familienerbstück schnell wieder der nächste quälende Konsumhunger stillen. Kein Wunder also, dass Juwelieren und anderen Goldannahmestellen derzeit die Türen eingerannt werden und die Schmelzöfen Sonderschichten fahren.

Für chartorientierte Gold-Investoren scheint dagegen ganz emotionslos die Marke von 950 US-Dollar je Feinunze der Dreh- und Angelpunkt zu sein, ab dem es sich lohnen könnte, auf weiter steigende Notierungen in Richtung 1.030 und später 1.230 US-Dollar zu setzen. Anlass zur Hoffnung aus der momentanen volatilen Seitwärtskonsolidierung auszubrechen, gibt zumindest der saisonale Faktor, nachdem die Monate August bis Anfang Oktober historisch gesehen die stärksten des Jahres für Gold-Futures darstellen.

Anleger, die sich dennoch weder für die eine oder andere Seite entscheiden können oder wollen und dabei auch noch das Risiko scheuen, könnten indes zur neuen währungsgesicherten Gold Win Win Anleihe der HypoVereinsbank greifen. Das Papier ermöglicht in den fünf Jahren seiner Laufzeit zunächst eine 1:1-Partizipation am Goldpreis bis zu einem Cap bei 150 Prozent des Ausgangsniveaus, wobei am 27.08.2013 in jedem Fall eine Mindestrückzahlung von 105 Prozent des Nennwertes erfolgt. Das ist allerdings nur die eine Win-Komponente. Die zweite ermöglicht auch bei fallenden Notierungen Kursgewinne bis zur 50-Prozentmarke entsprechend der absoluten Veränderung des Goldpreises. Sollte sich das Edelmetall allerdings zu irgendeinem Zeitpunkt während der Laufzeit tatsächlich in seinem Wert halbieren, bleibt letztendlich nur noch der „Gewinnast“ nach oben bzw. die sichere 105-Prozent-Tilgung übrig.

Für Investoren, die von vornherein auf langfristig steigende Kurse setzen, könnte die neue Kapitalschutz-Anleihe von ABN Amro auf die Feinunze Gold, die ab dem 6. August im Sekundärmarkt handelbar ist, vielleicht gleich das passendere Produkt darstellen. Zwar entspricht der garantierte Rückzahlungsbetrag hier nur 95 Prozent des Emissionsfixings, allerdings partizipiert das Zertifikat ab diesem Level mit einer Rate von indikativ 110 Prozent an möglichen Kursgewinnen und das bis zu einem Höchstbetrag von 1500 US-Dollar im Basiswert. Da auch dieses Papier währungsgesichert ist und eine vergleichbare Laufzeit aufweist, wären bei dem ABN-Produkt also im besten Fall rund 10 Prozent mehr Rendite drin.

Der Rohstoff-Report Tipp:

Beide Gold-Anleihen eignen sich für sicherheitsorientierte Investoren, wobei das mit einer leicht erhöhten Mindestrückzahlung ausgestattete „Win-Win“ insgesamt ein breiteres Kursspektrum abdeckt.

Gold Win Win Anleihe (quanto)

Emittent/WKN:

HypoVereinsbank / HV5ACE

Laufzeit:

27.08.2013

Preis: (in Zeichnung: 21.07.08-22.08.08)

Ausgabepreis: 100 % zzgl. 2 % Agio

Gold Cap 1500 Kapitalschutz-Anleihe (quanto)

Emittent/WKN:

ABN Amro / AA01JN

Laufzeit:

01.08.2013

Preis bei Emission (06.08.2008)

Ausgabepreis: 100 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/overview

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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