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09:30 Uhr, 16.07.2024

IMK: Im Juni nur noch drei Haushaltstypen über 2 Prozent Inflationsrate

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones) - Mit dem Rückgang der Teuerung im Juni haben nach Daten des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) nur noch drei von dem Institut untersuchte Haushaltstypen eine Inflationsrate von über 2 Prozent. Der Unterschied zwischen der höchsten und der niedrigsten haushaltsspezifischen Inflationsrate habe moderate 0,7 Prozentpunkte betragen, erklärte das gewerkschaftsnahe Institut. Im Juni 2023 waren es laut den Angaben 1,3 Prozentpunkte und auf dem Höhepunkt der jüngsten Inflationswelle sogar 3,1 Prozentpunkte.

Während einkommensschwache Haushalte im Mittel der Jahre 2022 und auch 2023 eine deutlich höhere Teuerung schultern mussten als Haushalte mit mehr Einkommen, war ihre Inflationsrate im Juni 2024 demnach wie in den Vormonaten unterdurchschnittlich: Der Warenkorb von Alleinlebenden und von Familien mit niedrigen Einkommen verteuerte sich um jeweils 1,6 Prozent, so der neue IMK-Inflationsmonitor. Insgesamt habe die Inflationsrate von sechs der untersuchten neun Haushaltstypen im Juni bei oder etwas unter 2 Prozent gelegen, dem Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Teuerungsrate der übrigen drei betrug laut IMK 2,1 bis maximal 2,3 Prozent.

Im weiteren Jahresverlauf sei eine fortgesetzte Abschwächung bei der Preisdynamik absehbar. Da gleichzeitig die Konjunkturentwicklung auch aufgrund der hohen Zinsen schwach sei, halte das IMK weitere Zinssenkungen der EZB für dringend nötig. Das werde der Notenbank erleichtert, "wenn die Regierungen - insbesondere die deutsche - vorläufig Zurückhaltung bei Abgabenerhöhungen üben, die die Preise treiben", betonte das Institut.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

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