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11:05 Uhr, 09.09.2024

IG Metall warnt bei Windenergie vor unfairem Wettbewerb aus China

BERLIN (Dow Jones) - IG Metall und Arbeitnehmervertreter von Siemens Energy haben sich über die jüngsten Entwicklungen beim Ausbau der Windenergie besorgt gezeigt. Sie warnen vor unfairem Wettbewerb aus China mit schwerwiegenden Folgen für den Industriestandort Deutschland. Anlass für die Warnung ist laut IG Metall und der Siemens Energy Arbeitnehmervertreter der Vorvertrag zur Bestellung von 16 Windkraftturbinen in China für das Offshore-Projekt Waterkant in der Nordsee mit einer Gesamtleistung von 270 Megawatt. Damit würden nun die ersten chinesischen Anbieter im deutschen Windenergiemarkt aktiv werden.

"Problematisch ist dies, weil der chinesische Staat seine Windenergieunternehmen massiv unterstützt und so den Wettbewerb verzerrt. So geraten heimische Hersteller und Arbeitsplätze ausgerechnet in einer der wichtigsten Zukunftsbranchen unter Druck und die wirtschaftliche Abhängigkeit auf dem sensiblen Feld der Energieversorgung steigt", warnten IG Metall und die Arbeitnehmervertreter von Siemens Energy.

Auf dem Spiel stünden nicht nur gute Arbeitsplätze in der Windkraftindustrie, sondern auch die Energiewende insgesamt und langfristig eine sichere Energieversorgung. Die Bundesregierung müsse jetzt mit zielgenauen industriepolitischen Maßnahmen, die Windparkbetreiber mit verantwortungsvollen Unternehmensstrategien gegensteuern und ihre Einkaufspolitik überdenken. Konkret fordern die Arbeitnehmervertreter die rasche Umsetzung des europäischen Net-Zero-Industry-Act zum Schutz heimischer Arbeitsplätze und Wertschöpfung.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

DJG/aat/kla

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