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15:12 Uhr, 31.07.2012

ifo: Zugang zu Krediten verschlechtert sich für deutsche Unternehmen

München (BoerseGo.de) - Der Kreditzugang für deutsche Unternehmen gerät laut einer Umfrage zunehmend ins Stocken. Wie das Münchner Ifo-Institut am Freitag mitteilte, ist die sogenannte Kredithürde für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands im Juli erneut gestiegen.

Von den befragten Firmen hätten 21,2 Prozent die Kreditvergabe der Banken als restriktiv bewertet, so die Forscher. Dies sei ein Anstieg von 1,3 Prozentpunkten. Im Juni lag der Wert bei 19,9 Einheiten, im Mai bei 19,6 Einheiten und im April bei 19,5 Einheiten.

An der grundsätzlichen Lage auf dem Kreditmarkt ändere dies dennoch wenig. Trotz der wieder verstärkten Probleme im Rahmen der Eurokrise könnten sich Firmen weiterhin gut über Bankkredite finanzieren, hieß es.

Im Verarbeitenden Gewerbe haben sich laut ifo-Institut die Trends aus dem Vormonat in den einzelnen Größenklassen bestätigt: Bei den großen und den mittleren Unternehmen ist die Kredithürde weiter um 1,1 respektive 1,8 Prozentpunkte angestiegen, nachdem sie im Vormonat ebenfalls zugelegt hatte.

„Jedoch berichten weiterhin weniger als 20 Prozent der befragten Firmen von einem restriktiven Zugang zur Finanzierung mit Krediten. Die Kredithürde für die kleineren Firmen ist um weitere 0,5 Prozentpunkte auf 21,8 Prozent gefallen“, so das ifo-Institut.

Im Bauhauptgewerbe gab die Kredithürde nach dem Anstieg im Vormonat um 0,8 Prozentpunkte auf 26,7 Prozent nach. „Der Handel verzeichnete bei der Befragung im Juli den stärksten Anstieg. Von den befragten Unternehmen berichteten 20,5 Prozent von Problemen am Kreditmarkt. Dies entspricht einem Anstieg von 2,5 Prozentpunkten“, wie Hans-Werner Sinn, Präsident des ifo-Instituts mitteilte.

Die Daten basieren auf Angaben von rund 4.000 Rückmeldungen von Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe, dem Bauhauptgewerbe, dem Großhandel und dem Einzelhandel.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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