Nachricht
12:29 Uhr, 02.04.2012

ifo-Präsident Sinn sieht kein schnelles Ende der Eurokrise

München (BoerseGo.de) – Der Präsident des ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, erwartet trotz Rettungsschirm und Fiskalpakt kein schnelles Ende der Eurokrise. „Man muss befürchten, dass die Leistungsbilanzdefizite noch längere Zeit erhalten bleiben und sich die Schuldenkrise der Südländer erneut verschärft", schreibt ifo-Chef Hans-Werner Sinn in einem Gastbeitrag in der "WirtschaftsWoche".

Die Krisenländer hätten es verpasst, ihre Wettbewerbsfähigkeit durch Preissenkungen zu erhöhen. Stattdessen seien die Produkte in einigen Ländern noch teurer geworden. Wenn Griechenlands Waren um 37 Prozent günstiger würden, wäre das Preisniveau der Türkei erreicht. „Die Touristen kämen zurück, und die Griechen würden aufhören, holländische Tomaten und italienisches Olivenöl zu kaufen. (...) Jedes Land, egal, wie produktiv es ist, wird wettbewerbsfähig, wenn es nur billig genug ist.“

In Irland wurde diese Chance laut Sinn hingegen genutzt. Hier wurden die Preise zwischen 2006 und 2011 um 15 Prozent gesenkt. „Der griechische Preisindex stieg in dieser Zeitspanne um knapp sieben Prozent, doppelt so viel, wie sich durch die von der Regierung durchgesetzte
Mehrwertsteuererhöhung erklären lässt." Auch in der aktuellen Euro-Krise ist die Wettbewerbsfähigkeit Griechenlands weiter gesunken, da die Preise von 2008 bis 2011 um 2,5 Prozent teurer geworden sind, kritisiert der Wirtschaftsexperte.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

Mehr Experten