ifo-Präsident Sinn sieht kein schnelles Ende der Eurokrise
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München (BoerseGo.de) – Der Präsident des ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, erwartet trotz Rettungsschirm und Fiskalpakt kein schnelles Ende der Eurokrise. „Man muss befürchten, dass die Leistungsbilanzdefizite noch längere Zeit erhalten bleiben und sich die Schuldenkrise der Südländer erneut verschärft", schreibt ifo-Chef Hans-Werner Sinn in einem Gastbeitrag in der "WirtschaftsWoche".
Die Krisenländer hätten es verpasst, ihre Wettbewerbsfähigkeit durch Preissenkungen zu erhöhen. Stattdessen seien die Produkte in einigen Ländern noch teurer geworden. Wenn Griechenlands Waren um 37 Prozent günstiger würden, wäre das Preisniveau der Türkei erreicht. „Die Touristen kämen zurück, und die Griechen würden aufhören, holländische Tomaten und italienisches Olivenöl zu kaufen. (...) Jedes Land, egal, wie produktiv es ist, wird wettbewerbsfähig, wenn es nur billig genug ist.“
In Irland wurde diese Chance laut Sinn hingegen genutzt. Hier wurden die Preise zwischen 2006 und 2011 um 15 Prozent gesenkt. „Der griechische Preisindex stieg in dieser Zeitspanne um knapp sieben Prozent, doppelt so viel, wie sich durch die von der Regierung durchgesetzte
Mehrwertsteuererhöhung erklären lässt." Auch in der aktuellen Euro-Krise ist die Wettbewerbsfähigkeit Griechenlands weiter gesunken, da die Preise von 2008 bis 2011 um 2,5 Prozent teurer geworden sind, kritisiert der Wirtschaftsexperte.
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