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14:10 Uhr, 22.10.2024

Ifo-Institut fordert Strategie für Anpassung an Klimawandel

DJ POLITIK-BLOG/Ifo-Institut fordert Strategie für Anpassung an Klimawandel

Die Übersicht in Kurzmeldungen zu Entwicklungen, Ergebnissen und Einschätzungen rund um die bundesdeutsche Politik:

Ifo-Institut fordert Strategie für Anpassung an Klimawandel

Das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung hat eine vorausschauende Strategie für eine Anpassung an den Klimawandel gefordert. Diese sei dringend notwendig, betonte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Nach mehreren Flutkatastrophen spiele es eine entscheidende Rolle, wie die Finanzierung des Aufbaus organisiert werde. "Entscheidend ist, dass die Politik die Anpassung an den Klimawandel ebenso als zentrales Anliegen der Klimapolitik versteht wie die Senkung des Ausstoßes von Treibhausgas", erklärte die stellvertretende Leiterin des ifo Zentrums für Arbeitsmarkt- und Bevölkerungsökonomik, Maria Waldinger. Es sei sinnvoll, Steuergelder in Maßnahmen zu investieren, die die Bevölkerung effektiv vor künftigen Überflutungen schützten. "Arbeitsschutzgesetze sind anzupassen, um gesundheitliche Belastungen durch Hitzeperioden zu reduzieren", forderte Fuest zudem.

Dürr: Bei Sicherheitspaket Zusammenarbeit von Ampel und Union nötig

Die FDP schlägt in der Debatte um das Sicherheitspaket jetzt die Zusammenarbeit von Ampel-Regierung und Union vor, um die Gesetze zur Terrorismusabwehr noch komplett zu verabschieden. "Anstatt im Bundesrat zu blockieren, sollte sich die Union lieber mit uns gemeinsam an einen Tisch setzen, denn es gibt noch andere Dinge im Bereich der Ordnung der Migration, die wir gemeinsam machen können", sagte FDP-Fraktionschef Christian Dürr in der Sendung "Beisenherz" im Sender ntv. "Und da würde ich mich über Gespräche freuen." Ampel und Union müssten jetzt zusammenfinden. "Demokraten sollten ihre gewisse Eitelkeit jetzt abschütteln und sagen, lasst uns doch einfach mal zusammenarbeiten", mahnte Dürr.

Heil fordert Investitionen in Zukunft der Volkswirtschaft

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat mehr Ausgaben für den Standort Deutschland gefordert. "Wir sind immer noch eine der stärksten Volkswirtschaften der Welt, aber wir müssen jetzt in die Zukunft investieren", sagte Heil in der Sendung "Frühstart" bei RTL/ntv. Man müsse vor allem dafür sorgen, dass Energie bezahlbar bleibe. Dafür brauche es wettbewerbsfähige Industriestrompreise. Zudem gehe es um die Arbeits- und Fachkräftesicherung und den Erhalt der industriellen Basis, insbesondere in der Automobil- und in der Grundstoffbranche. "All das sind Aufgaben, die wir gemeinsam mit der Wirtschaft stemmen müssen, damit Deutschland erfolgreich bleibt." Zu den Gründen für die Rezession in Deutschland sagte Heil, man lebe in stürmischen Zeiten und die deutsche Wirtschaft sei globalisiert wie kaum eine andere. "Aber wir haben auch hausgemachte Aufgaben."

Unions-Innenminister verteidigen Blockade von Sicherheitspaket

In der Debatte um das Sicherheitspaket der Ampel-Koalition haben die Innenminister von Bayern, Joachim Herrmann (CSU), und von Nordrhein-Westfalen, Herbert Reul (CDU), die Blockade von Teilen des Pakets im Bundesrat verteidigt. Mit Blick auf die Festnahme eines Terrorverdächtigen in Brandenburg am Wochenende sagte Herrmann der Rheinischen Post: "Die Festnahme zeigt wieder einmal ganz klar: Die Gefährdung vor allem durch den islamistischen Terrorismus ist nach wie vor brisant hoch." Umso unverständlicher sei, dass die Ampel-Partien das ohnehin schon dürftige Sicherheitspaket der Bundesregierung weiter abgeschwächt hätten. "Völlig zu Recht haben wir den Murks im Bundesrat gestoppt". Reul betonte: "Was uns wirklich weiterbringt im Kampf gegen terroristische Einzeltäter, steht nicht im Sicherheitspaket der Bundesregierung. Wir müssen die Rechte von Sicherheitsbehörden stark ausweiten, um frühzeitig an Informationen zu kommen." Das Sicherheitspaket sei halbherzig.

60 Prozent lehnen weitere Waffenlieferungen an Israel ab

Die Deutschen sind mehrheitlich dagegen, weiter Waffen an Israel zu liefern. Wie eine Forsa-Umfrage für das Magazin Stern ergab, lehnen 60 Prozent Rüstungsexporte nach Israel ab. 31 Prozent finden sie richtig. 9 Prozent äußern keine Meinung. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte jüngst nach Kritik von Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) klargestellt, dass weiter geliefert werde. Bei den Anhängern der Grünen sei die Ablehnung von Waffenlieferungen mit 50 Prozent am geringsten. Besonders groß ist die Ablehnung von Waffenlieferungen laut den Angaben in Ostdeutschland: 75 Prozent sind dagegen und nur 16 Prozent dafür.

Union rechnet mit 40-Milliarden-Loch im Haushalt

Kurz vor der Bekanntgabe der Steuerprognose für die nächsten Jahre hat der CSU-Finanzexperte Sebastian Brehm vor den Folgen sinkender Einnahmen gewarnt. "Angesichts der aktuellen Wirtschaftsentwicklung dürfte die neue Steuerschätzung die Finanzlage von Rot-Grün-Gelb weiter verschärfen und damit auch die Spannungen in der Koalition", sagte der finanz- und haushaltspolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe der Augsburger Allgemeinen. Brehms Berechnungen zufolge "klafft im Haushaltsentwurf tatsächlich eine Deckungslücke von gut 40 Milliarden Euro". Die Regierung habe "wegen völliger Uneinigkeit keinen Plan, wie sie dieses Loch schließen will." Am Donnerstag will der Arbeitskreis Steuerschätzung das Ergebnis seiner Beratungen bekanntgeben.

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