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10:20 Uhr, 10.09.2024

Ifo-Institut: Deutsche geben Schulen die Note "befriedigend"

BERLIN (Dow Jones) - Die Deutschen bewerten laut einer Ifo-Umfrage ihre Schulen mittelmäßig und mehr als drei Viertel der Bürger fordern höhere Staatsausgaben für die Bildungsstätten. Knapp 80 Prozent befürchten zudem aufgrund des Lehrkräftemangels negative Folgen auf die künftigen Schulleistungen der Kinder. Das ergab das neue Bildungsbarometer des Ifo-Instituts. Im Schnitt wird den allgemeinbildenden Schulen die Schulnote 3,01 ("befriedigend") gegeben.

Dabei gibt es der Umfrage zufolge allerdings deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern. Die höchste Meinung von ihren Schulen hat die Bevölkerung demnach in Bayern mit einer Durchschnittsnote von 2,77. Es folgen Hamburg mit 2,92 und Sachsen mit 2,94, dann Baden-Württemberg mit 2,95 und das Saarland mit 2,97. Am Ende liegen Thüringen und Sachsen-Anhalt mit je 3,17 und Bremen mit 3,50. Hessen und Berlin landeten beide mit der Note 3,06 im oberen Mittelfeld.

"Die Bewertung der Bildungspolitik des eigenen Bundeslandes ist sogar noch schlechter als die der Schulen. Nur 20 Prozent der Deutschen vergeben die Noten 1 oder 2", sagte Katharina Werner, die stellvertretende Leiterin des Ifo Zentrums für Bildungsökonomik.

Laut Umfrage fordern 78 Prozent der Bürger, dass die Staatsausgaben für Schulen steigen sollten. Die Zustimmungswerte hierzu sind Ifo zufolge über alle Bundesländer hinweg hoch. "Außerdem sind viele Reformvorschläge zur Stärkung der Basiskompetenzen mehrheitsfähig", sagte Ifo-Expertin Vera Freundl. So stimmen 68 Prozent der Deutschen für einen verpflichtenden Kindergarten ab 4 Jahren. 81 Prozent sind für verpflichtende Sprachtests mit viereinhalb Jahren und gegebenenfalls verpflichtenden Deutschunterricht. 79 Prozent sind für ein tägliches 20-minütiges Lesetraining in Grundschulen.

Dass alle Schulkinder, die das Lernziel in einem Fach nicht erreichen, an kostenlosem Nachhilfeunterricht teilnehmen, der aus Steuergeldern finanziert wird, wollen 69 Prozent. 52 Prozent befürworten Ganztagsschulen bis 15.00 Uhr.

Der Lehrkräftemangel wird 79 Prozent der Bürger zufolge negative Auswirkungen auf die zukünftigen Schülerleistungen haben. 66 Prozent denken, dass zunehmende Unterschiede im familiären Hintergrund der Kinder und Jugendlichen die schulischen Leistungen negativ beeinflussen werden. Beim zukünftigen Einfluss von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz auf die Schülerleistungen sind die Deutschen gespalten: 39 Prozent befürchten einen negativen Einfluss auf die zukünftigen Schülerleistungen, 49 Prozent erwarten hingegen einen positiven Einfluss.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

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