Ifo-Institut: Auftragsmangel belastet die Wirtschaft
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Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones) - Der Auftragsmangel in Deutschland hat sich nach Erhebungen des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung verschärft und ist ein großes Hemmnis für die Konjunktur. Im Juli berichteten 39,4 Prozent der Unternehmen von fehlenden Aufträgen, nach 38,4 Prozent im April, geht laut dem Institut aus dessen aktueller Umfrage hervor. "Der Mangel an Aufträgen belastet die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland", sagte der Leiter der Ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe. "Fast jede Branche ist betroffen."
In der Industrie stieg der Anteil laut den Angaben von 39,5 auf 43,6 Prozent. Vor allem im metallverarbeitenden Gewerbe und in der Elektroindustrie berichtete demnach mehr als jedes zweite Unternehmen über fehlende Aufträge. Im Automobilbau seien es rund 43 Prozent und in der Chemie 40 Prozent. Jahreszeitlich bedingt sei der Auftragsmangel nur für wenige Getränkehersteller (7,3 Prozent) ein Problem.
Bei den Dienstleistern fiel der Anteil laut Ifo-Institut von 32,4 auf 31,2 Prozent. Die schwache Konjunktur treffe auch die Werbebranche, wo knapp jedes zweite Unternehmen von fehlenden Aufträgen berichtete. Gleiches gelte für Personalagenturen und den Transportsektor. "Die Nachfrage nach Leiharbeitern sinkt wegen der stagnierenden Wirtschaft", sagte Wohlrabe. Der Logistikbranche fehlten vor allem die Transportaufträge aus der Industrie. Knapp ein Drittel der Gastrobetriebe habe zu wenig Gäste. In der Veranstaltungsbranche liege der Anteil bei 38,5 Prozent. "Gerade kleinere Anbieter, abseits von Großereignissen, könnten jedoch mehr Veranstaltungen stemmen", sagte Wohlrabe. Wenig Grund zur Sorge hätten die Rechts- und Steuerberater sowie Wirtschaftsprüfer.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/apo
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