Analyse
17:50 Uhr, 22.01.2021

IBM - Ex-Buffett-Liebling wird nach Zahlen erneut abgestraft

Als hätten die Aktionäre bei IBM in den vergangenen Jahren nicht schon genug durchgemacht, geht es heute mit der Aktie des Tech-Konzerns nach der Vorstellung des Quartalsberichts erneut in den Keller.

Erwähnte Instrumente

  • Int. Business Machines (IBM) - WKN: 851399 - ISIN: US4592001014 - Kurs: 118,145 $ (NYSE)

Selbst für Warren Buffett war es zuviel: Der Starinvestor, der IBM jahrelang die Treue gehalten hatte, warf 2017 das Handtuch und alle seine Aktien auf den Markt. Zu viele Rückschläge, zu wenig Perspektive. Fast vier Jahre danach hat sich wenig geändert. Der einstige Tech-Vorzeigekonzern befindet sich weiterhin im Siechtum, Umsatz und Gewinn werden Jahr für Jahr weniger. Untenstehende Grafik zeigt dies anschaulich und erschreckend zugleich:

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Da langfristig Fundamentals und Kursverlauf Hand in Hand gehen, wird die Aktie es folglich nur nachhaltig in einen neuen Aufwärtstrend schaffen, wenn sich dieser Trend umkehrt. Doch davon ist bislang nichts zu sehen. Der Umsatz im vierten Quartal 2020 sank gegenüber dem Vorjahr um 6 % auf 20,4 Mrd. USD. Der Gewinn je Aktie brach auf 2,07 USD ein. Eine Umsatz- und Gewinnprognose für das Gesamtjahr 2021 gab das Management nicht ab. Der Umsatz soll aber zumindest zulegen, so die Aussage. Auch gibt IBM seit geraumer Zeit keine Quartalsprognosen mehr ab. IBM schleppt einen Schuldenberg von über 60 Mrd. USD mit sich herum. Vom Höchststand von 73 Mrd. USD konnte die Schuldenlast etwas reduziert werden. Ende des Jahres möchten die Verantwortlichen die Schulden in Richtung 55 Mrd. USD abbauen.

Analysten erwarten im laufenden Jahr einen leichten Anstieg der Erlöse auf 74,81 Mrd. USD. Der Gewinn je Aktie soll auf 9,70 USD steigen. 2022 könnte IBM 11,86 USD je Aktie verdienen. Werden diese Ziele erreicht, würde das dem Kurs sicherlich helfen. Die Vergangenheit hat aber gezeigt, dass die Experten meist zu optimistische Prognosen aufgestellt hatten.

Für Fantasie könnte eine geplante Abspaltung des IT-Geschäfts sorgen. Im Detail soll der Bereich "Managed Infrastructure Services" ausgegliedert werden. Selbst will man sich nach der Abspaltung auf das durchaus ansehnlich wachsende Cloud-Geschäft konzentrieren. Auf die zur Disposition stehende Geschäftseinheit entfällt aktuell knapp ein Drittel des Umsatzes. Der Vollzug der Abspaltung wird im zweiten Halbjahr 2021 erwartet.

Die IBM-Aktie bricht heute zweistellig um rund 10 % ein. Aus technischer Sicht sind die langfristigen Abwärtstrends voll intakt. Ein Anstieg über die Marke von 135,88 USD im Jahresverlauf könnte etwas Entspannung mit sich bringen. Kurzfristig richtet sich der Blick auf das 61,8 %-Fibonacci-Retracement der jüngsten Aufwärtsstrecke bei 115,97 USD. Darunter nimmt die Gefahr eines Abverkaufs in Richtung des Tiefs bei 105,92 USD zu.

Jahr 2020 2021e* 2022e*
Umsatz in Mrd. USD 73,95 74,81 76,30
Ergebnis je Aktie in USD 5,96 9,69 11,86
KGV 20 12 10
Dividende je Aktie in USD 6,51 6,75 6,97
Dividendenrendite 0,70 % 5,72 % 5,91 %
*e = erwartet
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Über den Experten

Bastian Galuschka
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Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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