Kommentar
09:27 Uhr, 10.08.2012

Hugo Boss mit eigenem Filialnetz auf Erfolgskurs?

Der Modekonzern Hugo Boss bleibt auch weiterhin auf Wachstumskurs und profitiert davon, dass die Kauflust der Verbraucher in Sachen edler Kleidung oder Accessoires trotz der Euro-Krise ungebrochen ist. Zudem profitiert das MDAX-Unternehmen von dem voranschreitenden Ausbau des eigenen Filialnetzes, womit eine wesentlich größere Rentabilität zu erreichen ist. Um diese Rentabilität zu steigern, soll, so das Unternehmen, das eigene Filialnetz noch weiter ausgebaut werden.

Im zweiten Quartal 2012 konnte Hugo Boss eigenen Angaben zufolge den Konzernumsatz einmal mehr zweistellig steigern. Die Umsatzerlöse gingen im Vergleich zum Vorjahresquartal währungsbereinigt um 14 Prozent auf 485 Mio. Euro nach oben. In Euro gerechnet stand sogar ein Anstieg von 20 Prozent zu Buche. Dabei konnte das Unternehmen in allen Regionen wachsende Umsätze verbuchen. Vor allem in Europa konnte es als großer Erfolg verbucht werden, dass die Euro-Krise den Verbrauchern bislang offensichtlich nicht die Kauflust verderben konnte. So stiegen die Umsätze in Europa um 17 Prozent. Die Region Amerika wuchs währungsbereinigt um 11 Prozent und Asien um 4 Prozent.

Das EBITDA vor Sondereffekten legte um 23 Prozent auf 78 Mio. Euro zu. Somit stieg die bereinigte EBITDA-Marge um 50 Basispunkte auf 16,1 Prozent. Hierbei ist besonders herauszustellen, dass ein Ergebnisanstieg bewerkstelligt wurde, obwohl Hugo Boss im zweiten Quartal den Ausbau des eigenen Einzelhandels vorangetrieben, und somit Kostensteigerungen und höhere Marketingaufwendungen zu verbuchen hatte. Unter dem Strich standen 42 Mio. Euro und damit 27 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Auf das erste Halbjahr gesehen konnte das Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr einen Umsatzanstieg von 16 Prozent auf 1,09 Mrd. Euro verzeichnen. Währungsbereinigt betrug der Anstieg 12 Prozent. Das EBITDA vor Sondereffekten verbesserte sich um 16 Prozent auf 226 Mio. Euro. Die bereinigte EBITDA-Marge stieg um 10 Basispunkte auf 20,7 Prozent. Der Gewinn wuchs um 18 Prozent auf 137,2 Mio. Euro.

Aufgrund der guten Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr bestätigte Hugo Boss seine Jahresprognose trotz des immer noch herausfordernden Umfeldes. Im gesamten laufenden Geschäftsjahr möchte Hugo Boss einen währungsbereinigten Umsatzzuwachs von 10 Prozent erzielen. Während sich der Umsatz im Großhandelsgeschäft ungefähr stabil entwickeln soll, wird für den eigenen Einzelhandel von den meisten Analysten ein zweistelliger Anstieg prognostiziert. Dabei werden die Investitionen über dem Vorjahresniveau liegen, denn das MDAX-Unternehmen plant den weiteren Ausbau des lukrativen Geschäfts mit dem eigenen Filialnetz. Im Jahresverlauf sollen etwa 70 neue Stores entstehen. Wie gut die Geschäfte in den eigenen Läden im Vergleich zum Großhandel laufen können zeigte sich im ersten Halbjahr. Während der Großhandelsumsatz währungsbereinigt 4 Prozent stieg, war beim eigenen Einzelhandel ein Umsatzanstieg von 21 Prozent zu verzeichnen.

Da sich Hugo Boss derzeit augenscheinlich in einem schwierigen Umfeld bewähren und aufgrund des wachsenden Geschäfts mit den eigenen Filialen sehr gute Wachstumsprognosen liefern kann, könnte womöglich auch der langfristige Aufwärtstrend der Aktie des Unternehmens neue Nahrung erhalten.

Spekulative Anleger, die auf steigende Kurse der Hugo Boss-Aktie setzen möchten, könnten dies mit einem Wave XXL-Call der Deutschen Bank (WKN: DE5UH2) tun. Der Hebel würde bei 2,54 und die Knock-Out-Schwelle bei 49,75 Euro liegen. Spekulative Anleger, die eher auf fallende Kurse bei dem Hugo Boss-Papier setzen möchten, könnten dieses Szenario mit einem Wave XXL-Put der Deutschen Bank (WKN: DE96KR; Hebel 3,08 und Knock-Out-Schwelle bei 95,90 Euro) traden.

Stand: 06.08.2012

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