Kommentar
12:55 Uhr, 25.08.2008

Holen Sie sich den verlorenen Bonus wieder zurück!

Erwähnte Instrumente

  • Akzent Invest Bonus Extra Co
    Aktueller Kursstand:  
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Bonus-Zertifikate bieten im herkömmlichen Sinne einen wesentlichen Vorteil gegenüber einem Direktinvestment: Einen sicheren Gewinn selbst bei stagnierenden bis mehr oder weniger fallenden Märkten. Diese attraktive Seitwärtsrendite beinhaltet im Gegenzug wiederum einen entscheidenden Nachteil. Denn sollte bei der klassischen Variante auch nur einmal während der Laufzeit eine deutlich unter dem Ausgangskurs des Underlyings fixierte Barriere berührt werden, löst sich die Bonus-Chance gleich wieder in Luft auf und der Anleger wird so gestellt, als hätte er von vornherein ohne Dividendenanspruch in den Basiswert investiert. Bei einem u. U. mehrere Jahre laufendem Produkt eine weitaus ungünstigere Aussicht, zumal sich der Kurs des Zertifikats dabei auch noch um die Ausschüttungsquote verringert.

Dieser Problematik lässt sich durch verschiedene Produktvariationen begegnen, von denen sich eine auf den sogenannten „Revival-Mechanismus“ bezieht, der erst nach einem Schwellenereignis ins Rampenlicht tritt, um z.B. durch einen dann ab dem Barriere-Niveau eingebauten Hebel möglichst schnell wieder verlorenes Terrain zurückzuerobern. Ein Beispiel dafür ist das entsprechende Papier der HypoVereinsbank (HV1A54) auf den Euro STOXX 50, das gleich mit einem Hebel von zwei wieder nach oben strebt. Eine andere aber keineswegs weniger interessante Alternative, stellt das auf den gleichen Basiswert bezogene, aktuell zeichenbare Bonus Extra Control-Zertifikat der DZ-Bank dar, bei dem der Bonus in Höhe von indikativ 36 Prozent nach einem Verletzen der bei 60 Prozent festgelegten Absicherungsschwelle noch lange nicht aufgegeben werden muss. Ganz im Gegenteil, denn sollte der Index zu irgendeinem Zeitpunkt während der rund vierjährigen Laufzeit danach wieder seine bei 80 Prozent des Ausgangsniveaus liegende „Revival-Barriere“ erreichen, kann der Anleger bereits den Sekt kalt stellen, egal ob das Underlying in der Folgezeit wieder darunterfallen sollte oder nicht. Die einmalige Berührung genügt um den Bonus für die gesamte Laufzeit festzuzurren. Zwischenzeitliche Abstürze des europäischen Leitindex können dem Investor bei diesem Papier also das Zittern um die Unversehrtheit der Barriere abnehmen, wenn wieder eine Gegenreaktion erfolgt, was sich in diesem Fall auch deutlich positiv auf den Kurs des Zertifikats während der Laufzeit auswirken dürfte. Das kann man allerdings nicht für ein Szenario sagen, dass von stark ansteigenden Märkten in den nächsten vier Jahren ausgeht. Denn sollte der Euro STOXX 50 aus heutiger Sicht bald wieder sein einstiges Hoch erklimmen können, ist der Anleger aufgrund des bei 136 Prozent befindlichen Caps bereits nicht mehr dabei, was im Umkehrschluss wieder stark auf den Kurs des Papiers drücken sollte.

Der BörseGo Tipp:

Die neue Revival-Bonus-Variante der DZ-Bank kann einen gewissen Charme nicht verbergen, geht allerdings deutlich auf die Rendite. Noch schwerer wiegt allerdings der für die Laufzeit gegenüber vergleichbaren Produkten einzigartige Cap, der das Produkt bei haussierenden Märkten zum Langweiler im Depot machen könnte. Deshalb sollten nur Anleger zugreifen, die eine schnelle Zurückeroberung alter Höhen ausschließen und stattdessen schwierige Jahre an den Märkten erwarten.

DJ Euro STOXX 50 Akzent Invest Bonus Extra Control

Emittent/WKN:

DZ Bank / AK0EDG

Laufzeit:

05.09.2012

Preis: (in Zeichnung: 21.07.08-29.08.08)

Ausgabepreis: 100 € zzgl. 2,5 € Agio

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/overview

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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