Hoffnung in Euroland, Ernüchterung in den USA
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Verhalten ins Wochenende
Zu Wochenschluss tendierten die Aktienmärkte zunächst weiter aufwärts: Die Benchmark-Indizes DAX, Stoxx Europe 600 und S&P 500 erzielten im Tagesverlauf neue Rekordhochs. Der deutsche Leitindex überwand erstmals die Marke von 21.500 Punkten. Neben positiven Konjunktur- und Unternehmensdaten in Europa (Burberry, Flash-PMIs) gaben wirtschaftsfreundliche Töne von Donald Trump etwas Auftrieb. Trump gab sich in einer Videoansprache auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos gemäßigt. Zudem warb er bei den Wirtschaftsbossen für Investitionen in den USA. Wer dort nicht produziere, müsse mit Zöllen rechnen. Im weiteren Tagesverlauf dämpften schwächere US-Konjunkturdaten die Stimmung: Der S&P Global Einkaufsmanagerindex gab im Januar von 55,4 auf 52,4 Punkte nach, den niedrigsten Stand seit 9 Monaten.
Trump baut sein Wunsch-Kabinett
Der ehemalige Fox-Moderator Pete Hegseth wird Verteidigungsminister unter Donald Trump. Die Wahl des umstrittenen Kandidaten im Senat fiel mit dem denkbar knappsten Ergebnis aus: Wegen drei Abweichlern aus dem Kreis der Republikaner endete die Abstimmung mit einem Patt, und es kam auf die Stimme von Vizepräsident Vance an. Nachdem es der wohl umstrittenste Kandidat für das künftige Trump-Kabinett geschafft hat, den Senat zu überzeugen, dürfte dies wohl auch den übrigen Nominierten wie Robert F. Kennedy Jr. (Gesundheitsminister) und Pam Bondi (Justizministerin) gelingen.
Mehr Aufträge für die Bauindustrie
Im November hat die heimische Baubranche deutlich mehr Aufträge an Land gezogen als im Vormonat. Dem Statistischen Bundesamt zufolge legten die Neuaufträge um 7,9 % im Vergleich zum Oktober zu. Noch beeindruckender sehen die Zahlen im Jahresvergleich aus, wo ein reales Auftragsplus von 16,6 % zu Buche steht. Nicht nur im puncto Aufträge, sondern auch im Hinblick auf die Umsätze fiel der November erfreulich aus. Die Unternehmen erzielten die höchsten Erlöse des Jahres 2024. Dennoch goss der Hauptverband der deutschen Bauindustrie Wasser in den Wein: Für das Gesamtjahr 2024 dürfte demnach ein Umsatzminus zu Buche stehen. Auch im laufenden Jahr erwartet der Verband einen realen Erlösrückgang, was das fünfte Jahr in Folge mit einer realen Schrumpfung des Geschäftsvolumens bedeuten würde.
Flash-PMIs geben Hoffnung
Der vorläufige HCOB-Einkaufsmanagerindex (PMI) stieg im Januar auf 50,2 Punkte, nach 49,6 Punkten im Dezember. Der Dienstleistungssektor blieb stabil bei 51,4 Punkten, während sich die Stimmung in der Industrie von 45,1 auf 46,1 Punkte verbesserte. Einen Hoffnungsschimmer zeigte auch der Flash-PMI für Deutschland, der sich mit 50,1 Punkte ebenfalls knapp über die Expansionsschwelle erholte (Dezember: 48,0 Punkte). Wie auch in der Euroland-Messung erholte sich sowohl der Dienstleistungssektor (51,2 - 52,5) als auch die Industrie (42,5 - 44,1).
Spannende Woche voraus
Ob sich die Erholungssignale in Euroland (Bau, PMIs) bestätigen, wird heute früh gleich das Ifo-Geschäftsklima zeigen. Die spannendsten Datenpunkte im weiteren Wochenverlauf dürften die US-Aufträge für langlebige Wirtschaftsgüter, das Conference Board erhobenen Konsumentenvertrauen (Di), die ersten Schätzungen zum BIP-Wachstum in Q4 für Deutschland, den Euroraum und die USA (Do) sowie Daten zur Teuerung am Freitag sein: Für Deutschland wird die Vorabschätzung zur Teuerung im Januar, und für die USA die Daten zum PCE-Deflator für Dezember veröffentlicht. Die beiden wichtigsten Ereignisse dürften jedoch die Notenbank-Sitzungen sein: Am Mittwoch wird sich zeigen, ob die Fed wie von uns erwartet die Leitzinsen stabil halten wird. Dagegen dürfte tags darauf die EZB einen weiteren Senkungsschritt um 25 Basispunkte verkünden.
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