Bundesregierung einigt sich auf Hilfen für Soloselbständige - Thyssenkrupp erwartet "ganz fürchterlichen Free Cashflow"
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Erwähnte Instrumente
- US-Konsumklima verdüstert sich deutlich
- PwC: Europa vor langanhaltender Rezession
- VW mit neuem Fünfjahresplan
- EY-Studie: DAX-Konzerne erholen sich vom Corona-Schock
- RKI meldet Höchststand: 23.542 neue Corona-Infektionen in Deutschland
- Trump untersagt Geschäfte mit einigen China-Firmen
- Frankreich hält an strengen Corona-Auflagen fest
- Wahlmanipulation? US-Behörden widersprechen Trump
- Thyssenkrupp sucht neue Wachstumsstory
- Volkswagen schwächelt im Oktober
- Delivery Hero könnte Korea-Geschäft verlieren
DAX
- Die Corona-Pandemie hat die Aktienmärkte weiter voll im Griff. Angesichts weltweit weiter steigender Corona-Zahlen ist die große Euphorie über die Fortschritte bei der Suche nach einem Impfstoff verflogen. Auch in Deutschland wurde am Freitag ein neuer Höchststand an Neuinfektionen gemeldet. Zudem dürfte es selbst nach einer raschen Zulassung des Impfstoffs noch lange dauern, bis ein normales Leben wieder möglich ist. Und so halten sich die Anleger mit Engagements zurück. Der DAX stieg am Freitag um 0,18 Prozent auf 13.076,72 Punkte und hat auf Wochensicht rund 4,8 Prozent hinzugewonnen. Die Börsenschwergewichte unter den Unternehmen hierzulande, haben sich derweil vom Corona-Schock im Frühjahr zu einem guten Teil erholt. Das belegt eine Studie von EY. Die meisten der 30 DAX-Konzerne zeigten „klare Erholungstendenzen“, wie Hubert Barth, Vorsitzender der EY-Geschäftsführung Deutschland, sagte. Wegen steigender Infektionszahlen trüben sich die Aussichten aber wieder ein. Die Unternehmensberatung PwC rechnet für Europa sogar mit „einer anhaltenden Rezession und längerfristig eingeschränktem Konsumverhalten“. Die Industrie sei besonders stark betroffen, da Unternehmen weniger investierten. Die hohe Verschuldung von Staat und Unternehmen in der Corona-Krise belaste zusätzlich die Erholung. “Viele bestehende Geschäftsmodelle haben bereits unter den Auswirkungen der ersten Welle der Pandemie deutlich gelitten. Die Folgen der zweiten Welle dürften diese Entwicklung noch verstärken“, so Joachim Englert, Advisory-Europachef von PwC.
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Unternehmen
- Der Industriekonzern Thyssenkrupp hat Anleger auf möglicherweise katastrophale Quartalszahlen in der kommenden Woche vorbereitet. Bei den Zahlen, die in der kommenden Woche veröffentlicht werden, sei mit einem "ganz fürchterlichen Free Cashflow" zu rechnen, sagte Konzernchefin Martina Merz der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Man saniere "gegen die Uhr". Man sei in Gesprächen mit Bundes- und Landesregierung über mögliche Staatshilfen, habe bisher aber keine Hilfen aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds beantragt. Merz kündigte zudem einen "weiteren Stellenabbau" an.
- Die Real-Käuferin SCP Group, die die meisten Real-Märkte an Edeka und Kaufland weiterreichen möchte, ist einem Medienbericht zufolge in Gesprächen mit weiteren Kauf-Interessenten. „Wir befinden uns derzeit auch mit Interessenten aus dem Mittelstand in sehr fortgeschrittenen und konkreten Verhandlungen", zitiert der „Spiegel“ eine SCP-Sprecherin in einer Vorabmeldung. Ziel sei es, für alle Filialen die bestmögliche Lösung zu finden, es würden alle Angebote, unabhängig von der Größe des Bieters, berücksichtigt.
- Volkswagen erhöht das Tempo beim Umstieg in die Elektromobilität. In den kommenden fünf Jahren sollen 73 Mrd. Euro in Zukunftstechnologien, wie E-Mobilität, Hybridisierung und Digitalisierung investiert werden, kündigte der DAX-Konzern nach einer Sitzung des Aufsichtsrats an. Von 2021 bis 2025 sollen demnach 35 Mrd. Euro in die Elektromobilität fließen und damit zwei Milliarden mehr als im letzten Fünfjahres-Plan bis 2024. Elf Milliarden gehen in die Hybridisierung des Modellportfolios. Bei der Digitalisierung verdoppelt Volkswagen die Ausgaben auf rund 27 Mrd. Euro im Vergleich zum letzten Fünfjahres-Plan. Die Ausgaben für Sachanlagen sowie Forschung und Entwicklung in Zukunftstechnologien wurden damit auf 50 Prozent der Gesamtsumme von rund 150 Mrd. Euro erhöht. Der bisherigen Planung zufolge lag der Anteil bei 40 Prozent.
- Die südkoreanische Kartellbehörde KFTC hat dem Essensauslieferer Delivery Hero Bedingungen für die Zulassung des geplanten Joint Venture mit dem Konkurrenten Woowa gestellt. Dem Konzern wurde demnach der Verkauf seiner südkoreanischen Tochtergesellschaft Yogiyo nahegelegt, teilte das Unternehmen mit. Delivery Hero wies auch darauf hin, dass es ungewiss ist, ob die im Prüfungsbericht der KFTC vorgeschlagene Veräußerung für eine endgültige Genehmigung ausreichen wird.
- Der Finanzaufsicht Bafin sind mittlerweile fast 500 private Geschäfte ihrer Mitarbeiter mit Aktien des in Bilanzskandalen verstrickten Wirecard-Konzerns bekannt, wie aus einer Auskunft des Bundesfinanzministeriums an den FDP-Abgeordneten Frank Schäffler hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
- Die Container-Reederei Hapag-Lloyd steigerte den Gewinn in den ersten drei Quartalen um gut 85 Prozent auf rund 530 Mio, Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) wuchs um ein Drittel auf 858 Millionen Euro. Hapag-Lloyd hält daher an seiner Mitte Oktober erhöhten Prognose fest. Der Konzern rechnet für das Gesamtjahr weiterhin mit einem Ebit zwischen 1,1 und 1,3 Mrd. Euro.
- Der US-Medien- und Unterhaltungskonzern Walt Disney hat in den drei Monaten bis Ende September unterm Strich ein Defizit von 710 Mio. Dollar angehäuft. Im Vorjahr waren noch 777 Mio. Dollar Gewinn verzeichnet worden. Disney erholte sich gleichwohl vom Corona-Schock, der weite Teile des Entertainment-Imperiums stillgelegt und im Vorquartal zu einem enormen Minus von 4,7 Mrd. Dollar geführt hatte.
- Der US-Netzwerkausrüster Cisco verzeichnete im abgelaufenen Quartal einen Umsatzrückgang von 9 Prozent auf 11,93 Mrd. Dollar, hielt sich aber besser als von Analysten vorhergesagt. Grund dafür sei unter anderem, dass Ciscos Online-Produkte wie Webex und Anyconnect in Zeiten von Videokonferenzen stark nachgefragt wurden, teilte das Unternehmen mit. Cisco rechnet für das laufende Geschäftsquartal mit einer Umsatzentwicklung von minus zwei bis null Prozent.
- Die Datenanalysefirma Palantir ist tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Der Verlust hat sich im dritten Quartal auf 853,3 Mio. Dollar vergrößert nach 137,9 Mio. Dollar im selben Vorjahreszeitrum. Grund seien höhere Kosten für Marketing, Forschung und den Börsengang. Der Umsatz erhöhte sich um 52 Prozent auf 289,4 Mio. Dollar.
- Das US-Justizministerium hat Berufung gegen eine richterliche Verfügung eingelegt, die die Regierung daran hindert, den Handlungsspielraum der Video-App TikTok einzuschränken. Entsprechende Auflagen wie beispielsweise das Untersagen von Transaktionen mit der Tochter des chinesischen Technologieriesen ByteDance sollten bereits treten. ByteDance hat gewarnt, dass damit dann die Nutzung des Dienstes in den USA unmöglich würde.
- Die DAX-Konzerne erholen sich laut einer Studie des Prüfungs- und Beratungsunternehmens EY von ihrem Corona-Geschäftseinbruch im Frühjahr. Der Gesamtumsatz stieg im dritten Jahresviertel gegenüber dem Vorquartal um 16 Prozent auf rund 330 Mrd. Euro. Das war der höchste Wert in einem dritten Quartal. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum legten die Erlöse um 0,4 Prozent zu. Der operative Gewinn (Ebit) erhöhte sich in der Summe gegenüber dem Frühjahr um 203 Mio. auf 14,3 Mrd. Euro. Im Vergleich zum dritten Vierteljahr 2019 brach er jedoch um 47 Prozent ein. Insgesamt sieht EY die Top-Konzern aber gut aufgestellt. Hubert Barth, Vorsitzender der EY-Geschäftsführung Deutschland, sagte: „Die meisten der DAX-Konzerne zeigen klare Erholungstendenzen“.
- Der Volkswagen-Konzern backt nach einem starken September im vergangenen Monat wieder kleinere Brötchen. Die Auslieferungen des weltgrößten Autoherstellers sanken im Oktober um 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 903.000 Fahrzeuge, wie VW mitteilte. Auch der wichtige Markt China schwächelte, hier wurde der Konzern im Oktober 3,3 weniger Autos los. In Nordamerika lag das Minus bei 9,8 Prozent, in Westeuropa bei 6,4 Prozent. Seit Jahresbeginn liegen die Konzernverkäufe um 17,3 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres.
- Für den Energiekonzern EnBW zahlen sich die Investitionen in erneuerbare Energien aus. Nach neun Monaten erzielte der Versorger einen Umsatz von 13,68 Mrd. Euro und ein operatives Ergebnis von rund 2,06 Mrd. Euro. Dies entspricht beim operativen Ergebnis einem Plus von über 22 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
- Thyssenkrupp-Chefin Martina Merz hat auf der Suche nach einer Wachstumsstory für Investoren das milliardenschwere Zukunftsgeschäft mit Wasserstoff ins Auge gefasst, wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Insider berichtet. Demnach prüfe Merz, ob diesem Geschäftszweig eine größere Bedeutung zukommen könnte. Eine wichtige Rolle mit Hinblick auf Elektrolyse-Anlagen spiele dabei die Anlagenbau-Tochter Uhde Chlorine Engineers (TKUCE). Diese sei bereits jetzt in der Lage, Elektrolyse-Anlagen zu bauen, die grünen Wasserstoff produzieren. Wenn das Wasserstoff-Geschäft in Schwung komme, könne Uhde zu einem bedeutenden Gewinnbringer werden. Thyssenkrupp lehnte eine Stellungnahme gegenüber Reuters ab.
- Die Immobilienwirtschaft ist bisher weitestgehend gefeit vor den Auswirkungen der Corona-Pandemie. So auch bei der Deutsche Wohnen. Nach wie vor hätten sich mit gut einem Prozent nur wenige Mieter gemeldet und krisenbedingte Unterstützung angefragt, erklärte der Konzern am Freitag. Auch wirtschaftlich seien die Folgen gering. In den ersten neun Monaten sank das Ergebnis der Deutsche Wohnen aus dem operativen Geschäft (FFO I) wegen höherer Zinsaufwendungen und trotz weiter steigender Mieten um 1,2 Prozent auf 422,4 Mio. Euro. Die Prognosen bestätigte der Vorstand. Für das Gesamtjahr wird weiterhin ein operatives Ergebnis auf dem Vorjahresniveau von rund 540 Mio. Euro erwartet.
- Der Windkraftanlagenhersteller Nordex hat seine am 9. November veröffentlichten vorläufigen Zahlen bestätigt. Das Unternehmen steigerte den Konzernumsatz in den ersten neun Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum über 63 Prozent auf 3.16 Mrd. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) belief sich auf 70,8 Mio. Euro nach 60,2 Mio. vor Jahresfrist.
- Der Stahlkonzern Salzgitter schreibt weiter Verluste. Unter dem Strich lag der Verlust bei 98,3 Mio. Euro, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte der Fehlbetrag zwar mit 126,2 Mio. Euro höher gelegen. Salzgitter zeigte sich jedoch zuversichtlich, im zweiten und dritten Quartal die Talsohle durchschritten zu haben.
- Daimler-Chef Ola Källenius bleibt trotz der zweiten Corona-Welle mit Blick auf die Erholung des Automarktes zuversichtlich. Er sei „vorsichtig optimistisch”, sagte Källenius auf einer digitalen Autokonferenz von Reuters. China sei bereits zu sehr gesundem Wachstum zurückgekehrt, während Europa und die USA noch nicht so weit seien. Mercedes-Benz habe gelernt, unter Pandemiebedingungen zu arbeiten. Kein Technologie- oder Fahrzeugprojekt habe verschoben werden müssen.
- Der Automobil- und Industriezulieferer Stabilus wird wieder zuversichtlicher. Der Umsatz im neuen Geschäftsjahr 2020/2021 soll zwischen 850 und 900 Mio. Euro liegen und damit im Vergleich zum Vorjahr wieder klar zulegen. Wie bereits bekannt, waren die Erlöse im zurückliegenden Geschäftsjahr bis Ende September um rund 14 Prozent auf 822 Mio. Euro zurückgegangen.
- Der englische Fußballclub Manchester United hat im ersten Quartal einen Umsatzrückgang um fast 20 Prozent verzeichnet. Hintergrund seien fehlende Ticket-Verkäufe wegen der Pandemie, hieß es bei der Vorlage der Geschäftszahlen am Donnerstagabend.
- Die Mittelstandsbank IKB hat sich saniert. Die letzten Altlasten aus der Finanzkrise hatte das Institut im Geschäftsjahr 2019/2020 verbucht.„Wir haben die Kostenstrukturen knallhart auf das zugeschnitten, was auf der Ertragsseite möglich ist“, sagte Bank-Chef Michael Wiedmann im Interview mit dem „Handelsblatt“. In den vergangenen fünf Jahren hat er die Kostenbasis des Instituts in etwa halbiert. Alle Produkte und Dienstleistungen, bei denen die IKB nur ein Anbieter unter vielen war, hat er gestrichen.
Politik & Konjunktur
- Die Bundesregierung will Soloselbständige im Rahmen der Corona-Krise mit einer "Neustarthilfe" unterstützen. In der Zeit von Dezember 2020 bis Ende Juni 2021 sollen Soloselbständige bis zu 5.000 Euro als Betriebskostenpauschale erhalten können. Betroffene erhalten 25 Prozent des vergleichbaren Umsatzes aus dem Jahr 2019, höchstens aber 5.000 Euro.
- Das von der Universität von Michigan erhobene Konsumklima für die USA ist im November gegenüber dem Vormonat um fast fünf Punkte auf 77,0 Punkte gefallen, wie die Universität laut einer ersten Schätzung mitteilte. Volkswirte hatten hingegen mit einem Anstieg auf 82,0 Punkten gerechnet. Belastet wurde der Indikator vor allem durch die stark gesunkenen Erwartungen der Verbraucher.
- Der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte erwartet bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie Fortschritte. „"ch vertraue darauf, dass sich der landesweite Reproduktionswert (...) heute vermindert haben wird", sagte Conte bei einer Veranstaltung des italienischen Gewerkschaftsbundes (CGIL). Das würde bedeuten, dass die Maßnahmen, die im Kampf gegen die Pandemie getroffen wurden, Wirkung gezeigt hätten.
- Die US-Wirtschaft hat sich nach Einschätzung von James Bullard, Präsident der Federal Reserve Bank of St. Louis, schneller von der Coronavirus-Pandemie erholt als erwartet, weshalb er mehr Spielraum für einen Rückgang der Arbeitslosenquote sieht.
- Im Oktober kletterten die Erzeugerpreise in den USA um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 0,2 Prozent gerechnet. In der Kernrate - ohne die volatilen Preise für Nahrungsmittel und Energie - erhöhten sich die Preise zum Vormonat um 0,1 Prozent.
- Der gewählte US-Präsident Joe Biden wird bei der geordneten Amtsübergabe („transition“) von Donald Trumps Regierung ausgebremst. Das Transition-Team konnte bisher seine Arbeit nicht wirkungsvoll aufnehmen konnte. Vertrauliche Informationen der Geheimdienste erhielt der „President-Elect” bisher nicht.
- Führende Republikaner und Demokraten in Washington konnten sich weiter nicht auf ein Konjunkturpaket einigen.
- Während einer virtuellen Podiumsdiskussion äußerte Fed-Chef Jerome Powell, dass die US-Wirtschaft sich zwar auf einem Erholungspfad befinde, das Hauptrisiko aber die Ausbreitung des Covid-Risikos sei.
- Die Wirtschaft der Eurozone lag im Sommerquartal um 12,6 Prozent höher als im Vorquartal, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag nach einer zweiten Schätzung mitteilte. Dies ist das stärkste Wachstum seit Beginn der Aufzeichnungen 1995. In der ersten Erhebung hatte Eurostat für die Monate Juli bis September noch ein etwas stärkeres Wachstum von 12,7 Prozent gemeldet.
- Der saisonbereinigte Handelsbilanzüberschuss der Eurozone mit der übrigen Welt ist im September dank gestiegener Exporte im Vergleich zum Vormonat um 3 Mrd. auf 24,0 Mrd. Euro gewachsen, teilte das Statistikamt Eurostat mit. Volkswirte hatten mit 22,6 Mrd. Euro gerechnet.
- Ökonomen der Deutschen Bank wollen das Homeoffice mit einer extra Steuer belegen. Wer von zu Hause aus arbeite, gebe unterwegs kein Geld aus für Mittagessen, Pendeln, oder Business-Kleidung aus. Das Homeoffice schade deshalb der Wirtschaft. Der Staat sollte für die Zeit nach der Corona-Pandemie eine Steuer auf Arbeit im Homeoffice erheben, fünf Prozent vom Bruttogehalt, fordert Analyst Luke Templeman.
- Vom 1. bis zum 18. Oktober sind in Deutschland nach vorläufigen Ergebnissen mindestens 44.179 Menschen gestorben, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Damit liegen die bislang verfügbaren Zahlen für diesen Monat damit knapp über dem Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019.
- Dem EZB-Ratsmitglied Pablo Hernandez de Cos zufolge sind die Risiken in der Eurozone weiter „nach unten gerichtet“. Angesichts der strengeren Restriktionen im Wirtschaftsraum, die bis zum 1. Quartal 2021 andauern könnten, sei eine Herabstufung der Prognosen zu erwarten. Weitere Lockerungen der Geldpolitik der Europäischen Notenbank seien demnach im Dezember nur allzu wahrscheinlich.
- Die Geldpolitik stößt an ihre Grenzen, sagt der Mannheimer Ökonom Klaus Adam. Der Zinsrückgang verbinde sich mit einem „beunruhigenden Zuwachs der Preisausschläge an Vermögensmärkten" (Immobilien- und Aktienmarkt). In den starken Kursveränderungen drücke sich zum Teil auch „irrationales Verhalten von Anlegern“ aus, zum Beispiel in Form eines übertriebenen Optimismus“, so Adam am Donnerstag auf dem EZB-Forum. Der Ökonom vertritt die These, dass diese hohen Schwankungen an Vermögensmärkten über eine ineffiziente Allokation von Kapital negativ auf die Wirtschaft wirken.
- Nordrhein-Westfalen ist das Bundesland, das die höchsten coronabedingten Kredite aufnimmt. Das bevölkerungsreichste Land hat Kreditermächtigungen in Höhe von 33 Prozent seines Haushaltes von 2019 beschlossen, was 25 Mrd. Euro entspricht. Es folgen Bayern mit 31 Prozent (20 Mrd.) und Niedersachsen mit 27 Prozent (rund 9 Mrd.). Das geht hervor aus einem Aufsatz für den ifo-Schnelldienst 11/2020. „Die Höhe der Kreditermächtigungen und der bereits in Anspruch genommenen Mittel erscheinen als Reaktion auf diese außergewöhnliche Situation nachvollziehbar“, schreiben die ifo-Forscher Niklas Potrafke und Joachim Ragnitz. „Die Schuldenbremse muss angesichts der konjunkturellen Entwicklung so schnell wie verantwortbar wieder eingehalten werden.“
- Die deutsche Autoindustrie fordert einen Ladesäulen-‚Gipfel‘. „Ich möchte einen Ladenetz-Gipfel mit allen Playern, und der sollte noch vor Weihnachten stattfinden", sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Daran sollten außer Bund, Ländern und Kommunen auch Gebäudewirtschaft, Mineralölfirmen, Parkhausbetreiber und Flughäfen teilnehmen.
- Im August haben die deutschen Amtsgerichte 1.051 Unternehmensinsolvenzen gemeldet. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 35,4 Prozent weniger als im August 2019. Die wirtschaftliche Not vieler Unternehmen durch die Corona-Krise spiegelt sich somit bislang nicht in einem Anstieg der gemeldeten Unternehmensinsolvenzen wider. Ein Grund dafür ist, dass die Insolvenzantragspflicht für zahlungsunfähige Unternehmen vom 1. März bis zum 30. September dieses Jahres ausgesetzt wurde.
- Gesundheitsminister Jens Spahn hat den derzeit geltenden Teil-Shutdown gegen Kritik verteidigt. „Das ist keine Alternative, die Risikogruppen zu schützen oder jetzt die Zahlen im November runterzubringen - beides muss passieren", sagte Spahn im ARD-Morgenmagazin. FDP-Chef Christian Lindner kritisierte hingegen das aktuelle Vorgehen. Man könne zum Beispiel besonders wirksame FFP2-Masken in Apotheken kostenlos an Ältere und Vorerkrankte verteilen lassen, so Lindner. Zudem äußerte er große Zweifel daran, dass die Schließung gastronomischer Betriebe sinnvoll sei.
- Der amtierende US-Präsident Donald Trump hat heimischen Firmen Geschäfte mit chinesischen Unternehmen untersagt, die mit dem Militär des Landes in Verbindung gebracht werden. Damit solle verhindert werden, dass China Armee und Geheimdienst modernisiert. Konkrete Namen wurden nicht genannt. Die Trump-Administration war bereits gegen chinesische Unternehmen vorgegangen, die als Sicherheitsrisiko eingestuft wurden.
- US-Außenminister Mike Pompeo will laut der Zeitung "Haaretz" in der kommenden Woche eine israelische Siedlung im Westjordanland und die Golanhöhen besuchen. Beide Besuche seien eine Premiere für einen US-Außenminister, schrieb die Zeitung. Im vergangenen Jahr hatten die USA den israelischen Anspruch auf die Golanhöhen anerkannt.
- In Deutschland übermittelten die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) per Freitagmorgen 23.542 neue Corona-Infizierte binnen der letzten 24 Stunden. Damit wurde ein neuer Höchststand erreicht. Das RKI zählt seit Beginn der Pandemie insgesamt 751.095 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Freitag um 218 auf insgesamt 12.200. Derweil spitzt sich die Situation auf den Intensivstationen weiter zu: 46 Prozent aller Kliniken berichten über eingeschränkte oder keine Verfügbarkeit von Intensivbetten. Grund sei der Personalmangel auf den Stationen, der sich zunehmend verschärft, da sich immer mehr der dort Beschäftigen mit dem Corona-Virus infizieren.
- Im September ist in Deutschland der Bau von insgesamt knapp 29.700 Wohnungen genehmigt worden, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das waren 0,9 Prozent mehr als im September des Vorjahres. Für den Zeitraum Januar bis September ergibt sich ein Anstieg um 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. In den Zahlen sind sowohl die Baugenehmigungen für neue Gebäude als auch für Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden enthalten.
- Frankreich hält trotz einer leichten Entspannung an seinen strengen Ausgangsbeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie fest. Der Druck in den Kliniken sei extrem hoch, begründete Premier Jean Castex die Maßnahmen. In dem Land dürfen die Menschen nur aus triftigem Grund nach draußen. Einzelhandel und Restaurants sind geschlossen. Die Schulen sind geöffnet.
- Mehrere US-Behörden haben die von Präsident Donald Trump gestreuten Gerüchte zurückgewiesen, die Präsidentenwahl sei durch Computersoftware manipuliert worden. Es gebe keine Belege, „dass ein Abstimmungssystem Stimmen gelöscht oder verändert hätte oder kompromittiert worden wäre“, hieß es von Vertretern der US-Cybersicherheitsagentur, des Heimatschutzministeriums sowie der Vereinigungen der Wahlleiter. Laut Trump soll Software der Firma Dominion in mehreren US-Staaten 435.000 Trump-Stimmen Joe Biden zugerechnet haben.
- Der Chef des Unions-Wirtschaftsflügels, Carsten Linnemann, hat sich gegen eine Fortsetzung der Umsatzausgleichszahlung über den November hinaus ausgesprochen. „Wir können im Dezember nicht nochmal 70 bis 75 Prozent Umsatzausfall übernehmen", sagte Linnemann im Deutschlandfunk. „Wir müssen wieder zurückkommen, dass wir Kosten erstatten. Gerade bei Solo-Selbstständigen gehe es da auch um die Lebenshaltungskosten."
- Laut dem bekannten US-Immunologen Anthony Fauci wird Covid-19 dank des raschen Fortschritts bei der Impfstoffentwicklung „nicht mehr lange" eine Pandemie sein. Das Coronavirus könnte dennoch jahrelang im Umlauf sein, wie Bloomberg Fauci zitiert. Die Menschen müssten weiter an Schutzvorkehrungen wie dem Mund-Nasen-Schutz, dem Händewaschen und der sozialen Distanzierung festhalten, sagte Fauci.
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