Hochtief - Rettung durch Katar?

Essen (BoerseGo.de) - Der Bau- und Dienstleistungskonzern Hochtief sucht im Abwehrkampf gegen eine feindliche Übernahme durch den spanischen Konkurrenten ACS offenbar Hilfe beim arabischen Emirat Katar. Wie das Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" berichtet, spricht Hochtief bereits mit dem finanzkräftigen Golfstaat über einen Einstieg bei dem deutschen Unternehmen. Der mögliche "weiße Ritter" für Hochtief ist bereits an Volkswagen beteiligt.

Der Kontakt zwischen Hochtief und Katar sei durch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) während eines Empfangs bei Bundespräsident Christian Wulff hergestellt worden, berichtet das Magazin. Merkel habe ein Gespräch zwischen Hochtief-Chef Herbert Lütkestratkötter und dem Wirtschaftsminister des Emirats vermittelt. Es gebe aber noch keine Entscheidung aus Katar.

Die australische Hochtief-Tochter Leighton hat sich unterdessen am Montag, wie bereits Hochtief, an das australische Übernahmegremium (Takeovers Panel) gewandt. Leighton fordert entweder Unabhängigkeitsgarantien im Falle einer ACS-Übernahme oder ein volles Übernahmeangebot von ACS für sämtliche Leighton-Aktien. Durch das ACS-Gebot an Hochtief sei nicht gewährleistet, dass die Interessen kleinerer Anteilseigner gewahrt blieben, sagte Leighton-Chef David Mortimer.

Hochtief ist mit 54,4 Prozent an Leighton beteiligt. Das australische Unternehmen gilt als "Juwel" innerhalb des Hochtief-Konzerns und ist mit acht Milliarden Euro etwa doppelt so hoch bewertet wie die Mutter. ACS ist mit 30 Prozent größter Aktionär bei Hochtief und will das Unternehmen komplett schlucken.

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