HERMES - Wichtige Hürde voraus

• Hermes International S.C.A. - WKN: 886670 - ISIN: FR0000052292 - Kurs: 758,600 € (Paris)

Hermès International SA ist eine Unternehmensgruppe, die in der Produktion von hochwertigen Modeartikeln international tätig ist. Das Produktportfolio beinhaltet Lederwaren, Schals, Krawatten, Damen- und Herrenbekleidung, Parfums, Uhren, Schmuck, Notizbücher, Hüte, Schuhe, Handschuhe, Heimtextilien, Porzellan und Geschirr. Der Hauptumsatzträger des Konzerns ist das Geschäftsfeld Lederwaren. Die in Handarbeit gefertigten Artikel wie Taschen, Terminplaner, Reisegepäck, Reitutensilien und Gürtel sind in verschiedenen Größen, Farben und Materialien erhältlich und weltweit begehrte Luxuswaren

Blick auf die Fundamentaldaten:

Hermes hat in den letzten Jahren den Gewinn je Aktie deutlich gesteigert. 2009 verdiente das Unternehmen 2,75 EUR je Aktie. Im letzten Jahr lag der Gewinn je Aktie bei 14,66 EUR. In diesem Jahr wird ein Rückgang auf 10,74 EUR erwartet, im nächsten Jahr soll er aber bereits wieder bei 14,68 EUR liegen.

Auf Basis des gestrigen Schlusskurses bei 758,60 EUR ergibt sich damit ein 2020er KGV von 70,63 und ein 2021er KGV von 51,68. Hermes war nie billig. 2012 waren Anleger bereits das 31,80fache des Gewinns zu bezahlen. Das war die niedrigste Bewertung seit 2009. Aber KGVs von 70 und 51 sprengen den Rahmen der bisherigen Bewertung.

Ebenso wie der Gewinn zog auch der Umsatz in den letzten Jahren deutlich an. Für das laufende Jahr wird allerdings ein Umsatzrückgang auf 6,10 Mrd. EUR erwartet. Im nächsten Jahr soll es bereits wieder zu einem neuen Rekordumsatz bei 7,10 Mrd. EUR kommen.

Die Dividende zog seit 1998 eigentlich Jahr für Jahr an. In 2011 gab es allerdings einen Ausreißer nach oben. Damals bezahlte das Unternehmen 5 EUR Sonderdividende. In diesem Jahr soll es den ersten „normalen“ Dividendenrückgang von 4,55 EUR auf 4,27 EUR geben. Für das nächste Jahr wird allerdings mit einer Ausschüttung von 5,10 EUR gerechnet.

Analysteneinschätzungen:

Zum aktuellen Zeitpunkt liegen 19 Einschätzungen vor. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 660,28 EUR und damit 12,96 % unter dem gestrigen Schlusskurs.

2 Analysten/-innen bewerten die Aktie positiv (1mal Kaufen, 1mal Übergewichten). 12 Einschätzungen fallen neutral aus. 5 Häuser sehen den Wert negativ (1mal Untergewichten, 4mal Verkaufen)

Charttechnische Situation:

Die Aktie befindet sich in einer langfristigen Aufwärtsbewegung und kletterte dabei am 17. Januar 2020 auf ein Hoch bei 725,60 EUR. Im Rahmen des Coronacrash fiel die Aktie deutlich zurück. Es kam sogar zu einem kurzen Rückfall unter den langfristigen Aufwärtstrend. Aber nach einem Tief bei 516,00 EUR drehte der Wert wieder stark nach oben.

Am 28. Mai gelang der Ausbruch auf ein neues Allzeithoch. Anschließend kletterte der Aktienkurs auf ein Hoch bei 788,20 EUR. Nach diesem Hoch kam es zu einem Pullback an den gebrochenen Abwärtstrend ab Januar 2020. Nach einem Tief bei 679,00 EUR zeigten sich aber wieder die Bullen. Gestern attackierte die Aktie ihren Abwärtstrend seit 05. Juni. Dieser Trend liegt heute bei 763,13 EUR. Ein Ausbruch auf Tagesschlusskursbasis gelang aber nicht.

Charttechnischer Ausblick:

Sollte die Hermes-Aktie ihren Abwärtstrend seit Juni 2020 durchbrechen, bestünde eine gute Chance auf eine weitere Rally. Diese könnte zu Gewinnen in Richtung des Allzeithochs bei 788,20 EUR und später sogar in Richtung 880-885 EUR und damit an die obere Begrenzung der langfristigen Aufwärtsbewegung führen. Sollte sich der Abwärtstrend seit Juni allerdings als zu hohe Hürde herausstellen, wäre mit einem Rückfall in Richtung 679,00 EUR zu rechnen.

Fazit: Gutes Unternehmen, aber sehr teuer

Die Bewertung von Hermes ist inzwischen außer Rand und Band. Auch wenn die Aktie schon immer teuer war, ist ein 2021er KGV von über 51 kaum zu rechtfertigen. Hermes wurde in den letzten 10 Jahren zumeist mit KGV im mittleren 30er Bereich gehandelt. Damit die Aktie wieder auf diese Bewertung zurückkommt, müsste der Aktienkurs auf ca. 513 EUR abfallen (entspricht einem 2021er KGV von 35)

Charttechnisch steht die Aktie allerdings kurz vor einem neuen Kaufsignal. Wer dieses Signal traden will, sollte sich aber der absurden Bewertung und der damit verbundenen Risiken bewusst sein.

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