Herbe DAX-Verluste und eine erste Korrektur
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DAX-Rutsch wieder abgebremst: Rote Wochenmitte setzt Trend dennoch fort und schliesst im Minus. Welche Ereignisse standen im Mittelpunkt?
DAX-Rutsch weiter fortgesetzt
Auch heute folgte auf die negativen letzten Handelstage keine Erholung. Direkt zum Start notierten wir erneut unter 16.000 Punkten. Der Aufschlag aus der Vorbörse wurde direkt mit der XETRA-Eröffnung aufgezehrt und die Kurslücke geschlossen.
Weitere Abgaben folgten, sodass auch die gestrigen Tagestiefs schnell erreicht wurden. Maßgeblich verantwortlich schien der ifo-Index. Er signalisierte eine weitere Eintrübung der Wirtschaftserwartung. Die vierte Coronawelle legt sich langsam wie ein Schleier auf die Stimmung der Marktakteure.
Zum Mittag stand der Index bereits bei 15.800 Punkten. Dort war die alte Oberkante der Range zu finden, die den Index von April bis August immer wieder auf der Oberseite deckelte.
Entsprechend zurückhaltend in Bezug auf den Ausblick gab sich unser Händler Andi im Mittagsinterview.
Aktienwerte im Mittagsvideo der LS-X
Der sich fortsetzende Abwärtsdruck im DAX war der erste Gedanke in unserem Gespräch mit dem Händler Andi, bevor wir auf Rohstoffe zu sprechen kamen:
Mit den Sorgen um eine vierte Coronawelle sank heute der ifo, was noch einmal im Detail besprochen wurde. Er sank um 1,2 Punkte gegenüber dem Vormonatsstand.
Ebenfalls schwach notierte seit seinigen Tagen der Ölpreis. Wir blickten auf diese Entwicklung anhand des WTI.
E.ON schaut währenddessen nach vorn und investiert zukünftig 27 Milliarden Euro. Damit soll das Netz ausgebaut werden. Nach einem Minus gestern kann sich die Aktie heute gegen den Trend positiv behaupten.
Mit Blick auf die Zukunft ist das Thema Emissionshandel verbunden. Der CO2-Future in diesem Bereich steigt stark an. Globale Produkte fehlen noch, wie unser Händler Andi bescheinigt, aber ein ETC ist hier bereits aufgelegt und wird vorgestellt.
Aus dem Aktienbereich blicken wir noch auf Standard Lithium. Ein Investor treibt den Kurs aktuell, nachdem Short-Seller in der Vorwoche für Schlagzeilen sorgten.
Alle genannten Werte schauten wir uns mit Charts entsprechend im Video gemeinsam an.
Unterschreitung der 16.000 war das große Signal
Zum Nachmittag wurden dann Kurslevels aus dem Oktober erreicht. Alle Novembergewinne waren dahin und der Index vollzog weiter seine Orientierung auf der Unterseite. Erst bei 15.740 schien ein Boden gefunden zu sein.
Mit einer Erholung an der Wall Street nahm der DAX auch noch einmal Fahrt auf der Oberseite auf. Der Intraday-Abwärtstrend wurde gebrochen und sehr zügig das Vortagestief bei 15.863 Punkten erreicht.
Knapp darüber schloss der XETRA-Handel und hinterließ heute sogar eine Bandbreite der Bewegung von 234 Punkten. Damit stieg die Volatilität auf ein Mehrwochenhoch.
Per Schlusskurs wurden die Verluste halbiert und der Index kam insgesamt noch "recht gut davon", wie es aus Marktkreisen hieß. Denn letztlich setzten sich die positiven US-Daten nicht durch. Bei den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe gab es eine Überraschung. Mit 199.000 Anträge war es das niedrigste Niveau seit Mitte November 1969.
Dagegen fielen die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter in den USA um 0,5 Prozent, anstatt einen prognostizierten Zuwachs von 0,2 Prozent zu bestätigen.
Folgende Xetra-Rahmendaten sind aufgezeichnet worden:
Eröffnung | 15.942,28 |
Tageshoch | 15.974,30 |
Tagestief | 15.740,60 |
Vortageskurs | 15.937,00 |
Schlusskurs | 15.878,39 |
Die starken Bewegungen bis zum neuen Verlaufstief und die anschliessende Erholung, die nachbörslich eine Fortsetzung fand, sind hier dargestellt:
Was gab es für Bewegungen bei den einzelnen DAX-Aktien?
Marktbericht am Abend zu DAX-Aktien
E.ON erholte sich heute gegen den Trend von den Verlusten des Vortages. Die Aktie gehörte zunächst auch zu den Verlierern, zog aber nach positiven Interpretationen dieser geplanten Milliardeninvestition und vor allem der Dividendenankündigung wieder an.
Wie schon gestern stiegen nach den US-Daten und der Aussicht auf US-Zinsanhebungen die Bankwerte und damit auch die Deutsche Bank.
Autowerte kamen weiter unter Druck, da mit dem Koalitionsvertrag nun schärfere Einschnitte erwartet werden. Zudem kostet der Rückkauf vom Autovermieter Europcar durch Volkswagen, nachdem dieser Bereich im Jahr 2006 verkauft wurde, neues Kapital.
Alle Tops und Flops des heutigen Handelstages an der LS-X sehen Sie in dieser Übersicht:
Welche Implikation hatte dieser Handelstag auf die DAX-Entwicklung im mittelfristigen Chartbild?
DAX-Tageschart korrigiert weiter
Mit dem fünften Verlusttag in Folge hat der DAX nun eine kleine Serie etabliert, die ihn vom Rekordhoch vor einer Woche aus in der Spitze 550 Punkte kostete. Dies ist aktuell noch als normale Korrektur zu werten, könnte sich aber weiter ausbauen. Genau davor haben Marktteilnehmer nun Angst.
Im Chartbild sieht man aber auch deutlich, dass es immer wieder Bestrebungen gibt, die neuen Tiefs zu kaufen. Aus der heutigen Tageskerze wurde noch keine Umkehrformation, würde aber bei einem Anstieg über 16.000 Zähler dann entstehen.
So skizziert sich das mittelfristige Chartbild. Wir liegen zwischenzeitlich auf dem Niveau der letzten Oktoberwoche:
Auf diese charttechnische Konstellation und spannende Einzelwerte gehen wir auch am Montag wieder gegen 8.30 Uhr auf dem YouTube-Kanal der LS-Exchange ein und sprechen zum Mittag mit Ingmar Königshofen auf diesem Kanal über das Marktgeschehen.
Weitere Informationen
von der LS-Exchange sind auf Facebook, Twitter und Instagram unter diesen Kanal-Namen zu finden:Einen angenehmen Feierabend wünscht Ihnen an dieser Stelle das Team der LS-Exchange und TRADERS' media GmbH.
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