HDE: Verbraucherstimmung lässt erstmals seit Monaten nach
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Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones) - Nach mehrmonatigem Aufwärtstrend gerät die Erholung der Verbraucherstimmung im Juli ins Stocken. Das geht aus dem aktuellen Konsumbarometer des Handelsverbandes Deutschland (HDE) hervor, wie der Verband mitteilte. Nachdem es für den Index zuletzt fünf Monate in Folge bergauf gegangen sei, falle er nun wieder. Das Konsumbarometer lag laut den Angaben im Juli bei 97,76 Punkten nach 98,86 Zählern im Juni und 97,51 im Mai. Obwohl die Verbraucherinnen und Verbraucher somit etwas pessimistischer auf die kommenden Wochen und Monate blickten, seien sie weiterhin optimistischer gestimmt als noch vor einem Jahr.
Noch im vergangenen Monat sei eine leichte Verschiebung vom Sparen hin zum Konsum zu beobachten gewesen. Zwar planten die Verbraucherinnen und Verbraucher weiter keine Ausweitung ihrer Sparanstrengungen, die Sparquote bleibe voraussichtlich jedoch recht hoch. Im Vergleich zum Vormonat verringere sich die für den Einzelhandel besonders relevante Anschaffungsneigung. "Das deutet auf eine voraussichtlich eher verhaltene Entwicklung des privaten Konsums im weiteren Jahresverlauf hin und dämpft die Erwartung einer baldigen Erholung", so der Verband.
Eingetrübt habe sich auch der Blick der Verbraucherinnen und Verbraucher auf die weitere konjunkturelle Entwicklung. Den zunehmenden Optimismus der jüngsten Konjunkturprognosen teilten sie nicht. Vielmehr zeigten sie sich etwas pessimistischer als im Vormonat. Die eigenen Einkommenserwartungen der Verbraucher verringerten sich ebenfalls. Dass sie nicht von einer Stärkung ihrer Einkommenssituation ausgingen, sei vermutlich ein Grund für den Rückgang der Anschaffungsneigung.
Dass die Erholung der Verbraucherstimmung im Juli erstmals seit Monaten wieder einen Rücksetzer erlebe, könne der Beginn eines negativen Trends sein oder auch nur eine kurzzeitige Pause in einem nachhaltigen Aufwärtstrend. "Das lässt sich Stand heute nicht eindeutig einordnen", betonte der HDE. Deutlich werde allerdings, dass der Optimismus bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern in Deutschland "noch wackelt". Daher könnte bis zu einer spürbaren Erholung des privaten Konsums etwas mehr Zeit vergehen als bisher angenommen. Vom Konsum gehe somit weiterhin wohl kein Wachstumsimpuls für die Gesamtwirtschaft aus.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
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