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08:56 Uhr, 05.08.2024

HDE: Stimmung der Verbraucherinnen und Verbraucher stagniert

BERLIN (Dow Jones) - Nachdem die Verbraucherstimmung zuletzt ins Stocken geraten war, stagniert sie im August nach Angaben des Handelsverbandes Deutschland (HDE) und "lässt die Hoffnung auf eine nachhaltige Erholung schwinden". Das zeige das aktuelle Konsumbarometer des Verbands. Der Index verharre mit einem Stand von 97,70 im August auf dem Niveau des Vormonats, als er bei 97,76 lag, nach 98,86 im Juni. Zwar trübe sich die Stimmung der Verbraucherinnen und Verbraucher nicht spürbar weiter ein, doch das unveränderte Stimmungsniveau deute auf das Ausbleiben einer baldigen Erholung von privatem Konsum und Gesamtwirtschaft hin.

Unverändert bleibe im Vergleich zum Vormonat auch die Anschaffungsneigung der Verbraucherinnen und Verbraucher. Gleichzeitig steige ihre Sparneigung an. Dadurch ergebe sich eine weitere Verschiebung vom Konsum hin zum Sparen. Die Verbraucher planten, ihre Sparanstrengungen zu intensivieren. "Diese Entwicklung zeichnete sich bereits zu Jahresbeginn ab", betont der HDE. Im ersten Quartal 2024 habe die Sparquote über dem Niveau des Vorjahresquartals gelegen. "Die durchwachsene konjunkturelle Lage und die zunehmende Arbeitslosigkeit könnten den Trend zum Vorsichtssparen weiter verstärken. Ein Impuls für den privaten Konsum ist daher in den nächsten Wochen nicht zu erwarten."

Angesichts des verhaltenen Verlaufs der konjunkturellen Entwicklung seien auch die Konjunkturerwartungen der Verbraucherinnen und Verbraucher nicht von deutlichem Optimismus geprägt. Allerdings legten die konjunkturellen Erwartungen der Verbraucher im Vergleich zum Vormonat geringfügig zu, während die Unternehmen aktuell pessimistischer auf die weitere Entwicklung blickten. Leichter Optimismus zeige sich auch bei den ebenfalls gestiegenen Erwartungen der Verbraucher mit Blick auf das eigene Einkommen. Da die Sparneigung zugenommen habe, fließe das erwartete Einkommensplus allerdings wohl in den Ausbau des finanziellen Polsters und nicht in den privaten Konsum.

Eine Fortsetzung der Erholung der Verbraucherstimmung in Deutschland fällt nach Überzeugung des Verbandes "somit zunächst aus". Zu beobachten sei vielmehr eine Stagnation. Zwar deute sich auch kein Negativtrend in der Entwicklung an, doch deutlich werde ein bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern weiterhin fehlender Optimismus. Es überwiege eine gewisse Unsicherheit. In der Folge stärkten die Verbraucher ihre finanziellen Rücklagen und ständen dem Konsum sehr verhalten gegenüber. Der private Konsum dürfte sich vor diesem Hintergrund vorerst nicht erholen und als konjunktureller Wachstumstreiber wegfallen.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

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