HDE fordert Stärkung des Bargeldkreislaufs
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Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones) - Der Großteil der Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland spricht sich für den Erhalt von Bargeld als eine der zentralen Zahlungsoptionen aus. Das zeigt eine Umfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) und des Marktforschungsinstituts Appinio, wie der HDE mitteilte. Angesichts bundesweit zunehmender Filialschließungen von Banken bekräftigte der HDE seine Forderung nach einer Stärkung des Bargeldkreislaufs, um Angebote wie die Bargeldauszahlung im Einzelhandel nicht zu gefährden. "Obwohl der Trend zum unbaren Bezahlen geht, bleibt Bargeld ein wichtiges und beliebtes Zahlungsmittel. Wenn allerdings weiterhin immer mehr Bankfilialen schließen, droht der Bargeldkreislauf zusammenzubrechen", so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.
Wie aus der repräsentativen Umfrage unter 1.000 Personen laut den Angaben hervorgeht, will mit 60 Prozent die Mehrheit der Befragten das Bargeld weiterhin als eines der zentralen Zahlungsmittel behalten. Beim Einkaufen zahlen demnach 42 Prozent am liebsten mit Bargeld. Mehr als ein Viertel (27 Prozent) bevorzugt die kontaktlose Kartenzahlung, während 16 Prozent kontaktlos mit Smartphone, Smartwatch oder Mobile-Payment-App und 15 Prozent mit Karte und PIN-Eingabe zahlen.
Positiv bewerten die Verbraucherinnen und Verbraucher demnach die Möglichkeit, im Einzelhandel an der Kasse Bargeld abzuheben. Laut Umfrage findet die große Mehrheit von 80 Prozent der Befragten dieses Angebot gut oder sehr gut. Von ihnen schätzen die meisten, dass die Abhebung im Geschäft Zeit spart (58 Prozent) und bequemer als der Gang zu Bank oder zum Geldautomaten ist (57 Prozent). Die Gebührenfreiheit der Abhebung findet ein Drittel attraktiv. "Häufig sind Kunden auf diesen freiwilligen Service des Handels angewiesen, da es in vielen Regionen immer weniger Geldautomaten und Bankfilialen gibt", so Genth.
"Es ist höchste Zeit, sich Gedanken über die Zukunft des Bargelds zu machen und den Bargeldkreislauf zu sichern. Sonst besteht die Gefahr, dass wir ein bedeutendes Zahlungsmittel verlieren", betonte der HDE-Hauptgeschäftsführer. Durch die Schließung zahlreicher Bankfilialen werde der Umgang mit Bargeld für den Handel derzeit immer herausfordernder und kostenintensiver. "Händlerinnen und Händler tragen zum einen die Kosten für die mögliche Beschaffung von Banknoten. Zudem liegen hinter der Bargeldauszahlung meist noch Gebühren für die Kartentransaktion", so Genth. Die kartenherausgebenden Banken sollten bei Bargeldauszahlungen daher auf die Händlerentgelte verzichten. "Die Banken dürfen ihre eigenen Bargeld-Infrastrukturen nicht länger auf Kosten des Handels entlasten", forderte Genth.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
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