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14:08 Uhr, 07.08.2024

Haushaltsausschuss gibt Mittel für Förderprogramm "Jung kauft Alt" frei

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones) - Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat laut Bundesbauministerium die Mittel für das Förderprogramm "Jung kauft Alt" freigegeben. Damit könne das Programm zur Förderung von Eigentum im Bestand für Familien mit kleinen und mittleren Einkommen bald starten. "Mit diesen Programmmitteln unterstützen wir insbesondere Familien mit kleinen und mittleren Einkommen beim Erwerb einer sanierungsbedürftigen Bestandsimmobilie", sagte der Parlamentarische Bau-Staatssekretär Sören Bartol (SPD). "Das unterstützt auch ländliche Räume und dünn besiedelte Regionen, in denen historische Bausubstanz in Ortskernen leer steht. Damit leistet diese Förderung einen nachhaltigen und zugleich sozialen Beitrag zum Klimaschutz." Über die konkreten Förderkonditionen werde das Bundesbauministerium rechtzeitig vor Start des Programms informieren.

Die Maßnahme könne den Mietmarkt entlasten, betonte der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB). "Die heutige Meldung ist ein Lichtblick", sagte ZDB-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa. Während die Mieten in vielen Großstädten immer weiter stiegen und günstige Wohnungen eine Rarität geworden seien, ständen viele Ein- und Zweifamilienhäuser zum Verkauf. Noch immer aber seien gerade für Familien mit weniger Einkommen die Finanzierungskosten die größte Hürde beim Eigenheimerwerb. "Das Programm kann hier den Familien helfen, wodurch auch der Mietmarkt entlastet würde", meinte Pakleppa.

Damit das Programm auch angenommen werde, dürfen die energetischen Förderkriterien "nicht zu drastisch sein", mahnte der ZDB-Hauptgeschäftsführer. Viele ältere Häuser hätten schlechte Energiestandards. "Es darf nicht dazu kommen, dass sämtliche möglichen Luxusanforderungen der Energiewende am Ende dazu führen, dass es für die Familien doch wieder zu teuer wird", sagte Pakleppa. "Das Programm allein löst aber natürlich nicht unsere Wohnungsbaukrise", hob er hervor. Am wichtigsten sei, dass der Neubau, insbesondere in den Großstädten, wieder in Schwung komme. Hierfür seien staatliche Investitionen in die Neubauförderung dringend notwendig.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

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