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14:09 Uhr, 09.01.2013

Hauptstadtflughafen: Luftverkehrswirtschaft sieht Millionenschäden

Berlin (BoerseGo.de) - Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) erwartet durch die Verzögerungen am Hauptstadtflughafen Millionenschäden für den Luftverkehr. „Wenn Sie insgesamt einen Strich drunter ziehen, was es alles an Mehraufwendungen gegeben hat (...), dann kann das leicht ein dreistelliger Millionenbetrag sein“, sagte BDL-Präsident Klaus-Peter Siegloch am heutigen Mittwoch im Deutschlandfunk. Konkrete Zahlen nannte Siegloch aber nicht.

Die Berliner Fluggesellschaft Air Berlin hat bereits eine Feststellungsklage gegen den Flughafenbetreiber eingereicht. Auch die Lufthansa hält eine Schadenersatzforderung laut Siegloch für möglich. „Sie wissen, dass der Flughafen der Auffassung ist, dass es keinen Anspruch auf Schadenersatz gibt für die Fluggesellschaften. Die Air Berlin besonders sieht das anders, auch bei der Lufthansa, da hat man noch keine Klage eingereicht. Da geht man auch eher davon aus, dass es eine Schadenersatzmöglichkeit gibt, denn es entsteht natürlich Schaden, das ist ja völlig klar“, erklärte der seit Juni 2011 amtierende BDL-Präsident und ehemalige Leiter des ZDF-Büros in New York.

„Wenn man das jetzt am Beispiel der Air Berlin mal sieht: Die hatte geplant, ein großes Drehkreuz hier in Berlin zu machen. Das ist ihr zentraler Hub, wie es so schön heißt. Das heißt: Umsteigeverkehre, hier sollten also Menschen herfliegen nach Berlin und von Berlin aus wieder weiterfliegen. Das wäre beim BER, beim neuen Flughafen, ohne größere Probleme wohl möglich gewesen. In Tegel ist es nur mit größeren Problemen möglich, weil zum Beispiel die Gepäckanlage dafür gar nicht ausgelegt ist, einen großen Anteil Transitpassagiere zu haben. Das heißt, es muss Gepäck händisch zum Beispiel von der einen zur anderen Halle dann gebracht werden“, erklärt Siegloch gegenüber dem Deutschlandfunk.

Den Einfluss der Politik im Aufsichtsrat der Flughafengesellschaft sei durch den Einsatz öffentlicher Gelder gerechtfertigt. „Die Frage der Politik und des Einflusses der Politik im Aufsichtsrat, darüber kann man natürlich lange philosophieren. Auf der einen Seite ist es so, da wird ja mit öffentlichen Geldern gearbeitet und deshalb gibt es auch einen Anspruch, finde ich, der Öffentlichkeit - und die wird über die Politik ja repräsentiert -, ein Auge darauf zu haben“, so der BDL-Präsident. „Inwieweit nun jetzt einzelne Entscheidungen, Planungsentscheidungen oder so etwas jeweils durch die Politik im Aufsichtsrat beurteilt werden können und sollen - ich halte das auch für problematisch“, räumte Siegloch im Deutschlandfunk ein.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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