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10:20 Uhr, 01.11.2024

Hardt (CDU): Deutschland hätte sich besser auf Trump vorbereiten können

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones) - Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jürgen Hardt (CDU), hat der deutschen Politik Versäumnisse bei der Vorbereitung auf einen möglichen Sieg Donald Trumps bei der US-Präsidentschaftswahl vorgeworfen. "Wir haben vor acht Jahren auch bestimmte Befürchtungen gehabt. Ich habe damals gesagt, die Welt geht nicht unter, wenn Donald Trump Präsident wird", sagte Hardt im ZDF-Morgenmagazin. Es seien schwierige Zeiten in vielen Bereichen gewesen, etwa was die von Trump verhängten Strafzölle angeht. "Aber am Ende des Tages haben wir diese vier Jahre gemanagt bekommen. Ich glaube allerdings, dass wir uns hätten besser vorbereiten können auf das, was jetzt möglicherweise am 5. November kommt", sagte Hardt.

Man habe viele Themen liegen gelassen, die man mit einem US-Präsidenten Joe Biden vielleicht einfacher hätte lösen können. So fürchte er, dass es von einem Präsidenten Trump "bereits in den ersten Monaten konkrete Forderungen zur Verteidigungsbereitschaft in Deutschland" geben werde. "Ich kann mir vorstellen, dass Donald Trump einen konfrontativeren Kurs mit China fährt", sagte Hardt zudem. Das werde für die deutsche Wirtschaft ein Problem. "Deswegen müssen wir eigentlich versuchen, mit den Amerikanern gemeinsame Ideen zu entwickeln, wie man mit China umgeht, wie wir unsere Verteidigung besser machen, wie wir diese Handelsfragen aus dem Weg räumen", sagte der CDU-Politiker. "Das haben wir leider in den letzten vier Jahren versäumt."

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

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