Analyse
14:30 Uhr, 05.02.2014

Happy Birthday, Facebook!

Das soziale Netzwerk feierte gestern seinen 10. Geburtstag. Innerhalb der zehn Jahre hat das Unternehmen eine rasante Entwicklung hinter sich. Auch die Facebook-Aktie strebt von Hoch zu Hoch. Ein Ende der Kursrally ist nicht absehbar, oder doch?

Erwähnte Instrumente

  • Meta Platforms Inc
    ISIN: US30303M1027Kopiert
    Kursstand: 62,75 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Meta Platforms Inc - WKN: A1JWVX - ISIN: US30303M1027 - Kurs: 62,75 $ (NASDAQ)

Kennen Sie noch studiVZ oder schülerVZ? Nein? Sie werden lachen, zum Ende meines Studiums in den Jahren 2005 bis 2007 waren diese sozialen Netzwerke DER Renner. Zwar war studiVZ nur ein Ableger des US-Vorbilds, Facebook spielte damals in Deutschland aber keine Rolle. Ich hatte auf Facebook nur sporadisch einen Account eröffnet, um ausländische Kontakte hinzuzufügen. Erst in den Jahren ab 2007 und damit nach meinem Studium änderte sich dies. Der Grund lag auf der Hand: Mit dem Eintritt in das Arbeitsleben änderten sich auch die Kontakte, die Domain studiVZ war hierfür nicht mehr passend. Jedoch verlor ich schnell die Lust an Facebook. Die Jahre im Studium mit über 100 Gruppen in studiVZ hatten mich geprägt und vielleicht etwas müde von all den Features gemacht, ich hatte mich dort quasi ausgetobt. Aktuell liegt mein Facebook-Account auf Eis.

Damit bin ich (wieder einmal) genau gegen den Strom geschwommen. Denn während ich mit sozialen Netzwerken weitestgehend abgeschlossen hatte, ging es bei Facebook erst richtig los. Anfangs als reiner Service für Studenten von Eliteunis angedacht, breitete sich das Facebook-Netzwerk im Jahr 2006 auf alle Unis der USA aus. Der Durchbruch kam letztendlich durch die Möglichkeit, Bilder untereinander zu teilen. Die Userzahlen explodierten förmlich, von 12 Millionen gegen Ende des Jahres 2006 auf sage und schreibe 150 Millionen im Januar 2009. Ende 2010 waren es bereits 600 Millionen Benutzer. Die magische Schwelle von einer Milliarde User weltweit wurde im September 2012 geknackt, aktuell sind gut 1,2 Milliarden Menschen pro Monat auf Facebook aktiv.

Mehr als die Hälfte des Umsatzes macht Facebook mittlerweile mobil. Das Unternehmen hat es damit aller Unkenrufe zum Trotz geschafft, Erlöse über Smartphones, Tablets und Co zu generieren. Alleine im vergangenen Jahr setzte Facebook 7,87 Milliarden $ um, ein Anstieg von 55% gegenüber 2012. Der Nettogewinn belief sich auf 1,5 Milliarden $. Die Marktkapitalisierung des US-Tech-Riesen nähert sich mit großen Schritten der 160-Milliarden-$-Marke.

Das Interessant dabei ist, dass die User sich von immer wieder aufkeimenden Diskussionen, was die Sicherheit der veröffentlichten privaten Daten betrifft, nicht beirren lassen. Es werden weiterhin private Details preisgegeben ohne sich im Detail Gedanken darüber zu machen. In skurrilen Fällen hat dies schon zu der ein oder anderen Kündigung geführt, weil beispielsweise Vorgesetzte über Facebook auf übelste Weise beschimpft wurden. Ganz coole Chefs haben die Kündigung daraufhin sogar auf der Facebook-Seite des jeweiligen Angestellten bekannt gegeben.

Es bleibt abzuwarten, wie lange dies noch so weitergehen wird. Meine persönliche Meinung ist, dass sich auch der Trend der öffentlichen Bloßstellung vieler Menschen wieder umkehren wird. Derweil beobachte ich das Phänomen aber mit großem Interesse.

Aus technischer Sicht liefert die Facebook-Aktie weiterhin ein hervorragendes Bild ab. Die in der Vorwoche veröffentlichten Quartalszahlen sorgten für neues Kaufinteresse und ein Aufwärtsgap auf ein neues Allzeithoch. Klassische Widerstände existieren demnach keine mehr. Die 161,8%-Fibonacci-Extension über die letzte Aufwärtsstrecke seit November würde noch ein Ziel bei 69,35 $ ermöglichen. Trägt man die Breite des Trendkanals, aus dem die Aktie im vergangenen Jahr nach oben ausgebrochen war, nach oben ab, käme man sogar auf ein Kursziel bei 80,00 $. Bereits bei 59,50 $ ist der Wert gut unterstützt. Der Aufwärtstrend wäre formal erst unterbrochen, sollte die Aktie unter 51,85 $ fallen.

Kursverlauf vom 11.04.2013 bis 04.02.2014 (log. Kerzendarstellung / 1 Kerze = 1 Tag)

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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