Handwerkspräsident warnt vor Lehrlingsmangel und Betriebesterben
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BERLIN (Dow Jones) - Handwerkspräsident Jörg Dittrich hat vor dem Hintergrund eines erneut deutlichen Mangels an Auszubildenden vor einem Betriebesterben im Handwerk gewarnt. "In den kommenden fünf Jahren müssen mindestens 125.000 Betriebsnachfolgen geregelt werden, für die es entsprechend qualifizierte Meisterinnen und Meister braucht", sagte Dittrich der Rheinischen Post. Da auch im Ausbildungsjahr 2024, das an diesem 1. August beginnt, wieder Tausende Lehrstellen unbesetzt blieben, werde es immer schwieriger für die Betriebsinhaber, geeignete Nachfolger zu finden.
"Leider ist auch in diesem Jahr zu befürchten, dass am Ende des Jahres wieder rund 20.000 Ausbildungsplätze, die Handwerksbetriebe angeboten hatten, unbesetzt bleiben werden, wie es im Durchschnitt der vergangenen Jahre der Fall war. Momentan deutet nichts darauf, dass es in diesem Jahr grundsätzlich anders sein wird", sagte der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH). Es gebe einfach weniger junge Menschen. Hinzu kämen bildungspolitische Weichenstellungen, die zulasten der beruflichen Ausbildung gingen. "Wir schicken noch immer zu viele junge Menschen in Richtung Studium, aus dem veralteten Verständnis heraus, dass nur ein Studium Wohlstand und Erfolg bringt. Das erweist sich inzwischen als Fehleinschätzung", sagte Dittrich.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/apo
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