Habeck übergibt milliardenschwere Förderbescheide für Wasserstoffprojekte
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BERLIN (Dow Jones) - Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat gemeinsam mit mehreren Wirtschaftsministern der Länder milliardenschwere Förderbescheide für 22 herausragende und zukunftsweisende Wasserstoffprojekte sowie einen vorzeitigen Maßnahmenbeginn übergeben. Damit soll die Produktion von grünem Wasserstoff und die Dekarbonisierung der Industrie vorangebracht worden. Habeck nannte es einen "bedeutenden Tag" für die Wasserstoffwirtschaft. Mit einer Kofinanzierung von 30 Prozent durch die beteiligten Länder wird die Wasserstoffprojekt insgesamt mit 4,6 Milliarden Euro gefördert.
Die EU-Kommission hatte die staatlichen Subventionen im Februar bereits beihilferechtlich genehmigt. Laut Habeck steuern private Unternehmen noch 3,3 Milliarden Euro an Investitionsgelder bei. "Die Energiewende bleibt auch angesichts weiterer Krisen- und Konfliktherde eine der größten Herausforderungen für unser Land. Mit der Förderung von Wasserstoffprojekten gehen wir einen wichtigen Schritt hin zu einer klimaneutralen und nachhaltigen Wirtschaft in Europa und darüber hinaus", sagte Habeck.
Man gebe nun den Startschuss für die Errichtung von Elektrolyseuren der dreistelligen Megawatt-Klasse und ermögliche damit wichtige Fortschritte bei der inländischen Produktion von grünem Wasserstoff. Eine leistungsfähige Wasserstoffinfrastruktur spielt laut Wirtschaftsministerium eine Schlüsselrolle, um die Dekarbonisierung der Industrie und des Energiesektors zu ermöglichen. "Wasserstoffleitungen werden die Lebensadern der Industriezentren sein. Damit schaffen wir die Voraussetzung für klimaneutrales Wachstum", sagte Habeck.
Mit den Projekten soll die gesamte Wertschöpfungskette des Wasserstoffs gefördert werden. Konkret wird die Produktion von grünem Wasserstoff durch Elektrolyseure mit bis zu 1,4 Gigawatt Wasserstofferzeugungskapazität finanziell unterstützt, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Außerdem zielen sie auf innovative Speicherlösungen für Wasserstoff, für eine effiziente und sichere Lagerung von bis zu 370 Gigawattstunden, ab. Weiterhin wird eine leitungsgebundene Infrastruktur von bis zu 2000 Kilometer Länge gefördert, um den Transport und die Verfügbarkeit von Wasserstoff zu gewährleisten. Schließlich wird die Nutzung von flüssigen organischen Wasserstoffträgern (sogenannte "LOHC" liquid organic hydrogen carriers) für den Transport von etwa 1.800 Tonnen Wasserstoff pro Jahr finanziell unterstützt, so das Wirtschaftsministerium.
Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com
DJG/aat/apo
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