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15:11 Uhr, 03.12.2024

Habeck: Northvolt muss Kredit zurückzahlen - Probleme sind lösbar

Von Andrea Thomas

DOW JONES--Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat Vorwürfe zurückgewiesen, nach denen die Regierung leichtfertig Steuergelder für das schwedische Batterie-Startup Northvolt aufs Spiel gestellt haben soll. Das Unternehmen müsse den Kredit zurückzahlen und seine aktuellen Probleme seien lösbar, sagte er.

Die Bundesregierung und das Land Schleswig-Holstein hatten Northvolt für die im schleswig-holsteinischen Heide geplante Batteriefabrik staatliche Subventionen gewährt. Das Unternehmen hat allerdings beim US-Konkursgericht im texanischen Houston Gläubigerschutz nach Kapitel 11 beantragt, um seine Schulden zu restrukturieren. Laut Medienberichten muss der Bund nun eine Finanzlücke von mehreren hundert Millionen Euro schließen.

"Das Geld ist ein Kredit. Der muss natürlich zurückgezahlt werden. Die Forderung bleibt ja auch bestehen", sagte Habeck während einer Reise in Afrika. In Northvolt hätten auch die Unternehmen Volkswagen, BMW, Goldman Sachs und andere große Fonds investiert.

"Es ist sorgfältig geprüft worden, die Due Diligence ist durchgeführt worden", bevor die Entscheidung zur Unterstützung des Unternehmens getroffen worden sei. Der Minister betonte, dass Northvolt ein interessantes Unternehmen sei, aber die Geschwindigkeit, mit dem das Unternehmen bei der Produktion sein Kapital verbrauche, sei zu hoch.

"Es kommt zu wenig Cash rein", so Habeck. "Durch die technischen Probleme sind die finanziellen Probleme dort entstanden. Aber die sind lösbar. Es gibt jetzt ein strukturiertes, geordnetes Verfahren, ein Chapter 11 Verfahren, das andere Unternehmen auch durchlaufen haben und die danach wieder stark an den Markt zurückgekehrt sind."

Die staatseigene Förderbank KfW hatte dem Unternehmen eine Wandelanleihe in Höhe von 600 Millionen Euro gewährt, die nun aufgrund der Insolvenz des Unternehmens plus Zinsen in Höhe von rund 20 Millionen Euro sofort fällig werden. Dies habe Finanzstaatssekretär Steffen Meyer dem Haushaltsausschuss erklärt, wie Medien übereinstimmend berichteten. Die Forderungen der KfW sind nun auf den Bund übergegangen.

Laut Wirtschaftsministerium bürgen der Bund und das Land Schleswig-Holstein für den KfW-Kredit über 600 Millionen Euro je zur Hälfte mit 300 Millionen Euro.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

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