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09:52 Uhr, 11.07.2024

Gründer von gescheitertem Hedgefonds Archegos schuldig gesprochen

Von Peter Rudegeair

NEW YORK (Dow Jones) - Bill Hwang, Gründer des im März 2021 kollabierten Hedgefonds Archegos Capital Management, ist verurteilt worden. Eine Jury in New York sprach ihn der Manipulation von Aktienkursen und des Bankenbetrugs schuldig. Der Kollaps von Archegos hat seinerzeit zum Niedergang der Credit Suisse beigetragen, die letztlich von der UBS gerettet werden musste.

Der Archegos-Zusammenbruch bescherte Banken insgesamt mehr als 10 Milliarden US-Dollar an Verlusten. Die UBS musste nach der Übernahme von Credit Suisse wegen deren Geschäften mit Archegos 400 Millionen Dollar an Strafen zahlen. Die Regeln für Geschäfte mit Hedgefonds wurden danach verschärft.

Die Staatsanwaltschaft beschuldigte Hwang, Banken in die Irre geführt zu haben. Sie hätten Archegos Milliarden von Dollar geliehen, womit das Unternehmen Kurse einer Handvoll von Medien- und Technologieaktien in seinem eigenen Portfolio in die Höhe getrieben habe. So habe Archegos funktioniert, sagte der stellvertretende Staatsanwalt Andrew Thomas. "Lügen war Teil des Jobs."

Hwangs Anwälte argumentierten, dass seine Handelsanweisungen legal und nicht für die Marktmanipulation verantwortlich gewesen seien. Außerdem sagten sie, Hwang sei in seinen Gesprächen mit Banken ehrlich gewesen, anders als andere bei Archegos. Sie kündigten an, in Revision zu gehen.

Hwang hatte Archegos als Family Office für die Verwaltung seines eigenen Vermögens gegründet. Das Unternehmen arbeitete praktisch wie ein Hedgefonds, weil aber keine externen Investoren engagiert waren, kamen die meisten Vorschriften für Hedgefonds nicht zur Anwendung.

Am Beginn der Pandemie im März 2020 nahm die Handelstätigkeit von Archegos mit dem Geld der Banken Fahrt auf. Das Handelsvolumen stieg von rund 10 auf 160 Milliarden Dollar. Die Rendite lag 2020 bei 134 Prozent und Anfang 2021 bei über 100 Prozent, wie aus Gerichtsdokumenten hervorgeht.

Im Laufe weniger Tage im März 2021 lösten Abverkäufe bei einigen der größten Beteiligungen von Archegos Margin Calls aus, die das Unternehmen nicht erfüllen konnte. Der rasche Niedergang sorgte für einen Marktwertverlust von mehr als 100 Milliarden Dollar.

(Mitarbeit: Corinne Ramey und James Fanelli)

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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