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13:44 Uhr, 08.08.2012

Großbritannien: Notenbank senkt Wachstumsprognose

London (BoerseGo.de) – Die britische Notenbank Bank of England sieht die Wirtschaftsentwicklung des Landes pessimistischer. „Die Einschätzung der künftigen konjunkturellen Entwicklung Großbritanniens hat sich im Vergleich zu der vorangegangenen Bewertung im Mai eingetrübt“, schreibt die Notenbank in ihrem neuen Inflationsbericht. Der geldpolitische Rat der Notenbank geht davon aus, dass es noch zwei Jahre dauern wird, bis die britische Wirtschaft wieder ihre Wachstumsraten des Vorkrisenniveaus erreicht. Den Ausblick für die künftige konjunkturelle Entwicklung bezeichnet die Notenbank als „ungewöhnlich unsicher“.

Die britische Wirtschaft hat derzeit mit deutlichem Gegenwind zu kämpfen. Die drittgrößte Volkswirtschaft der Europäischen Union (EU) schwächt sich seit dem vierten Quartal des Vorjahres ab. Im zweiten Quartal 2012 brach die Wirtschaftsleistung um 0,7 Prozent ein, nach einem Rückgang um 0,3 Prozent im ersten Quartal. Im vierten Quartal 2011 sank das BIP um 0,4 Prozent. Laut klassischer Definition liegt eine Rezession vor, wenn das BIP eines Landes in zwei Quartalen in Folge im Vergleich zu den Vorquartalen nicht wächst oder sinkt. Die Wirtschaftswachstumsprognose für das Jahr 2013 senkt die Notenbank auf 2,0 Prozent, nachdem zuvor noch 2,5 Prozent angepeilt wurden.

Die Inflation kühlte sich auf der britischen Insel in den letzten Monaten aufgrund der Wirtschaftsabkühlung ebenfalls deutlich ab. Notierte die Inflation im Herbst 2011 noch bei 5,2 Prozent, lag sie im Juni bei nur noch 2,4 Prozent. Die Währungshüter rechnen sogar damit, dass die Inflation unter das angestrebte Ziel von 2,0 Prozent fallen könnte. „Die Inflation dürfte im Rest des Jahres 2012 sinken und von Mitte 2013 bis Mitte 2015 unter dem Zielwert von 2 Prozent liegen“, so die Notenbank. Dadurch erhält die Bank of England weiteren Spielraum für zukünftige Lockerungen.

Als eine der größten Gefahren für die heimische Wirtschaft sehen die britischen Währungshüter eine Zuspitzung der europäischen Schuldenkrise.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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