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16:15 Uhr, 06.03.2012

Griechenland weiter zuversichtlich bei Schuldenschnitt

Athen (BoerseGo.de) - Die griechische Regierung äußert sich erneut zuversichtlich zum Verlauf des Schuldenschnitts. "Viele Halter von Staatsanleihen haben sich bereits gemeldet", sagte ein Mitarbeiter des griechischen Finanzministers Evangelos Venizelos der am heutigen Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Jedoch nannte Venizelos keine näheren Details. Im Ministerium sei man "optimistisch“, sagte er lediglich.

Griechenland stellte gleichzeitig klar, dass die Frist für die Teilnahme am Anleihetausch wie vorgesehen am 8. März endet. Zuvor waren Gerüchte aufgekommen, wonach die Frist verlängert werden könnte. Die privaten Gläubiger Griechenlands hätten eine "einmalige Chance" die Ungewissheit zu beenden, so der Finanzminister.

Die privaten Gläubiger haben noch bis Donnerstagabend um 21 Uhr (MEZ) Zeit sich in das sogenannte „Buch der Willigen“ einzutragen. Der griechische Finanzminister Evangelos Venizelos drohte bereits, dass Verluste notfalls mit einem Zwangsschuldenschnitt, durch die sogenannten „Collective Action Clauses“ (CACs), durchgesetzt würden.

Der Zwangs-Schuldenschnitt greift, falls das normale Angebot zum Schuldenschnitt nicht von der weiten Mehrheit der Gläubiger angenommen wird. Der Schuldenschnitt sieht vor, dass die privaten Kreditgeber auf mehr als die Hälfte ihrer Forderungen (53,5 Prozent) gegenüber Athen verzichten. Für den Rest der Verbindlichkeiten sollen die privaten Gläubiger neue Anleihen mit einer längeren Laufzeit und einem geringeren Zins erhalten.

Die Troika, Vertreter der EU, EZB und des IWFs, stellt sich offenbar bereits auf einen erzwungenen Umtausch von griechischen Staatsanleihen ein. "Wir rechnen damit, dass die freiwillige Beteiligung nicht ausreicht, um die Aktivierung der CACs zu vermeiden", wie die „Financial Times Deutschland“ unter Berufung auf Kreise berichtet.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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