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13:40 Uhr, 22.11.2012

Griechenland: Staatsanleihen profitieren von Gerüchten

Athen (BoerseGo.de) – Griechische Staatsanleihen konnten am heutigen Donnerstag von Spekulationen um einen Rückkauf durch die Regierung profitieren. Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen fiel um 47 Basispunkte auf 15,97 Prozent und damit auf den niedrigsten Stand seit dem Schuldenschnitt im März. Im Juli lag die Rendite zehnjähriger griechischer Staatsanleihen noch bei rund 27 Prozent.

In dem Rückkauf der Staatsanleihen sieht die Eurogruppe eine Möglichkeit den Schuldenstand Athens zu senken. So soll Griechenland Geld aus dem Euro-Rettungsfonds erhalten und privaten Investoren die Staatsbonds abkaufen. Da die Titel wegen der hohen Risikoprämie mit starken Abschlägen auf ihren Nominalwert gehandelt werden, könnte Griechenland sie günstig zurückkaufen.

Der Plan würde jedoch nur aufgehend, wenn genügend Investoren ihre Anleihen auch wirklich abgeben wollen. Und dies zu einem geringeren Wert als sie wohl beim Laufzeitende der Anleihe erhalten würden. Ein Faktor dieses Angebot anzunehmen wäre die große Pleitegefahr Griechenlands. Durch die jüngsten Spekulationen um den Rückkauf hat der Markt aber bereits entsprechend reagiert. Je mehr die Investoren auf einen Rückkauf setzen, desto teurer wird das Vorhaben für Athen.

Commerzbank-Chefökonom Jörg Krämer steht dem Plan positiv gegenüber. Privatinvestoren halten derzeit laut Krämer noch ein Volumen im Nominalwert von 67 Milliarden Euro in griechischen Staatsanleihen. Würden die Hälfte aller Gläubiger ihre Staatspapiere mit einem Abschlag von 70 Prozent verkaufen, würde dass die griechischen Staatsfinanzen deutlich verbessern. Die griechischen Staatsschulden würden um gut 23 Milliarden Euro gesenkt, so Krämer. Das würde zehn Prozent des griechischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) entsprechen, unterstreicht der Experte.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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