Kommentar
09:57 Uhr, 23.01.2013

Griechenland: Ein Ende der Krise in Sicht?

Nachdem die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise sowie die europäische Schuldenkrise Griechenland nun schon sechs lange Rezessionsjahre beschert haben, gibt es die zarte Hoffnung, dass sich die Wirtschaft Griechenlands erholen könnte. Diese Aussicht kann für Anleger, die an einen Aufschwung Griechenlands glauben, interessante Anlagemöglichkeiten bergen.

In den vergangenen Jahren bildete Griechenland das Zentrum der europäischen Staatsschuldenkrise. Obwohl in der Finanzwelt aber auch in der Politik Konsens darüber bestehen dürfte, dass eine Pleite des in Relation zur gesamten Eurozone kleinen Landes beherrschbar wäre, scheint sich im Jahr 2012 die Erkenntnis durchgesetzt zu haben, dass die eigentliche Gefahr eines solchen Szenarios in einem möglichen Domino-Effekt liegt, bei dem sich ein Staatsbankrott und ein Griechenland-Austritt aus dem Euro auf andere Euro-Mitgliedsländer ausweiten würde. Aus diesem Grund hat die europäische Politik deutlich gemacht, dass man Griechenland unbedingt in der Währungsgemeinschaft halten wolle.

Für Investoren, die auf eine Erholung der griechischen Wirtschaft setzen möchten, könnten sich vergleichsweise günstige Einstiegsbedingungen bieten, da Griechenland wirtschaftlich sehr stark getroffen wurde und daher der Aktienmarkt hohe Einbußen zu verzeichnen hatte - unter anderem bildet die Entwicklung des FTSE/ATHEX Large Cap die schlechte wirtschaftliche Lage der vergangenen Jahre ab.

Zuletzt häuften sich aber die positiven Nachrichten, die auch dem griechischen Aktienmarkt etwas Auftrieb verleihen konnten. Besonders optimistisch zeigte sich Finanzminister Yannis Stournaras. In der vergangenen Woche sagte er in einem Interview mit dem „Handelsblatt“, Griechenland werde bereits Ende 2013 auf Quartalsbasis zum Wachstum zurückkehren. „2014 könnte das Jahr sein, in dem das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wieder stetig steigt“. Außerdem konnte Griechenland bei der Haushaltssanierung einige Erfolge verbuchen. Demnach war das Primärdefizit 2012 – ohne die Kosten für den Schuldendienst – niedriger als erwartet. Stournaras hofft in diesem Jahr auf ein kleines Plus. Die Fortschritte Griechenlands wurden sogar von der US-Ratingagentur Standard & Poors (S&P) gewürdigt, diedie Bonität Griechenlands sechs Stufen nach oben auf B- einstufte. Des Weiteren konnte Griechenland die Exporte in den ersten acht Monaten 2012 um elf Prozent steigern. Dies wird als ein Indiz für die verbesserte Wettbewerbsfähigkeit des Landes gesehen.

Allerdings sollten Anleger auch im Hinterkopf behalten, dass Griechenland trotz aller bisherigen Anstrengungen nicht gerettet ist und immer noch droht, unter seinen hohen Staatsschulden zu ersticken! Zudem hat die Wirtschaft unter dem mangelnden Kompromisswillen der Gewerkschaften zu leiden, die weiterhin zu Massendemonstrationen aufrufen. Ebenso lässt die angekündigte Privatisierung staatlicher Betriebe auf sich warten. Außerdem hat es der Staat immer noch nicht geschafft, eine funktionierende Verwaltung auf die Beine zu stellen, um zum Beispiel die Steuerflucht reicher Griechen einzudämmen.

Spekulative Anleger, die steigende Kurse beim FTSE/ATHEX Large Cap erwarten, könnten mit einem Wave XXL Call der Deutschen Bank (WKN DX4RHA) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 4,32, die Knock-Out-Schwelle bei 280,00 Indexpunkten. Wer aber als spekulativer Anleger eher short orientiert ist, könnte mit einem Wave XXL-Put der Deutschen Bank (WKN DX4RHJ), aktueller Hebel 3,18; Knock-Out-Schwelle bei 400,00 Indexpunkten) auf fallende Kurse des FTSE/ATHEX Large Cap setzen.

Stand: 21.01.2013

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