Green Bonds: "EU-Taxonomie läutet Kulturwandel ein"
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Laut NN Investment Partners (NN IP) haben grüne bzw. nachhaltige Investment-Lösungen während der Corona-Pandemie kontinuierlich zugenommen und ihre Anpassungsfähigkeit im herausfordernden Jahr 2020 unter Beweis gestellt. In der Vergangenheit waren grüne Investments recht intransparent, was zu einer Zunahme verschiedener nachhaltiger Labels und Greenwashing führte. Doch eine Lösung ist in Sicht.
NN IP ist überzeugt, dass die bevorstehende Implementierung der EU-Taxonomie und des EU Green Bond Standard ein Meilenstein ist, der sich nachhaltig positiv auf die Integrität und Transparenz des europäischen Green-Bonds-Marktes auswirken wird und als Blaupause für die Regulierung in anderen Ländern dienen soll. Mit klareren Definitionen für nachhaltige und grüne Aktivitäten wird sich der Markt an Kriterien halten und eine eindeutige Ausgangslage für die Marktteilnehmer schaffen. Asset Manager müssen ihre Portfolio-Ausrichtung an der EU-Taxonomie bis zum 1. Januar 2022 nachweisen, für Emittenten gilt als Frist das Jahresende 2022.
Jovita Razauskaite, Portfoliomanagerin Green Bond bei NN Investment Partners (NN IP), sagt: „Wir werden ab einem bestimmten Zeitpunkt – insbesondere nach Ablauf der Anpassungsfrist – bei Emittenten, die in der EU ansässig oder tätig sind, ungenügende Daten für den Nachweis der Anpassung an die EU-Taxonomie nicht mehr akzeptieren.“ Die Analysten und Portfoliomanager von NN IP überprüfen bereits heute sorgfältig sowohl die Projekte, die eine Anleihe finanziert, als auch die Unternehmen selbst, indem sie sowohl quantitative als auch qualitative Indikatoren bewerten. „Wir verlassen uns nie allein auf das grüne Label einer Anleihe und externe Daten, sondern verfügen über einen eigenen bewährten Bewertungsprozess. Die neuen Taxonomie-Kriterien sind eine großartige Ergänzung zu unseren bereits umfassenden technischen Spezifikationen für die Branche“, so Razauskaite.
„Die Taxonomie wird einen Kulturwandel in der Branche bewirken“, davon ist Razauskaite überzeugt. Zwar ändert die Einführung der EU-Taxonomie weder die Strategie noch den Investitionsprozess für Green-Bonds-Fonds zwingend und Fondsmanager werden weiterhin ihre eigenen Richtlinien für grüne Anleihen verfolgen können, unabhängig davon, ob diese strengere oder weniger strenge Schwellenwerte als die EU-Taxonomie aufweisen. Jedoch liefert sie klarere Definitionen von nachhaltigen und grünen Aktivitäten für ein breiteres Spektrum an Wirtschaftsaktivitäten mit relevanten Kriterien und schafft damit eine eindeutige und einheitliche Ausgangsbasis für die Marktteilnehmer. Dies wird zu einer stärkeren Selbstregulierung innerhalb der Branche führen, da sich Investoren und Emittenten von grünen Anleihen an diesem höheren Standard messen lassen müssen.
Was die langfristige Wirkung angeht, ist NN IP zuversichtlich, dass die EU-Taxonomie und der Green Bond Standard einen positiven Einfluss auf den Markt für grüne Anleihen haben werden, indem sie zur weiteren Standardisierung und Professionalisierung dieses schnell wachsenden Fixed-Income-Segments beitragen. Investoren erhalten eine zunehmend transparente und detaillierte Übersicht darüber, in was sie investieren. Sie werden in die Lage versetzt, fundierter Entscheidungen zu treffen, die auf mehr als nur finanziellen Parametern basieren. Auch für die Emittenten wird die Messlatte höher gelegt. Portfoliomanagerin Razauskaite ist sicher: „Die neuen Vorschriften läuten ein Jahrzehnt ein, das ein Wendepunkt für den Klimaschutz sein könnte, wobei Europa mit seinem Ziel, bis 2050 klimaneutral zu sein, eine Vorreiterrolle spielt.“
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