Gold im Bann der Hedgefonds-Manager

Erleichterung am Goldmarkt! John Paulson, der bekannte Hedgefonds-Manager und Besitzer des größten virtuellen Goldschatzes in den USA, glaubt weiterhin an das gelbe Edelmetall. Gold springt deswegen auf ein neues historisches Hoch.

Der offizielle Goldpreis erreichte gestern im Londoner Goldfixing 1,792.00 US-Dollar, 1,240.39 Euro oder 1,089.96 britische Pfund. Jeder dieser Preisfeststellungen lag auf einem neuen historischen Hoch, zumindest was das offizielle Londoner Fixing angeht.

Jeden Vormittag um 10:30 Uhr und 15 Uhr (GMT) treffen sich fünf Goldhändler in London und handeln den Goldpreis aus. Das Treffen ist geheim - ebenso wie die Umsätze, die hinter den Geschäften stehen, oder die Kunden, für die der Preis ausgehandelt wird. Eines steht jedoch fest: Der im Fixing ermittelte Preis ist der Richtwert für den globalen Goldhandel.

Im laufenden Handel - der zwischen den Londoner Fixings stattfindet - erreichte Gold am 11. August bereits kurzzeitig ein noch höheres Hoch bei 1817,60 Dollar pro Unze. Würde man die Inflation seit dem Hoch von Gold von Anfang der 80er Jahre berücksichtigen, so erhält man mit heutigen US-Dollars ein Allzeithoch des Goldes bei 2305,18 Dollar.

Ob John Paulson auf einen Anstieg bis auf diesen Kurs spekuliert? Immerhin hat der Investor, der im Vorfeld der US-Immobilienkrise bereits einen richtigen Riecher bewies, sehr viele Anteile an einem börsengelisteten Gold-Produkt - dem SPDR Gold Trust erworben. Dieser ETF wird an der Wall Street wie eine Aktie gehandelt, deren Kurs immer genau einem Zehntel des Preises einer Unze Gold entspricht. Die in den SPDR Gold Trust veranlagten Mittel werden zum Kauf echter Goldbarren verwendet, und mit diesen Barren wird wiederum der SPDR Gold Trust besichert.

Paulson ist ein dicker Fisch im Goldgeschäft. Er besitzt insgesamt 31,5 Millionen Anteile an dem ETF, was ihm das Recht einräumt, sich auf Zuruf 89,3 Tonnen Gold liefern zu lassen. Der Gesamtwert dieses virtuellen Goldschatzes: 4,6 Milliarden US-Dollar. Ob Paulson verkauft oder nicht - darum rankten sich in den vergangenen Wochen die Spekulationen der Goldanleger. Denn ein anderer bekannter Hedgefonds-Manager, der ehemalige Jim-Rogers-Kollege George Soros, hat im zweiten Quartal den Großteil seiner rund 800 Millionen Dollar schweren Position im SPDR Gold Trust mit Gewinn abgestoßen. Dass Paulson an seinem Goldschatz festhält wird an den Goldmärkten als Vertrauensbeweis in die laufende Gold-Rally interpretiert.

Angesichts der Überhitzung der Preise ist jedoch auch eine Korrektur - trotz des positiven Umfeldes - jederzeit möglich. Anleger sollten insofern Preisrückgänge jederzeit einkalkulieren.

Index-Zertifikat auf JPMCCI Gold Total Return Index

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