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17:09 Uhr, 27.12.2010

Gold auch im kommenden Jahr auf hohem Niveau gesehen

München (BoerseGo.de) - Einen Ausblick auf die Entwicklung des Goldmarktes im kommenden Jahr 2011 gibt Kenton Yee, Senior Research Analyst bei Mellon Capital in seiner jüngsten Analyse.

Im November 2010 läutete die US-Notenbank eine zweite Runde quantitativer Lockerungsmaßnahmen ("QE2") ein, um so das längere Ende der Zinskurve bei Anleihen nach unten zu treiben, erläutert Yee. Er geht davon aus, dass das "QE2"-Programm bis Mitte 2011 anhalten wird, so dass die Realzinsen 2011 vermutlich unter Druck geraten werden.

Dies wird Gold seiner Ansicht nach während der Laufzeit dieses Programms zugute kommen. Aber auch über das "QE2"-Programm hinaus vertreten Yee und sein Team die Auffassung, dass Gold von der weltweit erhöhten Geldmenge profitieren wird (und zwar insbesondere in den USA). Die globalen Kapazitäten, die für die Förderung von Gold zur Verfügung stehen, könnten mit der steigenden Nachfrage der Anleger jedoch nicht Schritt halten, erklärt der Research Analyst. Die Aktivitäten im Segment Goldförderung tendierten seit Jahrzehnten seitwärts oder ließen sogar nach. Im Jahr 2009 wäre aber gemäß des Berichts der World Gold Council wieder ein leichter Anstieg der Fördermenge von Gold zu beobachten.

Dieses zusätzliche Angebot würde hauptsächlich aus neuen Minen in Australien stammen. Dieser Bericht belege auch, dass die Wiederverwertung von Gold in den letzten Jahren zugenommen hat, was möglicherweise auf die mittlerweile höheren Preise am Markt zurückzuführen ist, so Yee. Allerdings sei derselben Quelle auch zu entnehmen, dass der Großteil des derzeit pro Jahr geförderten Goldes für die Schmuckherstellung verwendet wird und nicht zu Investoren gelange, die physisches Gold erwerben möchten. Im Wesentlichen konnte das Angebot an Gold, das in den Tresoren lagert, mit dem deutlichen Anstieg der Goldpreise in den letzten zwei Jahren also nicht mithalten, erklärt der Mellon Capital-Analyst weiter.

Insgesamt sehen Yee und sein Team bedeutende fundamentale und strukturelle Faktoren, die den Goldpreis 2011 und darüber hinaus stützen werden, obwohl Gold nur einen begrenzten Nutzen hat, indem es Anlegern als "sicherer Hafen" zur Vermögensanlage oder als Rohstoffwährung dient. Kürzlich wurde Warren Buffet im Wall Street Journal zitiert: "Gold tut nichts als Gebühren zu kosten und hübsch zu glänzen." Aber wer weiß - vielleicht wird dieser Glanz im kommenden Jahr immer mehr Anleger in seinen Bann ziehen, schließt Yee seinen Ausblick ab.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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