Globaler Green-Bonds-Markt erreicht in drei Jahren 2 Billionen Euro
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Laut NN Investment Partners (NN IP) wird der weltweite Markt für grüne Anleihen von derzeit rund 662/672 Mrd. EUR auf 1 Billion EUR bis Ende 2021 und auf 2 Billionen EUR bis Ende 2023 anwachsen. Das Unternehmen gibt jedoch zu bedenken, dass Investoren die Eigenschaften von Green Bonds genau prüfen müssen, da etwa 15 % der Emissionen von Unternehmen stammen, die in umstrittene, gegen Umweltstandards verstoßene Praktiken verwickelt sind.
Zu den wichtigsten Faktoren dieses Marktwachstums gehören die hohe Nachfrage von Investoren, die ihre Portfolios „grüner“ machen wollen, und die rasch wachsende Beliebtheit grüner Anleihen bei europäischen Emittenten, die im nächsten Jahr durch die Einführung des Green Bond Standards der Europäischen Union noch weiter gefördert werden wird. Dieser wird wahrscheinlich zum weltweiten Standard für grüne Anleihen werden und die Transparenz und das Reporting des nachhaltigen Fixed-Income-Marktes weiter verbessern. Die EU plant außerdem, mehr als 30 % ihres 750 Milliarden Euro umfassenden Corona-Konjunkturpakets für Projekte bereitzustellen, die durch grüne Schuldtitel finanziert werden.
In den USA werden Emissionen von großen Unternehmen vorangetrieben, die zeigen wollen, dass sie eine verantwortungsvollere und nachhaltigere Politik verfolgen – eine Haltung, die durch die Corona-Krise noch verstärkt wurde. Gleichzeitig kurbelt Chinas erklärtes Ziel, bis 2060 Kohlenstoffneutralität zu erreichen, die Emission von grünen Anleihen in Asien an.
Green Bonds ähneln ihren klassischen Pendants, werden aber speziell zur Finanzierung von Umweltprojekten eingesetzt. Sie sind ein wirksames Instrument für Emittenten zur Finanzierung des Klimawandels und für Investoren, um einen messbaren positiven Umwelteinfluss zu erzielen.
Die Bewertungskriterien für grüne Projekte oder Maßnahmen werden immer besser definiert und schließen zunehmend unabhängige Meinungen ein, obwohl die Emittenten ihre Anleihen auf Grundlage von Leitlinien der Regulierungsbehörden, Börsen und Marktverbände selbst als grün kennzeichnen. NN IP gibt jedoch zu bedenken, dass nur etwa 85 % der grünen Anleihen das Gütesiegel verdienen. Der Rest wird von Unternehmen emittiert, die den Erlös zwar für umweltfreundliche Projekte verwenden dürften, die aber an Aktivitäten beteiligt sind, die anderswo negative Auswirkungen haben. So könnte beispielsweise eine Eisenbahngesellschaft kohlenstoffarme Transporte durch grüne Anleihen finanzieren, während sie im Frachtverkehr immer noch stark mit fossilen Brennstoffen arbeitet.
Bram Bos, Lead Portfolio Manager Green Bonds, bei NN Investment Partners, kommentiert: „Investoren müssen ihre Hausaufgaben machen und dürfen einem grünen Siegel nicht blind vertrauen. Die mit grünen Anleihen finanzierten Projekte sollten klare Umweltvorteile liefern, die nach Möglichkeit bewertet und quantifiziert werden können.“ Und weiter: „Leider können Unternehmen grüne Anleihen ausgeben, ohne die Absicht zu haben, ihre eigenen wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen anzugehen. Eine gründliche Bewertung der Unternehmensaktivitäten, der Zukunftspläne und der Absicht, die Geschäftspraktiken zu verbessern, ist unerlässlich. Bei NN IP streben wir mehr Transparenz durch Beteiligung an, damit wir sicherstellen können, dass wir nicht in Anleihen oder Unternehmen investieren, die in Wirklichkeit nicht so grün sind, wie sie scheinen.“
Die Analyse von NN IP zeigt, dass in der Regel Green-Bonds-Investoren im Vergleich zu ihren klassischen Mitbewerbern eine starke Performance erwarten können. Beispielsweise erzielte der Bloomberg Barclays MSCI Euro Green Bond Index zwischen Januar 2016 und August 2020 eine jährliche Rendite von 3,2 %, was 70 Basispunkte über dem Bloomberg Barclays MSCI Euro Aggregate Index lag. Abgesehen vom Jahr 2017 haben grüne Anleihen seit 2015 in jedem Jahr eine Outperformance erzielt.
Dazu Bram Bos: „Die Beweise werden immer stichhaltiger, dass grüne Anleihen Investoren ermöglichen, die Umwelt zu schützen und höhere Renditen zu erzielen. Wirkliche Green-Bonds-Portfolios schließen „schmutzige“ Emittenten mit Stranded-Assets aus und finanzieren Unternehmen, die innovativer sowie zukunftsorientierter sind und gleichzeitig gegen Klima- und ESG-Risiken geschützt sind.“
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