Kommentar
18:05 Uhr, 29.03.2022

Signale der Entspannung im Ukraine-Krieg - US-Konsumklima verbessert sich überraschend - Russland beharrt auf Zahlung für Gas in Rubel

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • RWE lehnt Aufspaltung ab
  • EU bereitet sich auf Gas-Lieferstopp vor
  • Russland will Militäreinsatz bei Kiew „radikal“ reduzieren
  • DIW: Öl- und Gas-Stopp ließe Wirtschaft um bis zu drei Prozent sinken
  • GfK: Ukraine-Krieg und Inflation setzen Konsumklima schwer zu
  • Kreml hat offenbar keine Pläne für Atomwaffen-Einsatz
  • ifo Beschäftigungsbarometer geht deutlich zurück
  • Deutschland: Importpreise schießen nach oben
  • Nordex will profitabler werden
  • Apple drosselt iPhone-Produktion

Markt

  • Die internationalen Börsen bleiben weiter auf Erholungskurs. Der Optimismus der Marktteilnehmer nahm heute im Zuge neuer Entspannungen im Ukraine-Krieg weiter zu. Positive Signale gab es nach einer erneuten Verhandlungsrunde in Istanbul. Russland will nach Angaben des Moskauer Verteidigungsministeriums seine „militärischen Aktivitäten" in der Ukraine bei Kiew und Tschernihiw deutlich reduzieren. Der Leitindex DAX baute daraufhin seine Gewinne deutlich aus und beendete den Xetra-Handel mit einem Plus von 2,79 Prozent bei 14.820,33 Punkten. Der Brent-Ölpreis geriet dagegen unter Druck und konnte ein Abrutschen unter 100 US-Dollar nur knapp vermeiden. „Der Rückgang beim Ölpreis hilft den Aktienindizes auf dem Weg nach oben. Alles, was die Produktionskosten senkt, ist an den Börsen willkommen", konstatierte Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners am Morgen. Investoren im Euroraum trennen sich unterdessen weiter von Anleihen. Die Renditen zweijähriger deutscher Bundesanleihen notierten am Dienstag zum ersten Mal seit dem Jahr 2014 wieder im positiven Bereich.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Die Venture-Capital-Tochter des Chemiekonzerns BASF investiert eine ungenannte Summe in das US-Unternehmen Oceanworks. Die Firma arbeitet an digitalen Lösungen für den Handel und eine Kreislaufwirtschaft mit recycelten Kunststoffen. Dadurch soll die Menge an Plastik, die in den Ozeanen landet, deutlich reduziert werden.
  • Der RWE-Vorstand und Aufsichtsrat will den Anteilseignern empfehlen, Forderungen nach einer Abspaltung seines Kohle-Geschäfts auf der Hauptversammlung Ende April zurückzuweisen. Ein entsprechender Antrag des aktivistischen Investors Enkraft bei dem Aktionärstreffen sollte abgelegt werden, teilte der Konzern in einer Stellungnahme mit. „Eine solche rechtlich bindende Vorfestlegung der Hauptversammlung würde dem Vorstand andere Handlungsspielräume juristisch verschließen", hieß es zur Begründung. Dies gelte etwa „für aussichtsreichere Alternativen, die im Einvernehmen mit der Politik entwickelt werden könnten, wie etwa die Ausgliederung in eine Stiftung". Jeder Alleingang führe zu unkalkulierbaren Risiken für RWE und seine Aktionäre.
  • Wie Nikkei Asia berichtete, drosselt Apple die Produktion seines neuen preiswerten iPhone SE um etwa 2 bis 3 Mio. Einheiten aufgrund der schwächer als erwarteten Nachfrage. Das entspreche ca. 20  Prozent der anfänglichen Bestellungen, hieß es. Dem Bericht zufolge hat Apple auch die Bestellungen für AirPods um etwa 10 Mio. Stück für das Gesamtjahr 2022 reduziert.
  • Der Marktforscher Nielsen geht an Finanzinvestoren. Ein Konsortium, an dem auch der Hedgefonds Elliott beteiligt ist, will das Unternehmen für rund 16 Mrd. US-Dollar inklusive Schulden übernehmen. Nielsen habe dabei eine endgültige Vereinbarung über einen Kaufpreis von 28 Dollar je Aktie in bar unterzeichnet.
  • Der US-Krankenversicherer Unitedhealth will sein Servicegeschäft mit einer Übernahme stärken. Die Service-Tochter Optum will die auf häusliche Pflege spezialisierte LHC Group kaufen, wie beide Unternehmen am Dienstag mitteilten. Beide Unternehmen hätten sich auf einen Kaufpreis von 170 US-Dollar je LHC-Aktie geeinigt. Das entspricht einem Gesamtpreis von knapp 5,4 Mrd. Dollar.
  • Laut Medienberichten erfreut sich das Tesla Model Y einer großen Beliebtheit. Offenbar ist der Elektro-SUV in den USA bis zum Jahr 2023 ausverkauft.
  • Die VW-Dachgesellschaft Porsche SE rüstet sich für den Börsengang der VW-Tochter Porsche AG. „Wir arbeiten an Finanzierungsplänen, um in unterschiedlichen Bewertungsszenarien für den Börsengang robust aufgestellt zu sein", sagte Porsche-SE-Chef Hans Dieter Pötsch bei der Bilanzvorlage am Dienstag. Die Porsche SE verfüge über eine Eigenkapitalquote von über 99 Prozent und eine positive Nettoliquidität. „Damit besteht für uns ein großes Finanzierungspotenzial.“ Ob der Sportwagenhersteller wirklich an die Börse zurückkehrt, ist jedoch noch lange nicht ausgemachte Sache. Vor allem der Krieg in der Ukraine könnte die Börsenpläne für die Porsche AG durchkreuzen. Der VW-Haupteigner schließt nicht aus, dass er das womöglich 80 Mrd. Euro schwere Projekt bei einem länger dauernden Krieg auf Eis legen muss. Ende 2021 verfügte die Porsche SE über eine Nettoliquidität von 641 Mio. Euro. Für Ende 2022 strebt der Vorstand hier 0,6 bis 1,1 Mrd. Euro an. Darin seien Effekte aus dem Porsche-IPO sowie andere Investitionen und Verkäufe nicht eingerechnet, hieß es.
  • Die Gasexporte Russlands über die Ukraine nach Europa erfüllen nach russischen Angaben auch am Dienstag die vertraglichen Verpflichtungen. Die täglich gelieferten Gasmengen betragen über 109 Mio. Kubikmeter, wie die russische Nachrichtenagentur RIA berichtet. Der russische Staatskonzern Gazprom hatte für Montag eine Liefermenge von 109,5 Mio. Kubikmeter Gas gemeldet.
  • Was die Länder betrifft, die trotz westlicher Sanktionen noch mit Russland Handel treiben, wurde laut Bloomberg eine Taktik entdeckt, die als "going dark" bekannt ist. Die Windward Ltd. gab an, dass in der Woche bis zum 25. März mind. 33 Handelsschiffe, die in oder um Russlands ausschließliche Wirtschaftszone gesichtet wurden, ihr automatisches Identifizierungssystem (AIS) ausgeschaltet haben. Das ist mehr als doppelt so viel wie der Wochendurchschnitt von 14 in der Vorwoche. Bei diesen Treffen von Schiff zu Schiff wird die Fracht unter Umgehung der Sanktionen auf andere Schiffe umgeladen.
  • Der Online-Modehändler About You ist 2021 kräftig gewachsen. Angekurbelt wurden die Umsätze durch Investitionen für Kundengewinnung, den Onlineshop sowie das Produktsortiment. Dadurch stiegen wie angekündigt auch die Verluste.
  • Der Lkw-Hersteller MAN will mit den Zulieferkonzernen Bosch, Leoni und Knorr-Bremse bis 2025 autonom fahrende Lastwagen auf Autobahnen zum Einsatz bringen. Der LKW soll dann fahrerlos zwischen Logistikknotenpunkten hin- und herfahren. „Mit dem Projekt soll bis Mitte des Jahrzehnts ein auf die Industrialisierung übertragbares Konzept für den Betrieb automatisierter Lkw auf der Autobahn vorliegen", teilten die Unternehmen am Dienstag mit.
  • Der Schweizer Pharmariese Roche leidet unter dem Wertverlust des Rubel als Folge der Sanktionen gegen Russland. „Ja, wir verlieren im Moment in Russland Geld", sagte CEO Severin Schwan dem "Tages-Anzeiger". Die Preise der Medikamente, die Roche in dem Land verkaufe, seien in der lokalen Währung festgesetzt.
  • Der IT-Dienstleister Adesso rechnet im laufenden Jahr mit einem weiterhin kräftigen Wachstum. Zudem soll der operative Gewinn zulegen. Die Prognose liegt im Rahmen dessen, was Experten erwartet hatten.
  • Der Roboterhersteller Kuka profitiert von der verstärkten Automatisierung in vielen Industriebereichen und blickt zuversichtlich auf das laufende Jahr. Die weltweiten Lieferengpässe und gestiegene Material- und Logistikkosten machen dem Unternehmen aber zu schaffen.
  • Der Windkraftanlagen-Hersteller Nordex will 2022 bei Umsatz und operativer Marge mindestens das Niveau vom Vorjahr halten. Die Erlöse sollten bei 5,4 bis 6,0 Mrd. Euro liegen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. 2021 hatte Nordex den Umsatz um 17 Prozent auf 5,4 Mrd. Euro gesteigert. Die Ebitda-Marge solle in einer Bandbreite von 1,0 bis 3,5 Prozent liegen. Sie war 2021 auf 1,0 von 2,0 Prozent gesunken. Mittelfristig werde weiter eine Marge von 8,0 Prozent angestrebt. Wesentlich für die prognostizierte Margenverbesserung sei ein stabiles Makroumfeld, sowie die Kosten weitergeben und den Anteil an Projekten der Delta4000-Plattform erhöhen zu können, hieß es.
  • Der Arzneimittelhersteller Dermapharm rechnet mit einem weiter profitablen Wachstum. „Trotz der aktuellen Geschehnisse in der Ukraine blicken wir optimistisch auf das Geschäftsjahr 2022", sagte Unternehmenschef Hans-Georg Feldmeier laut Mitteilung vom Dienstag. Der Vorstand erwartet für das laufende Geschäftsjahr ein Umsatzplus von zehn bis 13 Prozent an, und ein Zuwachs beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um drei bis sieben Prozent. Zum Wachstum soll neben dem Kerngeschäft die erweiterte Impfstoffkooperation mit Biontech beitragen.
  • Die Softwareschmiede Cancom will 2022 Umsatz und Betriebsergebnis (Ebitda) „sehr deutlich steigen", wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Für das vergangene Jahr hat Cancom eine Erhöhung der Dividende auf 1,00 Euro (2020: 0,75 Euro) je Aktie im Plan.
  • Der Vakuumpumpen-Hersteller Pfeiffer Vacuum rechnet in 2022 mit weiteren Steigerungen. Der Umsatz solle von zuletzt gut 771 Mio. Euro um mehr als fünf Prozent wachsen, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Vom Erlös sollen etwa 14 Prozent als Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) hängen bleiben. Das größte Risiko sieht der Vorstand in den angespannten Lieferketten.
  • Der Technologiekonzern Jenoptik will im laufenden Jahr profitabel wachsen. Bis 2025 soll es dann zu Erlösen von rund 1,2 Mrd. Euro und einer Ebitda-Marge von etwa 20 Prozent kommen. Im vergangenen Jahr stieg der Umsatz im fortgeführten Geschäft um 22 Prozent auf 751 Mio. Euro. Die Dividende soll erneut bei 25 Cent je Aktie liegen.
  • Der Schweizer Börsenkonzern SIX strukturiert sich um. Die Börsengeschäft-Bereiche Exchanges, Securities Services und Financial Information sollen bis Ende 2022 in die Einheit SIX Exchange Group eingegliedert werden. Während diese Einheit international ausgerichtet sei, sollen in einer zweiten Sparte SIX Banking Services Dienstleistungen zusammengefasst werden. Die beiden operativen Geschäfte unterstehen der Dachholding SIX Group.

Konjunktur & Politik

  • Russland beharrt auf seiner Forderung, dass Gaslieferungen nach Westeuropa und in andere "unfreundliche Staaten" künftig in Rubel bezahlt werden müssen. "Keiner wird Gas umsonst liefern, und bezahlt werden kann es nur in Rubeln", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow laut Interfax. Die EU und die G7 lehnen eine Begleichung der Gasrechnungen in Rubel hingegen weiter entschieden ab. Russland hat wegen der westlichen Sanktionen keinen Zugriff auf Guthaben in Dollar oder Euro, die bei ausländischen Zentralbanken liegen.
  • EZB-Chefvolkswirt Philip Lane will sich nicht darauf festlegen, ob die EZB bereits im aktuellen Jahr den Leitzins wieder erhöht. "Es gibt Szenarien, in denen es angemessen wäre, noch in diesem Jahr mit der Normalisierung der Zinssätze zu beginnen. Und dann gibt es natürlich auch Szenarien, in denen ein späterer Schritt angebracht sein könnte", sagte Lane in einem Interview mit Politico.
  • Das US-Konsumklima hat sich im März überraschend verbessert. Das Verbrauchervertrauen stieg zum Vormonat um 1,5 auf 107,2 Zähler, wie das Marktforschungsinstitut Conference Board am Dienstag mitteilte. Analysten hatten einen Indexwert von 106,9 Punkte erwartet.
  • Der Anstieg der US-Hauspreise hat im Januar weiter an Dynamik gewonnen. In den 20 großen Metropolregionen der USA stiegen die Preise gegenüber dem Vorjahresmonat um 19,1 Prozent, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten S&P/Case-Shiller-Index hervorgeht. Damit nähert sich die Rate wieder ihrem Rekordwert von vergangenem Herbst bei knapp zwanzig Prozent.
  • Robert Holzmann, der österreichische Notenbankchef, fordert die EZB für das laufende Jahr zu zwei Zinsanhebungen auf. Wenn die europäische Zentralbank jetzt nicht reagiere, gerate sie bei der Bekämpfung der Inflation in ein Hintertreffen, so Holzmann. Währungshüter der Eurozone rechnen mittelfristig weiterhin mit einem Rückgang der rekordhohen Teuerungsraten. Bei der aktuellen Lage handele es sich um einen Angebotsschock, sagte der Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), Philip Lane, der US-Tageszeitung "Politico" in einem Interview. „Und aus diesen Gründen würden wir immer noch behaupten (...), dass der größte Teil dieser Inflation abklingen wird."
  • Laut der jüngsten Bloomberg Markets Live-Umfrage ist es das wahrscheinlichste Szenario, dass die USA in eine Stagflation geraten und die Preise bis in die zweite Hälfte 2022 weiter steigen werden. Institutionelle Anleger sind demnach pessimistischer als Privatinvestoren, wobei die Mehrheit der Meinung ist, dass sich die USA in einem späten Stadium des Wirtschaftszyklus befinden. Professionelle Anleger bevorzugten Rohstoffe als beste Absicherung in einem solchen Umfeld, während die Privatkunden Value-Aktien präferierten.
  • US-Präsident Joe Biden will nach Angaben des Präsidialamtes am Dienstag mit den Staats- und Regierungschefs von Frankreich, Deutschland, Italien und Großbritannien über die jüngsten Entwicklungen in der Ukraine sprechen.
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Die chinesische Wirtschafts- und Finanzmetropole Shanghai hat den Corona-Lockdown weiter verschärft. Viele der 26 Millionen Einwohner wurden aufgefordert, Zuhause zu bleiben, sofern sie sich nicht testen lassen.
  • Der russische Unterhändler Wladimir Medinsky hat die Verhandlungen mit der Ukraine in der Türkei als konstruktiv bezeichnet. Die Vorschläge der Ukraine würden nun geprüft und dann Präsident Wladimir Putin übermittelt, sagt Medinsky.
  • Wenn Russland von Freitag an nur noch Rubel für Gas akzeptiert, droht der Lieferstopp. Die Europäische Union bereitet sich angesichts dessen auf eine baldige Unterbrechung der Lieferungen vor. „Wir nehmen die Situation sehr ernst“, hieß es aus der EU-Kommission gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Die Mitgliedstaaten seien nun aufgerufen, ihre nationalen Notfallpläne einsatzbereit zu halten. Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow kündigte zuvor an, dass Moskaus bis Donnerstag die Bedingungen für die Zahlung von Gas- und Öllieferungen festlegt. „Unternehmen sollten die veränderten Rahmenbedingungen und die total neue Lage in Rechnung haben, die durch den Wirtschaftskrieg gegen Russland entstanden ist", sagt Peskow mit Blick auf die westlichen Sanktionen. Die ausländischen Käufer der fossilen Brennstoffe müssten in Rubel zahlen, betonte er. Die G7-Staaten hatten die russische Forderung nach Rubelzahlungen gestern einhellig abgelehnt. Unternehmen sollten dem nicht Folge leisten.
  • Ein Stopp russischer Energieeinfuhren würde die deutsche Wirtschaft laut dem DIW Berlin spürbar treffen. In dem Basisszenario erstreckten sich die BIP-Verluste über zehn Jahre und erreichten ihren Höhepunkt nach 18 Monaten mit einem Minus von drei Prozent. Gleichzeitig würde ein Importstopp zu einem Anstieg der Inflation um bis zu 2,3 Prozentpunkte führen.
  • Wirtschaftsminister Robert Habeck zufolge ist es „schwer verständlich", dass sich Deutschland bei der Energieversorgung stark von Russland abhängig gemacht hat. „Denn maßgebliche Entscheidungen sind ja getroffen worden, nachdem Russland die Krim besetzt hat", sagt er laut Reuters in Berlin. „Und trotzdem haben wir uns auf Nordstream 2, die große Gaspipeline, verlassen."
  • Laut Regierungsangaben aus Moskau will die russische Armee in Kiew weniger hart vorgehen und die Militäraktivitäten dort reduzieren, um den Konflikt zu deeskalieren. Dies sei angesichts des Verlaufs der Verhandlungen mit der Ukraine entschieden worden, teilte Vize-Verteidigungsminister Alexander Fomin am Dienstag nach den Gesprächen in Istanbul mit. Dort hatten sich Delegationen aus Moskau und Kiew zu Friedensverhandlungen getroffen.
  • Die Ukraine hat bei den Verhandlungen mit Russland in der Türkei ein neues System für Sicherheitsgarantien vorgeschlagen. Dabei werde die Türkei als einer der möglichen Hauptgaranten gesehen, teilte die ukrainische Delegation laut Reuters mit. Wenn ein solches System stehe, werde die Ukraine einem neutralen Status zustimmen. Das würde auch bedeuten, dass es keinen ausländischen Militärstützpunkt auf ukrainischem Gebiet geben werde. Grundvoraussetzung sei aber ein Referendum über die Bedingungen eines Abkommens mit Russland.
  • Russland hat erneut eine fällige Zinszahlung auf eine in Fremdwährung begebene Anleihe geleistet. Ein Kupon in Höhe von €102 Mio. auf eine 2035 fällige Fremdwährungsanleihe sei an die National Settlement Depository, ein russischer Wertpapierverwahrer, überwiesen worden, teilte das russische Finanzministerium am Dienstag mit.
  • Das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) rechnet für das laufende Jahr 2022 in einem "Basisszenario" nur noch mit einem Wirtschaftswachstum Deutschlands von 2,1 Prozent. In seiner Prognose im Dezember 2021 war das IMK noch von 4,5 Prozent Wachstum ausgegangen.
  • Das russische Außenministerium hat die Botschafter der drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen einberufen, wie russische Nachrichtenagenturen melden. Grund sei die Ankündigung, dass einige Diplomaten der drei Staaten ausgewiesen würden. Estland, Lettland und Litauen hatte zuvor insgesamt zehn russische Diplomaten ausgewiesen.
  • In Deutschland gibt es kurzfristig nutzbares Bauland für rund zwei Mio. Wohnungen. Rund 53.000 Hektar Fläche sind ohne größeren Aufwand baureif, wie das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung und das Institut der deutschen Wirtschaft für das Bauministerium errechneten.
  • Laut dem saudi-arabischen Energieminister Prince Abdulaziz bin Salman bin Abdulaziz Al Saud hält die OPEC+ die Politik aus ihren Entscheidungen heraus, um das „gemeinsame Wohl" der Stabilisierung der Energiepreise zu fördern. Hintergrund: Die OPEC+ ist nicht bereit, Maßnahmen gegen Russland zu ergreifen. Moskau ist ein wichtiger Partner in der breiteren OPEC+-Allianz und zudem ein wichtiger Erdölexporteur.
  • Während die NATO-Verbündeten über die Bedingungen eines möglichen Friedensabkommens zwischen Russland und der Ukraine diskutieren, zeichnen sich in ihren Reihen Anzeichen einer strategischen Spaltung ab. In der Frage, welche Bedingungen die Ukraine für ein Abkommen als akzeptabel erachten könnte, gibt es, insbesondere was die Sicherheitsgarantien betrifft, die die Bündnismitglieder Kiew anbieten könnten, unterschiedliche Vorstellungen, wie Bloomberg berichtet. Auch in der Frage, welche weiteren Waffen der Ukraine geliefert werden sollen, und in der Frage, ob Gespräche mit Präsident Wladimir Putin hilfreich sind oder nicht, gibt es Meinungsverschiedenheiten.
  • Im März lag das IAB-Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung mit 105,1 Punkten um 0,5 Punkte über dem Vormonat. Das teilte das Forschungsinstitut der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag mit. Einen höheren Stand hatte das Barometer zuletzt im Sommer 2021 erreicht.
  • Der Krieg in der Ukraine hinterlässt auch bei der Verbraucherstimmung der Deutschen deutliche Spuren und führt im März zu einer erheblichen Eintrübung. So prognostiziert der Marktforscher GfK für das Konsumklima für April einen Stand von -15,5 Punkten und damit sieben Zähler weniger als im März dieses Jahres (revidiert -8,5 Punkte). Während die Anschaffungsneigung gegenüber dem Vormonat moderate Einbußen verzeichnet, brechen die Konjunktur- und Einkommensaussichten ein und verzeichnen teilweise neue Rekordtiefs nach der Finanzkrise 2009. „Noch im Februar waren die Hoffnungen groß, dass sich mit den absehbaren Lockerungen der pandemiebedingten Beschränkungen auch die Konsumstimmung deutlich erholen kann. Mit Beginn des Ukraine-Krieges hat sich dies jedoch schlagartig in Luft aufgelöst. Steigende Verunsicherung sowie die Sanktionen gegenüber Russland haben vor allem die Energiepreise explosionsartig in die Höhe schnellen lassen und drücken damit spürbar auf die allgemeine Verbraucherstimmung“, erklärt GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl.
  • Die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen in Deutschland hat einen Dämpfer erhalten. Das ifo Beschäftigungsbarometer ist im März auf 102,1 Punkte gefallen, nach 104,3 Punkten im Februar. Das ist der niedrigste Wert seit Mai 2021. Die gegenwärtig hohe Unsicherheit in der Wirtschaft durch den Angriff Russlands auf die Ukraine lässt die Unternehmen bei den Personalplanungen zurückhaltender werden, kommentierte das ifo-Institut. Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit zeichne sich im Moment aber nicht ab.
  • Die Unsicherheiten auf den Energiemärkten und die angespannte Versorgungslage mit Erdgas vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine haben zu hohen Energiepreissteigerungen beigetragen. Die Energiepreise stiegen im Februar im Vergleich zum gleichen Vorjahresmonat auf allen Wirtschaftsstufen stark an, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. So war importierte Energie 129,5 Prozent teurer als vor Jahresfrist, im Inland erzeugte Energie kostete 68,0 Prozent mehr und Verbraucher mussten für Haushaltsenergie und Kraftstoffe 22,5 Prozent mehr zahlen als im Februar 2021.
  • Die Preise für nach Deutschlands eingeführte Güter sind im Februar um 26,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr hatte im Januar bei 26,9 Prozent gelegen und im Dezember 2021 bei 24,0 Prozent. Gegenüber dem Vormonat Januar stiegen die Importpreise im Februar um 1,3 Prozent.
  • Der russische Regierungssprecher Dmitri Peskow hat Spekulationen über den möglichen Einsatz von Atomwaffen durch Moskau mit deutlichen Worten zurückgewiesen. „Niemand in Russland denkt an den Einsatz oder auch nur an die Idee eines Einsatzes von Atomwaffen», sagte Peskow im Gespräch mit der US-Fernsehkette PBS. Zur Warnung von Präsident Wladimir Putin, dass Länder, die sich in den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine einmischten, mit Konsequenzen rechnen müssten, „wie sie sie noch nie erlebt haben“ sagte Peskow, er denke, jeder wisse, was damit gemeint sei. Auf die direkte Nachfrage des PBS-Journalisten, ob damit ein Atomwaffen-Einsatz gemeint gewesen sei, sagte der Putin-Vertraute: „Nein, ich denke nicht.“
  • Am heutigen Dienstag stehen neue Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland in der Türkei an. Die Delegationen kommen am Dienstagmorgen im Dolmabahce-Büro des Präsidenten in Istanbul zusammen, wie das türkische Präsidialbüro am Montagabend mitteilte. Vor Beginn der Gespräche wolle sich die türkische Seite jeweils mit den Delegationen treffen, sagte Präsident Recep Tayyip Erdogan in Ankara. Er hoffe auf einen baldigen Waffenstillstand, betonte Erdogan.
  • Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet am Dienstag einen erneuten Anstieg der Inzidenz: Das Institut gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche mit 1703,3 an. Am Montag lag der Wert bei 1700,6. Die Gesundheitsämter meldeten dem RKI 237.352 Corona-Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. 307 weitere Personen starben an oder mit dem Virus.

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