Geywitz: Mit beschlossener degressiver AfA kann sich Bauen wieder lohnen

Von Andrea Thomas

BERLIN (Dow Jones) - Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) hält die Zustimmung im Bundesrat zum Wachstumschancengesetz und der darin enthaltenden degressive Abschreibung (AfA) für einen wichtigen Schritt, um den Wohnungsbau zu beleben und zu einer Renditewende zu kommen. Damit würde sich das Bauen wieder mehr lohnen. Die Union warf der Bundesregierung hingegen vor, mit höheren Neubaustandards die Baukosten in die Höhe zu treiben.

"Es wird nicht gebaut, weil es sich schlicht und ergreifend nicht rentiert hat. Neben den hohen Baukosten, die wir besprochen haben, sind die Kapitalkosten in die Höhe geschnellt durch den Zinssprung. Und es wird natürlich erst dann wieder gebaut, wenn wir auch die Renditewende geschafft haben, wenn es sich lohnt, auch mit Neubau wieder Geld zu verdienen", sagte Geywitz im Bundestag.

Diese Renditewende müsse erreicht werden, damit der frei finanzierte Wohnungsbau wieder in Gang komme, so die Ministerin. Sie habe daher im Rahmen des Wachstumschancengesetzes für die degressive AfA und damit für eine Steuersenkung für den frei finanzierten Wohnungsbau plädiert. Nun komme diese AfA, mit der rückwirkend ab Oktober 2023 für 6 Jahre 5 Prozent der Anschaffungs- und Herstellungskosten steuerlich abgeschrieben werden können. Dabei werde es keine Obergrenze für die Baukosten geben und sie seien kombinierbar mit den schon vorhandenen Abschreibungsmöglichkeiten, wie Geywitz betonte.

Dank der nun beschlossenen AfA könnten viele Projektentwickler bei den Kalkulationen nun feststellen, "es lohnt sich wieder für sie zu bauen", so Geywitz. Sie rechnet damit, dass der vorhandene Bauüberhang für geplante Bauprojekte aufgrund des Wachstumschancengesetzes nun reduziert werden kann, da Projekte auch bei Baubeginn von der AfA profitieren könnten.

Der baupolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jan-Marco Luczak (CDU), warf der Bundesregierung hingegen vor, die "Master of Neubausdisaster" zu sein. "Das Entscheidende ist, die Baukosten zu senken", so Luczak im Bundestag. Die Bundesregierung müsse die Spiralen von immer neuen, teuren Neubaustandards beenden.

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