Generalstreik in Portugal und Spanien steht bevor
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Madrid/Lissabon (BoerseGo.de) – Die angeschlagenen Euro-Krisenstaaten Portugal und Spanien müssen sich für den morgigen Mittwoch (14.11.2012) auf einen Generalstreik einstellen. Als Reaktion auf die Sparpläne der Regierungen beider Länder haben die Gewerkschaftsverbände für Mittwoch zu einem landesweiten Generalstreik aufgerufen. Auch in Italien und Griechenland sind Demonstrationen und Arbeitsniederlegungen geplant. In Belgien wollen Eisenbahner den gesamten Zugverkehr zum Stillstand bringen. Der Europäische Gewerkschaftsbund (EGB) erklärte den 14. November zu einem „Tag der Aktion und der Solidarität“.
In Spanien und Portugal haben die Gewerkschaften den „ersten gesamt-iberischen Streik der Geschichte“ angekündigt. Dabei soll die Wirtschaft auf der Iberischen Halbinsel für 24 Stunden lahmgelegt werden. Zahlreiche Fluggesellschaften haben bereits Flüge abgesagt. Auch deutsche Urlauber sind betroffen. In Spanien riefen die großen Gewerkschaftsverbände CCOO (Arbeiterkommissionen) und UGT (Allgemeine Arbeiterunion) sogar zu einem „Konsumstreik“ auf. Damit wollen sie ihren Druck auf die Regierung noch verstärken. „Die Spanier sollen an diesem Tag absolut nichts kaufen“, so die Gewerkschaften.
„Der Wohlfahrtsstaat wird vor den Augen von uns allen zerstört", so Ignacio Fernández Toxó, Chef der Gewerkschaft CCOO. „Die Regierung wirft mit ihren Kürzungen das Land um 35 Jahre zurück. Der Streik ist ein Akt der Selbstverteidigung“, erklärte UGT-Chef Cándido Méndez. Es ist bereits der zweite Generalstreik in einem Jahr, was bisher in der jüngeren spanischen Geschichte noch nicht vorgekommen ist. Die oppositionelle sozialistische Partei (PSOE) unterstützt den Generalstreik.
In Portugal versucht der Gewerkschaftsdachverband CGTP die die Verabschiedung des umstrittenen Sparetats für 2013 zu verhindern. Außerdem soll die Mitte-Rechts-Regierung von Pedro Passos Coelho zum Rücktritt gezwungen werden.
In Belgien wird am morgigen Mittwoch laut Gewerkschaftsbund CGSP-Cheminots aufgrund des 24-stündigen Streiks kein Zug fahren. Bahnreisende sollten sich darauf einstellen, so ein Sprecher der Staatsbahn SNCB gegenüber der Nachrichtenagentur dpa.
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