Analyse
18:56 Uhr, 03.08.2020

Gebert-Indikator: Was Anleger im August beachten sollten

Der sogenannte Gebert-Indikator ist langfristig einer der zuverlässigsten Signalgeber für die weitere Entwicklung des DAX. Welches Signal der Indikator für August liefert, erfahren Sie in diesem Artikel.

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 12.646,98 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 12.646,98 Pkt (XETRA)
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Kommt es zu einem Verkaufssignal, oder sollten Anleger besser im DAX investiert bleiben? Der vom Physiker Thomas Gebert bereits in den 90er Jahren entwickelte "Börsenindikator Deutschland", heute meist als Gebert-Indikator bezeichnet, hat in den vergangenen Jahrzehnten die Entwicklung des DAX erstaunlich gut prognostiziert (auch wenn der Corona-Crash verständlicherweise von dem System nicht vorhergesagt wurde). Die obige Grafik zeigt, dass Anleger mit dem Gebert-System in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten eine deutliche Outperformance gegenüber einem Buy-and-hold-Ansatz erzielen konnten.

Im August kommt es nun im Gebert-Indikator zum ersten Mal seit mehreren Monaten wieder zu einer Punkteveränderung. Allerdings hat dies noch keine Signaländerung zur Folge.

Der aktuelle Stand des Gebert-Indikators

Den aktuellen Stand der einzelnen Komponenten des Gebert-Indikators zeigt die folgende Übersicht:

  • Leitzins: Da die letzte Leitzinsveränderung der EZB eine Zinssenkung war, gibt es für dieses Kriterium weiterhin einen Punkt. Bei diesem Punkt zählen ausschließlich Änderungen beim sogenannten Hauptrefinanzierungssatz. Die letzte Zinsveränderung ist hier eine Leitzinssenkung im Jahr 2016. Änderungen etwa beim Einlagezins (zuletzt im September 2019 gesenkt) werden nicht berücksichtigt. Ergebnis: 1 Punkt.
  • Inflationsrate: Die HCPI-Inflationsrate für die Eurozone lag im Juni (dem letzten Monat, für den endgültige Daten vorliegen) bei 0,3 Prozent und damit niedriger als ein Jahr vorher (1,3 Prozent). Die bereits veröffentlichten, vorläufigen Daten für Juli werden nach den Regeln des Gebert-Indikators nicht berücksichtigt. Damit gibt es für die Inflationsrate weiterhin einen Punkt. Ergebnis: 1 Punkt.
  • EUR/USD-Wechselkurs: Der Euro hat in den vergangenen Wochen eine Kursrally hingelegt, was auch Auswirkungen auf den Gebert-Indikator hat. Der Euro-Dollar-Wechselkurs lag Ende Juli bei 1,1775 und damit höher als ein Jahr zuvor (1,10699). Damit gibt es für das Wechselkurskriterium des Gebert-Indikators, anders als im Vormonat, nun keinen Punkt mehr. Ergebnis: 0 Punkte.
  • Saisonalität: Da wir uns außerhalb des Zeitraums zwischen 1. November und 30. April befinden, gibt es für den Teilindikator Saisonalität weiterhin keinen Punkt. Ergebnis: 0 Punkte.

In Summe verringert sich der Punktestand des Gebert-Indikators von 3 Punkten im Juli auf 2 Punkte für August. Ein Verkaufssignal ist damit allerdings noch nicht verbunden. Nach den Regel des Gebert-Systems behalten Anleger bei 2 Punkten ihre bisherige Positionierung bei. Das bedeutet, dass Anleger die dem Gebert-System folgen, vorerst weiter im DAX investiert bleiben.

Ein Verkaufssignal tritt erst auf, wenn der Gebert-Indikator auf einen Punkt oder weniger sinkt. Da eine Leitzinserhöhung auf absehbare Zeit wohl sehr unwahrscheinlich ist, könnte ein Verkaufssignal auf absehbare Zeit nur bei einem sehr starken Anziehen der Inflation auftreten. Auch das dürfte relativ unwahrscheinlich sein.

Fazit

Anleger, die dem Gebert-System folgen, bleiben im August weiter im DAX investiert. Zwar ist der Punktestand auf 2 Punkte gesunken. Nach den Regeln des Gebert-Systems bedeutet das aber, dass die bisherige Positionierung (in diesem Falle long) beibehalten wird. Ein Verkaufssignal in den kommenden Monaten ist zwar möglich, allerdings nicht sehr wahrscheinlich.


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Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: DAX (long)

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Über den Experten

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Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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