Nachricht
14:29 Uhr, 27.02.2012

Frankreich: Staatspräsident Sarkozy lehnt Volksabstimmung über Fiskalpakt ab

Paris (BoerseGo.de) – Der französische Präsident Nicolas Sarkozy lehnt eine Volksabstimmung über den europäischen Fiskalpakt ab. Bei einem Vertrag mit 200 oder 250 Artikeln sehe er keine klare Frage, die man dem Volk stellen könne, sagte der Sarkozy zur Begründung am heutigen Montag gegenüber dem Radiosender RTL.

„Man kann sich ohne Frage ein Referendum zu Europa, beispielsweise zur Einheitswährung vorstellen", ergänzte Sarkozy. Voraussetzung sei aber eine klare Frage wie "Wollen Sie den Franc gegen den Euro tauschen?" Mit ihm werde es aber keinen Volksentscheid geben, so der französische Präsident.

Der Fiskalpakt sieht eine schärfere Haushaltskontrolle der EU-Staaten durch Brüssel und eine verbindliche Verankerung einer Schudenbremse vor. Großbritannien und Tschechien lehnen den Fiskalpakt ab.

Sollte er aber bei der Präsidentenwahl am 22. April 2012 oder bei einer möglichen Stichwahl am 6. Mai 2012 erneut zum Staatspräsidenten gewählt werden, möchte er dem Instrument der Volksabstimmung aber eine größere Bedeutung einräumen. Dabei will Sarkozy Volksabstimmungen gerade dann einsetzen, wenn Projekte von politischen Gegnern blockiert werden.

In Medienumfragen liegt derzeit der sozialistische Präsidentschaftskandidat François Hollande vorn. Hollande hatte bereits angekündigt, dass er im Falle seines Wahlsieges den neuen EU-Sparpakt nachverhandeln will. Dabei baut er darauf, dass der Fiskalpakt bis zur Wahlentscheidung noch nicht ratifiziert sein wird.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

Mehr Experten