Frankreich hofft auf EU-Finanztransaktionssteuer vor Ende 2014
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Paris/Frankfurt (BoerseGo.de) - Der französische Finanzminister Pierre Moscovici geht davon aus, dass für die EU-Finanztransaktionssteuer eine Vorbereitungszeit von rund zwei Jahren nötig ist. Moscovici hofft auf eine Einführung der Steuer vor Ende des Jahres 2014, wie er dem französischen Nachrichtensender BFM TV am heutigen Mittwoch mitteilte. Die Einnahmen durch die neue Steuer dürften sich ab dem Jahr 2015 auf „mehrere Dutzend Milliarden Euro“ im Jahr belaufen.
Nach langen Verhandlungen hatten Deutschland und Frankreich ihr Vorhaben einer europäischen Finanzsteuer am Dienstag in Brüssel durchgesetzt. Zunächst wird aber nur ein "harter Kern" von elf EU-Mitgliedsländern an dem Projekt teilnehmen. Frankreich hatte bereits im Sommer des Vorjahres im Alleingang eine Finanztransaktionssteuer eingeführt.
Mit der Steuer soll der Finanzsektor an den Kosten der Finanzkrise beteiligt werden. Der Handel mit Anleihen und Aktien soll dabei mit einem Mindeststeuersatz von 0,1 Prozent belegt werden. Für spekulative Finanzinstrumente wie etwa Derivate wird eine Mindestabgabe von 0,01 Prozent fällig. Die Steuer soll dort anfallen, wo das Unternehmen seinen Sitz hat.
EU-Länder wie Großbritannien oder Schweden (die jedoch nicht Mitglied der Euro-Zone sind) lehnen eine Finanztransaktionssteuer ab, da sie Nachteile für ihre Finanzplätze befürchten. Gerade Großbritannien sieht seinen Finanzplatz London bei der Einführung einer solchen Steuer in Gefahr. Dabei lehnt die britische Regierung die Steuer nicht grundsätzlich ab, sondern fordert ihre Einführung auch weltweit für andere Länder mit großen Finanzmetropolen.
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