Nachricht
14:25 Uhr, 23.01.2013

Frankreich hofft auf EU-Finanztransaktionssteuer vor Ende 2014

Paris/Frankfurt (BoerseGo.de) - Der französische Finanzminister Pierre Moscovici geht davon aus, dass für die EU-Finanztransaktionssteuer eine Vorbereitungszeit von rund zwei Jahren nötig ist. Moscovici hofft auf eine Einführung der Steuer vor Ende des Jahres 2014, wie er dem französischen Nachrichtensender BFM TV am heutigen Mittwoch mitteilte. Die Einnahmen durch die neue Steuer dürften sich ab dem Jahr 2015 auf „mehrere Dutzend Milliarden Euro“ im Jahr belaufen.

Nach langen Verhandlungen hatten Deutschland und Frankreich ihr Vorhaben einer europäischen Finanzsteuer am Dienstag in Brüssel durchgesetzt. Zunächst wird aber nur ein "harter Kern" von elf EU-Mitgliedsländern an dem Projekt teilnehmen. Frankreich hatte bereits im Sommer des Vorjahres im Alleingang eine Finanztransaktionssteuer eingeführt.

Mit der Steuer soll der Finanzsektor an den Kosten der Finanzkrise beteiligt werden. Der Handel mit Anleihen und Aktien soll dabei mit einem Mindeststeuersatz von 0,1 Prozent belegt werden. Für spekulative Finanzinstrumente wie etwa Derivate wird eine Mindestabgabe von 0,01 Prozent fällig. Die Steuer soll dort anfallen, wo das Unternehmen seinen Sitz hat.

EU-Länder wie Großbritannien oder Schweden (die jedoch nicht Mitglied der Euro-Zone sind) lehnen eine Finanztransaktionssteuer ab, da sie Nachteile für ihre Finanzplätze befürchten. Gerade Großbritannien sieht seinen Finanzplatz London bei der Einführung einer solchen Steuer in Gefahr. Dabei lehnt die britische Regierung die Steuer nicht grundsätzlich ab, sondern fordert ihre Einführung auch weltweit für andere Länder mit großen Finanzmetropolen.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

Mehr Experten