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18:55 Uhr, 27.11.2012

Frankreich: Arbeitsmarktlage trübt sich weiter ein

Paris (BoerseGo.de) – In Frankreich hat sich die Arbeitsmarktlage weiter eingetrübt. Die Arbeitslosenzahl ist im Vormonat Oktober zum 18. Monat in Folge gestiegen. Insgesamt wurden 3,103 Millionen Arbeitslose gemeldet, wie die Regierung in Paris am heutigen Dienstag mitteilte. Das ist der höchste Stand seit 14 Jahren.

Im Vergleich zum Vormonat September entspricht dies einer Steigerung von 45.400 Personen. Im August wurde in Frankreich erstmals seit über 13 Jahren die Marke von drei Millionen Arbeitslosen übersprungen. Volkswirte zeigten sich von dem starken Anstieg überrascht. Sie hatten im Vorfeld der Daten lediglich mit einem Anstieg um 28.600 Arbeitslose gerechnet.

Die Ratingagentur Moody‘s hatte ihr Rating für Frankreich in der Vorwoche von "Aaa" auf "Aa1" gesenkt, wobei der Ausblick weiterhin negativ ist. Moody‘s begründete den Schritt mit Frankreichs langfristigem Wirtschaftsausblick, der von strukturellen Problemen beeinträchtigt werde. Hinzu käme der unsichere Ausblick für den Staatshaushalt sowie die geringer gewordene Vorhersehbarkeit bezüglich Frankreichs Widerstandsfähigkeit gegenüber zukünftigen Schocks in der Eurozone, hieß es. Damit folgte Moody’s der Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P), die Frankreich ihr Top-Rating bereits im Januar 2012 entzogen hatte. Am Freitag hatte S&P sein Bonitätsrating für Frankreich mit "AA+" bestätigt. Der Ausblick sei aber weiter negativ. Die Wahrscheinlichkeit für eine Abstufung im kommenden Jahr 2013 liegt bei mindestens 1 zu 3, so die S&P-Experten.

Frankreich teilte Mitte November auf Basis vorläufiger Daten im 3. Quartal ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von plus 0,2 Prozent im Quartalsvergleich mit. Im 2. Quartal wurde ein unveränderter Wert von 0,0 Prozent ausgewiesen. Im laufenden vierten Quartal könnte sich die Wirtschaft Frankreichs aber wieder eintrüben. Die französische Notenbank rechnet für das vierte Quartal mit einem BIP-Rückgang von 0,1 Prozent. Die französische Regierung erwartet ein BIP-Plus von 0,3 Prozent im Jahr 2012 und von 0,8 Prozent im kommenden Jahr 2013.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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