Fitch senkt Ausblick für Frankreich - Spread dürfte sich ausweiten
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FRANKFURT (Dow Jones) - Die Ratingagentur Fitch Ratings hat den Ausblick für die Kreditwürdigkeit Frankreichs von "stabil" auf "negativ" gesenkt. Das bedeutet, dass Fitch Frankreichs Kreditwürdigkeit herabstufen könnte. Vorerst wurde das Länder-Rating noch auf AA- belassen.
Analysten wie von der Societe Generale oder Rabobank hatten dies bereits befürchtet: Die Analysten der SocGen erwarten, dass sich dadurch die Rendite-Differenz (Spread) zwischen französischen und deutschen Staatsanleihen mit 10-jähriger Laufzeit erhöht. Er dürfte sich auf etwa 82 Basispunkte ausweiten. Aktuell lag er laut Tradeweb bei knapp 77 Basispunkten.
Die Rabobank-Strategen zeigten sich vorab entspannt, da Frankreichs Staatsanleihen bereits auf einem niedrigeren Niveau handelten, das mit "einem weitaus niedrigeren Rating vereinbar ist".
Von Fitch hieß es zur Begründung, die Risiken für die Finanzpolitik hätten seit ihrer letzten Überprüfung zugenommen. Die Ratingagentur erwartet größere Haushaltsdefizite, die zu einem starken Anstieg der französischen Staatsverschuldung auf 118,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts bis 2028 führen werden.
Das Staatsdefizit dürfte im Jahr 2024 6,1 Prozent des BIP erreichen und damit deutlich über der Frühjahrsprognose der französischen Regierung und von Fitch von 5,1 Prozent liegen. "Die starke politische Fragmentierung und eine Minderheitsregierung erschweren Frankreichs Fähigkeit, eine nachhaltige Politik der Haushaltskonsolidierung zu erreichen", heißt es von Fitch.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/mod
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