Kommentar
11:55 Uhr, 03.04.2013

Findet Gold zu altem Glanz zurück?

Während die Zypern-Rettung für Verunsicherung an den Finanzmärkten sorgte, war es nicht in erster Linie Gold, das die Anleger als einen „sicheren Hafen“ nutzten, sondern vielmehr der US-Dollar. Da die Probleme in Zypern noch lange nicht ausgestanden sein dürften und die schwierige Regierungsbildung in Italien weitere Risiken für die Eurozone bereithält, die US-Wirtschaft wiederum im Gegensatz dazu mit einigen Erholungstendenzen aufwarten kann, könnte die Nachfrage nach dem als sicher geltenden Gold eventuell weiter geschmälert werden.

Gold gilt traditionellerweise als ein so genanntes Kriseninvestment, das gerade bei größeren Turbulenzen an den Finanzmärkten verstärkt nachgefragt wird. Doch obwohl in den vergangenen Wochen die Nachrichtenlage durch die Zypern-Rettung beherrscht wurde und die Probleme des kleinen Inselstaates drohten die Euro-Krise zu verstärken, blieb dieses Szenario aus. Einen großen Nachfrageschub nach dem gelben Edelmetall gab es nicht. Stattdessen pendelte der Goldpreis um die Marke von 1.600 US-Dollar je Feinunze und verzeichnete zwischen Januar und März erstmals seit 2001 sein zweites Verlustquartal in Folge. Somit könnten sich Anleger die Frage stellen, ob wir gerade nur ein kleines Zwischentief erleben oder ob die schon langandauernde Goldpreis-Rallye ihr Ende gefunden haben könnte.

Die zwischenzeitlich aufgekommenen Spekulationen über ein mögliches Ende der Anleihekäufe der US-Notenbank Federal Reserve hatten den Goldpreis am 21. Februar sogar auf 1555,55 US-Dollar gedrückt. Zwar sorgten die Beteuerungen des Fed-Chefs Ben Bernanke, wonach die Notenbank die Geldschleusen auch weiterhin offen halten würde für eine leichte Erholung des Goldpreises, allerdings leidet der Kurs des Edelmetalls derzeit an der vorherrschenden Stärke des US-Dollar. Da Gold in der Regel in der US-Währung gehandelt wird, sorgt ein stärkerer US-Dollar dafür, dass die Goldbeschaffung teurer wird, was sich wiederum negativ auf die Nachfrage nach Gold auswirkt.

Außerdem konnten zuletzt einige Entwicklungen beobachtet werden, die zu einer Stärkung der US-Währung im Vergleich zu wichtigen anderen Währungen wie dem Euro oder dem Yen beigetragen haben. Während die Wirtschaft in der Eurozone auch weiterhin unter den rigorosen Sparprogrammen der schuldengeplagten Staaten zu leiden hat und zuletzt durch die Zypern-Rettung sowie die schwierige Regierungsfindung in Italien erschüttert wurde, scheinen die Anleger verstärkt den US-Dollar als einen so genannten „sicheren Hafen“ zu entdecken.

Neben den Turbulenzen in Europa profitierte die US-Währung auch von der Ankündigung der Regierung und der Notenbank in Japan, endlich die Deflation in dem Land entschieden zu bekämpfen. Schließlich kann die größte Volkswirtschaft der Welt derzeit mit einem stabilen Wachstum aufwarten. Wie das Bureau of Economic Analysis (BEA) des US-Wirtschaftsministeriums mitteilte, ist das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im vierten Quartal 2012 laut endgültiger Schätzung auf plus 0,4 Prozent (annualisiert) revidiert worden. Laut zweiter Schätzung lag das Plus bei 0,1 Prozent.

Spekulative Anleger, die auf einen steigenden Goldpreis setzen möchten, erhalten mit einem Wave XXL-Call der Deutschen Bank (WKN DX12Q1; Hebel 3,68; Knock-Out-Schwelle bei 1.198,45 US-Dollar) die Gelegenheit dazu. Spekulative Anleger, die jedoch einen fallenden Goldpreis erwarten, könnten mit dem Wave-XXL-Put der Deutschen Bank (WKN DX14XP; Hebel 3,34; Knock-Out-Schwelle bei 2.016,70 US-Dollar) auf ein solches Szenario setzen.

Stand: 02.04.2013

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