Analyse
12:45 Uhr, 03.04.2019

Fibo-Trade der Woche: DAX

Noch Mitte März sah es danach aus, als würde der DAX in eine größere Korrektur übergehen. Aber die Bullen haben die Skeptiker Lügen gestraft und mittlerweile nicht nur die 11.726 Punkte-Marke durchbrochen, sondern heute bereits die 11.900 Punkte-Marke überschritten. Besser kann es doch nicht laufen, oder?

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 11.894,07 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • DAX - WKN: 846900 - ISIN: DE0008469008 - Kurs: 11.894,07 Pkt (XETRA)

Seit dem Tief bei 10.279 Punkten und der anschließenden Rückeroberung der langfristig entscheidenden Unterstützung bei 10.570 Punkten befindet sich der DAX in einer starken Erholung, die Mitte März auf ein Verlaufshoch bei 11.823 Punkten führte. Anschließend brach der Index zum zweiten Mal in diesem Jahr deutlich ein, stoppte den Abverkauf jedoch nach der gleichen Kursstrecke wie auch schon der Einbruch Anfang Februar (violette Markierungen im Chart): Vor dem Fibonaccicluster bei 11.230 Punkten drehte der Index wieder dynamisch nach Norden und schafft heute den Ausbruch über die 11.823 Punkte-Marke. Und jetzt ist Schluß.

Die Key-Facts:

  • Bei 11.941 bis 11.956 Punkten treffen etliche Widerstände und Kursziele zusammen
  • Oberhalb der Zone kann der DAX weiter bis 12.200 und 12.454 Punkte steigen
  • Solange diese Zone nicht überwunden wird, ist eine vorherige Korrektur bis 11.726 und ggf. sogar 11.540 Punkte möglich
  • Wie Sie beide Setups mit entsprechenden Hebelprodukten umsetzen können, erfahren Sie am Ende des Artikels
Fibo-Trade-der-Woche-DAX-Chartanalyse-Thomas-May-GodmodeTrader.de-1
DAX Fibonacci-Analyse (4-Stunden-Chart)

Man muss die Analyse und die sich daraus ergebenden Trades in zwei Szenarien unterteilen. Allem voran steht jedoch der intakte Aufwärtstrend, der sich jederzeit weiter nach oben schrauben könnte. Dennoch gibt es auch Indizien für eine baldige, vorübergehende Korrektur. Gerade das Short-Szenario ist daher nur für risikoaffine Trader geeignet, die zudem auch die Aktivierung der entsprechenden, kurzfristigen Verkaufssignale zwingend abwarten sollten.

Widerstandscluster kann DAX kurzfristig ausbremsen

Bei 11.941 Punkten liegt das 76,4 %-Retracement (RT) der Abwärtsbewegung von 12.454 Punkten bis an das Tief bei 10.279 Punkten. Diese Barriere ist mittelfristig die letzte Hürde vor dem Hoch bei 12.454 Punkten und dem knapp darunter liegenden 61,8 %-RT der gesamten Abwärtsstrecke seit dem Allzeithoch bei 12.329 Punkten.

Bei 11.956 Punkten liegt zudem die 100 %-Projektion der Kaufwelle von 10.279 Punkten bis zum Zwischenhoch aus dem Februar bei 11.371 Punkten abgetragen an das folgende Verlaufstief bei 10,863 Punkten (grüne Projektion im Chart). Auf dem gleichen Niveau verläuft auch eine deckelnde obere Begrenzungslinie der vergangenen Hochpunkte. In der Kombination mit den tieferen Tiefs seit Ende März zeichnen sich deutlich die Konturen eines sich ausweitenden Dreiecks ab, das zunächst bärisch zu werten ist. Zumindest solange der DAX unter 11.956 Punkten notiert. Wird das letzte Hoch bei 11.823 Punkten unterschritten, könnte sich bereits die nächste Abwärtsbewegung innerhalb des Dreiecks entwickeln. Bestätigt würde dies durch einen Abverkauf unter das 61,8 %-RT der Kaufwelle seit gestern bei 11.814 Punkten.

Natürlich sollte man sich bei einem Shorttrade darüber im Klaren sein, dass die Rally des Index durch einen stärkeren Rücksetzer nicht in Frage gestellt würde und entsprechend strikte (Trailing)-Stops einzuhalten sind. Dennoch könnte sich eine solche Korrektur für ein paar Tage bis 11.726 Punkte fortsetzen und darunter ggf. an das Supportcluster bei 11.675/11.687 Punkte führen. Hier wäre bereits die Wiederaufnahme des Aufwärtstrends der letzten Monate zu erwarten. Unterhalb von 11.632 Punkten dürfte dagegen das große Gap vom 01. April geschlossen werden. Doch an der massiven Unterstützungszone von 11.520 bis 11.546 Punkten wäre dann das ideale Takeprofit-Niveau für Shorts erreicht. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Index spätestens dort in Richtung 12.000 Punkte und darüber abdreht, ist enorm hoch.

Falls die Bullen über 11.956 Punkten den nächsten Turbo zünden

Sollte der DAX dagegen direkt oder nach dem beschriebenen Umweg einer Korrektur über 11.956 Punkte ausbrechen, könnte die Rally weiter an Fahrt gewinnen und zunächst bis 12.065 Punkte führen. Darüber hätten die Bullen dann Potenzial bis 12.200 und 12.259 Punkte generiert. Letztenendes könnte mit dem gelungenen Ausbruch über 11.726 Punkte und einem Anstieg über 11.956 Punkte dann der Bereich um 12.454 Punkte angesteuert werden. Bei 12.441 Punkten liegt zudem das 23,6 %-Retracement der Rally von 8.699 bis zum Allzeithoch. Ein würdiger Schlußpunkt für die steile Erholung seit Ende Dezember.

Umsetzung der Trades

Der kurzfristige Short-Trade kann beispielsweise mit dem Open End Turbo Put UX7J8F der UBS umgesetzt werden, der aktuell bei 1,78 EUR notiert und einen Knockout-Level bei 12.051,00 Punkten besitzt. Der Einstiegskurs von 11.814 Punkten entspräche auf Basis des heutigen Tages ca. 2,52 EUR im Zertifikat.

Aufgrund von Basiswertanpassungen durch den Emittenten kann sich dieser Kurs in den kommenden Tagen ändern und sollte vor einem etwaigen Kauf zwingend nochmals überprüft werden. Am einfachsten verwendet man hierfür den Guidants Knock-Out-Rechner mit dem Einstiegskurs, Stop und Take Profit in Sekundenbruchteilen bestimmt werden können.

Der initiale Stop nach einem Einbruch unter 11.814 Punkte kann bei 11.956 Punkten bzw. 1,09 EUR im Produkt platziert werden. Der erste Take Profit-Level von 11.687 Punkten entspricht 3,77 EUR im Hebelprodukt. Ein möglicher weiterer Rücksetzer bis 11.540 Punkte entspräche einem Kurs des Zertifikats von 5,27 EUR. Aufgrund des Risikos, das ein Short-Engagement in der aktuellen Situation mit sich bringt, sollte der Stoploss regelmäßig nach oben angepasst werden.

Der übergeordnete Long-Trade sollte aufgrund des möglichen Rückschlags einen größeren Abstand zum aktuellen Kurs berücksichtigen. Daher könnte man beispielsweise auf den X-Open End Turbo Call Optionsschein UW38Q6 der UBS zurückgreifen, der aktuell bei 5,11 EUR notiert und einen Knock-Out Level bei 11.390,80 EUR besitzt. Der prozyklische Einstiegskurs von 11.970 Punkten entspräche auf Basis des heutigen Tages ca. 5,92 EUR im Zertifikat. Der initiale Stop nach einem Anstieg über die Widerstandszone kann bei 11.814 Punkten oder 4,35 EUR im Zertifikat platziert werden. Der erste Take Profit-Level von 12.200 Punkten entspricht 8,21 EUR im Hebelprodukt. Ein möglicher Anstieg bis 12.454 Punkte entspräche einem Kurs des Zertifikats von 10,74 EUR.

Grundlagen, Anwendungsbeispiele und weiterführende Informationen zum Thema Fibonacci-Analyse und -Trading erhalten Sie auch in meiner gleichnamigen Artikelserie.

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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups.

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