Fed senkt Leitzinsen um 50 Basispunkte
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Die amerikanische Notenbank verringert die Leitzinsen derzeit im Wochenrhythmus. Nach der außerplanmäßigen Leitzinssenkung am 22. Januar um 75 Basispunkte hat sie am vergangenen Mittwoch erneut die Zinszügel um 50 Basispunkte gelockert. Die maßgebliche Zielrate für die Fed Funds liegt jetzt nur noch bei 3,0 Prozent. Binnen eines halben Jahres fanden damit Leitzinssenkungen im Umfang von beachtlichen 225 Basispunkten statt. Neben der Finanzmarktkrise werden die wachsenden Sorgen vor einer Rezession immer mehr zum bestimmenden Faktor für die amerikanische Geldpolitik. Inflation scheint demgegenüber kein Thema mehr zu sein.
Die in der vergangenen Woche veröffentlichten Konjunkturdaten zeichneten ein zwiespältiges Bild von der Lage der US−Wirtschaft. Insbesondere die Entwicklung am Arbeitsmarkt deutet auf eine länger anhaltende Schwächephase hin, nachdem für Januar ein Beschäftigungsrückgang von 17.000 gemeldet wurde. Dem stand ein überraschend fester ISM−Einkaufsmanagerindex für den Industriesektor gegenüber. Entgegen den Erwartungen lag der wichtige Frühindikator über der wichtigen 50−Punkte−Linie. Einschränkend muss man allerdings hinzufügen, dass die Industrie nur etwa 20 Prozent der amerikanischen Wirtschaftsleistung repräsentiert.
Wann senkt die EZB die Zinsen?
Die Anleihemärkte präsentieren sich weiter in fester Verfassung. Zwar erhöhten sich die Renditen zehnjähriger amerikanischer Schatzanweisungen in der vergangenen Woche geringfügig. Mit 3,6 Prozent liegen sie aber immer noch auf einem sehr niedrigen Niveau. Die US−Zinsstrukturkurve ist nach den Zinssenkungen der Fed, die sich in den kürzeren Laufzeiten besonders stark ausgewirkt haben, inzwischen wieder deutlich steiler geworden. Demgegenüber verzeichneten Euro−Staatsanleihen in den letzten Tagen sogar erneut Kursgewinne. Auf Indexebene addieren sich die Zuwächse im laufenden Jahr bereits auf respektable 2,6 Prozent. Die Zinskurve im Euroraum ist in jüngster Zeit ebenfalls wieder steiler geworden. Dies hat insbesondere damit zu tun, dass immer mehr Marktteilnehmer mit ersten
vorsichtigen Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank in diesem Jahr rechnen. Dies hat für nachgebende Renditen am kurzen Ende gesorgt. Von der EZB−Sitzung in dieser Woche erhoffen sich die Auguren erste Andeutungen in diese Richtung.
Euro legt zu
Die Marke von 1,50 US−Dollar rückt langsam wieder ins Blickfeld. Mit dem Thema Zinsdifferenz im Rücken überwand die
Gemeinschaftswährung in der Vorwoche den Wert von 1,48 US−Dollar. Allerdings sollte mittlerweile die
US−Zinssenkungsfantasie zu einem erheblichen Teil in den Wechselkursen eingepreist sein, sodass kurzfristig nicht mit allzu massiven Bewegungen zu rechnen ist.
Ausblick
Nachdem die US−Notenbank in der letzten Woche vorgelegt hat, richten sich in der laufenden Woche die Blicke auf die EZB und die Bank of England (BoE). Während bei der EZB höchstens mit einer veränderten Rhetorik gerechnet werden kann, dürfte die Bank of England vermutlich zum Instrument der Zinssenkung greifen. Mit 5,5 Prozent liegt der Leitzinssatz in Großbritannien auf einem im europäischen Vergleich hohem Niveau. Für eine Zinssenkung spricht in erster Linie die schwierige Lage des britischen Immobiliensektors, von dem Rückwirkungen auf die gesamte britische Wirtschaft ausgehen könnten. Von Konjunkturseite stehen relativ wenige Veröffentlichungen an. Die größte Aufmerksamkeit sollte den Einkaufsmanagerindizes für den Servicesektor zuteil werden. Für Deutschland erwarten wir zudem Daten zur Industrieproduktion. Nach dem freundlichen Ifo−Index ist hier mit einem Anstieg in den Dezemberzahlen zu rechnen.
Quelle: Union Investment
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