Februar: Schwellenländer raus und Rohstoff rein
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Frankfurt/Stuttgart/München (BoerseGo.de) - Die Unruhen in Nordafrika und Inflationssorgen hat im Februar den ETF-Handel geprägt. Ganz weit oben standen auf der Verkaufsliste standen ETFs, über die die Anleger in Emerging Markets investieren konnten. "Aus allen MSCI Emerging Markets Produkten wurden Gelder abgezogen und zwar in erheblichem Ausmaß. Aus einem amerikanischen ETF auf diese Region wurden acht Milliarden US-Dollar abgezogen, was mehr als 20 Prozent des Fonds entspricht. Auch ETFs auf Brasilien, China und Russland standen auf der Verkaufsliste", sagt Oliver Kilian, ETF-Experte des Marketmakers UniCredit. Michael Görgens, Leiter des des Fondshandels der Börse Stuttgart, bestätigt diese Beobachtung: "Die Privatanleger waren wegen der weiter anhaltenden Unruhen in der nordafrikanischen Region sehr zurückhaltend am Markt aktiv. Insbesondere in Asien investierenden ETFs führten die Verkaufslisten an." Wie der Redaktion von boerse-frankfurt.de schreibt, habe der Marktkonsens gelautet, dass die Schwellenländer unter Inflationsdruck leiden.
Laut der Redaktion von boerse-frankfurt.de waren vor allem ETFs gefragt, die die großen Indizes der Inustrieländer abbilden. Vor allem US-Aktien seien attraktiv gewesen. "Wir konnten im Februar einige Trends, die bereits in den Vorwochen erste Gestalt annahmen, weiter intensiv beobachten. So wurden von unserer Seite enorme Abflüsse aus DAX-ETFs aller Emittenten verzeichnet. Dagegen wurde der Euro STOXX 50 gekauft. Damit wird der am Markt gängigen Erwartung entsprochen, dass sich das Kurspotenzial der Eurozone deutlich über dem der deutschen Blue Chips befindet", erläutert Kilian. An der Börse Stuttgart waren nach Angaben von Görgens ebenfalls Sektoren-ETFs auf Oil&Gas und die Versorgerbranche sowie breit investierende Rohstoff-ETFs wegen "der anhaltend steigenden Ölpreise stark nachgefragt". Ähnliches haben auch die Marketmaker beobachtet. "Bei Rohstoffprodukten standen wieder Gold-ETCs auf der Verkaufsliste, während breite und diversifizierte Commodity-Indizes als Underlying stark im Fokus der Investoren standen. Natürlich gab es auch opportunistische Bewegungen und Käufe um Öl-Produkte, mit denen Investoren versuchen die aktuellen Ereignisse in Nordafrika einzupreisen", sagt Kilian. Nach Angaben der Redaktion von boerse-frankfurt.de suchten die Investoren auch Branchen-ETFs des STOXX-Universums mit europäischen Banken, Versicherungen und Finanzdienstleistern.
Renten-ETFs fanden auch in diesem Monat keinen Anklang. "Vor allem solche mit langlaufenden Staatsanleihen flogen aus den Depots", schreibt die Redaktion von boerse-frankfurt.de. "Bei Fixed Income ETFs sahen sich viele Investoren gezwungen, aus kurzlaufenden Renten auszusteigen und die Duration noch weiter zu reduzieren.Ein Pick-up für die Rendite versprechen lediglich Corporate-Bond-ETFs und das High-Yield-Produkt aus dem Hause iShares", sagt Kilian.
Auch im Februar ist das ETF-Angebot gewachsen. Das Produktangebot im XTF-Segment der Deutschen Börse umfasst derzeit insgesamt 797 börsengelistete ETFs. Das Orderbuchvolumen auf Xetra im Februar lag bei 12,4 Milliarden Euro. An der Börse Stuttgart wurden im Februar im Fondsbereich insgesamt rund 773 Millionen Euro umgesetzt. Das Handelsvolumen bei ETFs und ETCs betrug im Februar über 666 Millionen Euro. Diese Produkte erzielten in Stuttgart im Februar ein Umsatzplus von rund 60 Prozent. "Enorme Umsätze in allen Produktgruppen haben den zweiten Monat des Jahres in den stärksten Februar seit Beginn der ETF-Handelsaktivitäten der UniCredit im Jahr 2001 verwandelt", sagt Kilian.
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