Kommentar
09:15 Uhr, 11.05.2009

EZB-Zinsentscheid – Ist die „Europhorie“ vorüber?

Die Euphorie für den Euro kannte an den Finanzmärkten im Jahr 2008 kaum ein Halten. Der Gipfelpunkt im Vergleich zum US-Dollar wurde am 11. Juli des vergangenen Jahres erreicht, als für einen Euro stolze 1,5943 US-Dollar gezahlt werden mussten. Dabei wurde der Euro bei seinem Start vor rund zehn Jahren noch von vielen Marktteilnehmern belächelt. So notierte die Gemeinschaftswährung beispielsweise am 6. Mai 1999 noch bei 1,078 US-Dollar, tauchte anschließend sogar unter die Euro-Dollar-Parität ab.
Doch seit dem Sommer des vergangen Jahres hat sich die Begeisterung für den Euro wieder ein wenig abgekühlt und die Gemeinschaftswährung notierte am Mittwoch (6. Mai 2009) noch um die 1,33 US-Dollar.

Wiederangleichung der Zinsniveaus beiderseits des Atlantiks

Doch nach der sogenannten Zinsparitätentheorie könnte die Abschwächung des Euro noch eine Weile anhalten. Denn nach dieser Lehre zieht das Kapital dorthin, wo die höchsten Zinsen locken. Damit können die USA schon seit längerem nicht mehr dienen. Die US-Notenbank hat die Finanzkrise und den anschließenden Konjunktureinbruch mit einer beherzten Absenkung des Leitzinses pariert. So haben die Amerikaner die „Funds Rate“ von 5,25 Prozent im Sommer 2007 auf einen aktuellen Zielkorridor von 0,00 bis 0,25 Prozent herabgedrückt. Damit liegt der Leitzins in den USA quasi bei Null, was weitere Absenkungen unmöglich macht.

Dagegen verhielt sich die Europäische Zentralbank (EZB) wesentlich zögerlicher und senkte den Hauptrefinanzierungssatz von 4,25 Prozent im Sommer 2007 nur in Minischritten ab. Doch auch die EZB scheint langsam ins Kielwasser ihres US-Pendants einzuschwenken. So hat die EZB ihren Leitzins jetzt am Donnerstag (7. Mai 2009) um weitere 25 Basispunkte auf 1,00 Prozent abgesenkt, was immerhin der niedrigste Wert seit Einführung der Gemeinschaftswährung vor rund zehn Jahren ist.

Anders als die US-Notenbank hat die EZB in der Vergangenheit mit ihrer Zinspolitik nicht nur auf die Konjunkturförderung abgezielt, sondern ebenfalls die Geldwertstabilität berücksichtigt. Um Inflationsrisiken zu begegnen, zögerte die EZB, ähnlich beherzte Zinsschritte wie die US-Notenbank zu ergreifen. Mit der jüngsten Zinsentscheidung verschwimmen die Unterschiede indes und die Europäer nähern sich dem Nullzinsniveau der USA an. Damit könnte jedoch auch die Kapitalanlage auf den Zinsmärkten des Eurolandes im Vergleich zu dem der USA uninteressanter werden. Der Euro könnte somit weiter an Anziehungskraft einbüßen und damit einhergehend die „Europhorie“ abebben.

Anlagemöglichkeiten mit Hebelderivaten

Für risikobereitere Anleger, die einen steigenden Eurokurs erwarten, könnte der Euro/US-Dollar Wave XXL Call DB4GSV vom X-markets Team der Deutschen Bank attraktiv sein. Das Derivat ist mit einem Hebel von aktuell gut sieben ausgestattet, womit der Wave XXL Call rund siebenmal schneller steigt oder fällt als der Euro/US-Dollar-Kurs. Wenn jedoch die Marke bei 1,1630 US-Dollar berührt oder unterschritten wird, wird der Stopp Loss ausgelöst und das Derivat zum Restwert ausgezahlt.

Dagegen könnte der Euro/US-Dollar Wave XXL Put DB16MP mit einem Hebel von derzeit gut sieben für Anleger interessant sein, die von einem schwächeren Euro ausgehen. Denn der Put legt im Wert zu, falls der Euro/US-Dollar-Kurs nachgibt. Sofern der Euro jedoch den Stopp Loss bei 1,5030 US-Dollar berührt oder überschreitet, wird das Derivat ausgestoppt und zum Restwert ausgezahlt.
Anleger sollten beachten, dass beide Derivate nicht währungsgeschützt sind.

Die in diesem Dokument enthaltenen Angaben stellen keine Anlageberatung dar. Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen. Der maßgebliche Prospekt für die genannten Wertpapiere kann unter www.xmarkets.de heruntergeladen oder bei der Deutsche Bank AG, CIB, GME X-markets, Große Gallusstraße 10-14, 60311 Frankfurt, kostenfrei angefordert werden.

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