EZB: Unser Kompass hat nur eine Nadel – stabile Preise!
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Externe Quelle: Nord/LB
Erwartungsgemäß hat die EZB den Leitzins für die Eurozone heute im Rahmen ihrer turnusmäßigen Ratssitzung auf dem Niveau von 4,25% belassen. Diese Entscheidung wurde von den Märkten so erwartet. Obwohl die Inflationsrate innerhalb der Eurozone auch im Juli nochmals leicht auf 4,1% Y/Y angezogen hatte, belässt es die EZB damit vorerst bei dem Zinsschritt vom 3. Juli. Angesichts der zuletzt schwachen Konjunkturdaten wurde mit großer Spannung auf die Einschätzung des EZB-Chefs Trichet gewartet. Dieser hatte die konjunkturelle Gesamtsituation der Eurozone bis zuletzt als gesund eingestuft.
Im Rahmen der Pressekonferenz im Anschluss an die Ratssitzung machte Trichet dann erneut deutlich, dass der Fokus der Notenbank auch weiterhin eindeutig auf die Preisfront gerichtet ist. Zwar gehe auch der EZB-Rat von einer Abschwächung des Wachstums aus, allerdings müsse man die Entwicklung der ersten beiden Quartale zusammenhängend beurteilen. Eine zu erwartende Wachstumsabkühlung im zweiten Quartal führt Trichet vor allem auf eine „technische Gegenbewegung“ zurück.
Trichets Hauptaugenmerk lag auch heute auf dem „besorgniserregenden Stand der Inflation“. Zudem seien auch die mittelfristigen Inflationserwartungen weiter aufwärts gerichtet. Dennoch sei man überzeugt davon, dass der augenblickliche geldpolitische Kurs richtig sei, um die mittel- und langfristigen Preiserwartungen auf stabilem Niveau zu verankern. Hierfür sei es aber erforderlich, drohende Zweitrundeneffekte zu verhindern. Kritisch äußerte er sich in diesem Zusammenhang zu Systemen, in denen die Löhne an die Preisentwicklung gekoppelt sind. Die Gefahr von Lohn-Preis-Spiralen sei hier einfach zu hoch.
In Richtung der zuletzt lauter gewordenen EZB-Kritiker betonte Trichet, dass die aktuellen Daten – er stellt hier sicher vor allem auf eine Inflationsrate jenseits der 4%-Marke sowie nachgebende Inflationserwartungen in Folge der Zinserhöhung vom letzten Monat ab – den jüngsten Zinsschritt rechtfertigen.
Fazit: Die EZB hat den Leitzins für die Eurozone auf seinem Niveau von 4,25% belassen. Ihr Chef Trichet machte keine Anzeichen, der sich abkühlenden Konjunktur zur Seite springen zu wollen. Er betonte, dass es auf dem Kompass der Notenbank nur eine Nadel gibt – Preisniveaustabilität. Zudem hob er hervor, dass der EZB-Rat vollkommen neutral in die Zukunft blicke. Ein Zinsschritt im September ist nach den Ausführungen Trichets eher unwahrscheinlich. Nach der heutigen Sitzung ist aber auch klar: Die EZB wird nicht von ihrem bewährten Kurs abrücken. Die mancherorts formulierte Hoffnung auf eine stärkere Fokussierung auf die konjunkturelle Entwicklung ist damit auf absehbare Zeit vom Tisch.
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